Vielseitiges Motor-Zoom, Super-Tele-Zoom und Roadmap

Fujifilm XF 18-120 mm F4 LM PZ WR und XF 150-600 mm F5.6-8 R LM OIS WR

2022-05-31 Mit dem XF 18-120 mm F4 LM PZ WR und XF 150-600 mm F5.6-8 R LM OIS WR präsentiert Fujifilm gleich zwei neue XF-Objektive mit sehr unterschiedlicher Zielgruppe. Während es sich beim XF 18-120 mm um ein vielseitiges Powerzoom-Objektiv für Fotos und Videos mit 6,7-fachem optischem Zoom von 27-180 mm entsprechend Kleinbild handelt. ist das XF 150-600 mm ein nicht so lichtstarkes, dafür aber relativ kompaktes Vierfachzoom mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 225 bis 900 Millimeter, das sich zudem mit den Telekonvertern kombinieren lässt. Eine neue Objektiv-Roadmap gibt es obendrein.  (Benjamin Kirchheim)

Das XF 18-120 mm F4 LM PZ WR ist zwar nicht das erste Powerzoom-Objektiv von Fujifilm, aber das erste ernstzunehmende, denn beim XC 15-45 mm handelt es sich lediglich um ein preisgünstiges Kitobjektiv. Das XF hingegen gehört der Mittelklasse an und soll sich dank seines universellen Brennweitenbereichs von 27 bis 180 mm im Kleinbildäquivalent für eine Vielzahl von Motiven eignen. Auch wenn die Powerzoom-Funktion mit seiner gleichmäßigen Bewegung in erster Linie auf Videografen abzielt, eignet sich das Objektiv gleichermaßen für Fotografen, die vor allem im Zusammenhang mit einer Fernsteuerung vom Motorzoom profitieren, denn manuelle Zooms lassen sich nicht fernsteuern.

Der optische Aufbau des Fujifilm XF 18-120 mm F4 LM PZ WR besteht aus 15 Linsen, die in zwölf Gruppen angeordnet sind. Drei asphärische und drei ED-Linsen sollen optische Fehler minimieren. Die von einem Linearmotor angetriebene interne Fokuslinse wurde so positioniert, dass Fokusatmen minimiert wird. Innerhalb von 0,02 Sekunden soll die X-H2S mit diesem Objektiv fokussieren können. Die Naheinstellgrenze beträgt 60 Zentimeter ab Sensorebene beziehungsweise 42 Zentimeter ab Frontlinse, was einen Abbildungsmaßstab von 1:5 ermöglichen soll. Die durchgängig hohe Lichtstärke von F4 wird von einer siebenlamelligen Blende gebildet, die ein schönes Bokeh ermöglichen soll. Dank optimierter Blendensteuerung sollen Helligkeitssprünge bei Videoaufnahmen vermieden werden. Für gleichmäßige Zoom- und Fokusfahrten lassen sich die Geschwindigkeiten in acht Stufen regeln.

Neben dem internen Fokus arbeitet auch das Zoom intern. So behält das Objektiv stets eine konstante Länge von 12,4 Zentimetern. Das Filtergewinde misst 72 mm, der maximale Durchmesser beträgt 7,7 Zentimeter. 13 Dichtungen sollen für den Spritzwasser- und Staubschutz des 460 Gramm leichten Objektivs sorgen. Auch bei Frost bis -10 °C soll es noch einwandfrei funktionieren. Ab September 2022 soll das Fujifilm XF 18-120 mm F4 LM PZ WR zu einem Preis von knapp 1.000 Euro erhältlich sein.

Interessenten am Super-Tele-Zoom Fujifilm XF 150-600 mm F5.6-8 R LM OIS WR müssen sich deutlich weniger lange gedulden, denn es soll bereits im Juli 2022 auf den Markt kommen, kostet mit fast 2.200 Euro aber auch deutlich mehr. Zugunsten eines relativ geringen Gewichts von 1,6 Kilogramm sowie eines einigermaßen kompakten Gehäuses (Länge 31,5 Zentimeter, Durchmesser 9,9 Zentimeter) wurde auf eine hohe Lichtstärke verzichtet. Dadurch kann das Objektiv mit seiner kleinbildäquivalenten Brennweite von bis zu 900 Millimetern noch relativ gut aus der Hand verwendet werden, besitzt aber selbstverständlich auch einen Stativfuß samt Arca-Swiss-Kompatibilität. Das interne Zoom sorgt für eine gute Balance. Selbstverständlich ist das Gehäuse gegen Spritzwasser und Staub, aber auch Kälte bis -10 °C geschützt. Für einen Hitzeschutz sorgt wiederum die helle Lackierung.

Der optische Aufbau besteht aus 24 Linsen, die in 17 Gruppen angeordnet sind. Für eine hohe Abbildungsqualität trotz der großen Brennweite und damit hohen Anfälligkeit für optische Fehler sollen drei ED- und vier Super-ED-Elemente sorgen. Die interne Fokusgruppe wird von einem Linearmotor angetrieben, womit das Tele trotz der großen Brennweite innerhalb von 0,25 Sekunden fokussieren können soll. Die Naheinstellgrenze liegt bei 2,4 Metern, der größte Abbildungsmaßstab beträgt 1:4,2. Dank optischem Bildstabilisator sollen bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten als ohne möglich sein. Wem die kleinbildäquivalente Brennweite von 375 bis 900 Millimeter nicht genügt, kann das XF 150-600 mm F5.6-8 R LM OIS WR mit einem der beiden Fujifilm-Telekonverter kombinieren. Mit dem XF1.4X TC WR wird daraus ein F8-11 210-840 mm (315-1260 mm KB) und mit dem XF2X TC WR ein F11-16 300-1200 mm (450-1800 mm KB).

Neben der Präsentation der beiden neuen Objektive wurde auch die Roadmap aktualisiert. Neu darauf zu finden sind das lichtstarke Porträtobjektiv XF 56 mm F1.2 (84 mm Kleinbildäquivalent) als Update zum bestehenden 56 mm F1.2, ein neues "kurzes" Makroobjektiv XF 30 mm F2.8 R Macro (45 mm Kleinbildäquivalent) und das trotz seines großen Bildwinkels kompakte und leichte Ultra-Weitwinkel-Objektiv XF 8 mm F3.5 (12 mm Kleinbildäquivalent). Während die ersten beiden Objektive noch im Jahr 2022 vorgestellt werden sollen, müssen sich Ultra-Weitwinkel-Fans noch bis 2023 gedulden.

Hersteller Fujifilm Fujifilm
Modell XF 18-120 mm F4 LM PZ WR XF 150-600 mm F5.6-8 R LM OIS WR
Unverbindliche Preisempfehlung 999,00 € k. A.
Bajonett Fujifilm XF Fujifilm XF
Brennweitenbereich 18-120 mm 150-600 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4 (durchgängig) F5,6 bis F8
Kleinste Blendenöffnung F22 F22
Linsensystem 15 Linsen in 12 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
24 Linsen in 17 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat nicht relevant nein
Anzahl Blendenlamellen 7 9
Naheinstellgrenze 600 mm 2.400 mm
Bildstabilisator vorhanden nein ja
Autofokus vorhanden ja ja
Wasser-/Staubschutz ja ja
Filtergewinde 72 mm 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 77 x 124 mm 99 x 315 mm
Objektivgewicht 460 g 1.605 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.