Hobby-Systemkamera und Einsteiger-Festbrennweite

Fujifilm X-T200 mit Touchscreenbedienung und XC 35 mm F2 angekündigt

2020-01-23 Bei der X-T200 geht Fujifilm mit einem 8,9 Zentimeter großen, dreh- und schwenkbaren Touchscreen sowie dafür reduzierten Tasten neue Wege, um junge Fotografen zum Umstieg vom Smartphone auf eine 24 Megapixel auflösende Systemkamera schmackhaft zu machen. Zudem bietet die X-T200 einen schnellen, modernen APS-C-Sensor mit Kupfertechnologie und gegenüber dem Vorgängermodell ernstzunehmender 4K-Videofunktion, dafür steigt der Preis aber nicht unerheblich.  (Benjamin Kirchheim)

Die X-T200 ist zwar der Einstieg in die X-T-Serie, die sich durch ihr 80er-Jahre-Design mit flachem Handgriff und Sucherbuckel auszeichnet, in dem bei der T200 außerdem ein Pop-Up-Blitz steckt, vom Preis und der Ausstattung her kann man sie aber eher eine Klasse höher einstufen, also der Hobby- oder unteren Mittelklasse. Kernstück ist ein 24 Megapixel auflösender APS-C-Sensor, der erstmals in dieser Klasse mit Kupfertechnologie gefertigt wird. Das sorgt für schnellere, weniger anfällige elektronische Schaltungen, so dass nicht nur der Sensor 3,5-mal schneller ausgelesen werden kann, sondern auch das Bildrauschen reduziert wird. Zudem wird dadurch der Rolling-Shutter-Effekt minimiert.

Erstmals in der kleinsten T-Kamera gibt es eine ernstzunehmende 4K-Videofunktion. Diese erreichte im Vorgängermodell X-T100 nämlich nur ruckelige 15 Bilder pro Sekunde, bei der X-T200 sind es nun flüssige 30 Bilder pro Sekunde, selbst eine HDR-Videofunktion gibt es nun. In Full-HD sind sogar 60 Bilder pro Sekunde oder im Highspeed-Modus 120 Bilder pro Sekunde möglich. Zudem besitzt die X-T200 einen Gyrosensor für eine präzise elektronische Videobildstabilisierung, bei Fotos indes gibt es keinen Kamera-Bildstabilisator, sondern nur den in den Objektiven.

Vollflächig auf dem Bildsensor integrierte Phasen-AF-Messpunkte ermöglichen einen schnellen Autofokus samt Gesichts- und Augenerkennung. Auch die Serienbildrate kann sich mit acht Bildern pro Sekunde sehen lassen. Die integrierte Motiverkennung soll wichtige Objekte automatisch erfassen und innerhalb des Bildausschnitts verfolgen können, auch während Serienaufnahmen. Der elektronische OLED-Sucher löst 2,36 Millionen Bildpunkte auf und bietet eine 0,62-fache Vergrößerung im Kleinbildäquivalent. Dank des Augsensors aktiviert er sich automatisch, sobald man durch den Sucher blickt.

Der rückwärtige Touchscreen misst bei der Fujifilm X-T200 stolze 3,5 Zoll in der Diagonale, das sind 8,9 Zentimeter. Das Seitenverhältnis beträgt 16:9 und die Auflösung feine 2,76 Millionen Bildpunkte. Zudem ist er seitlich schwenk- und drehbar angeschlagen, wodurch er sich nicht nur zum Schutz verkehrt herum an die Kamera klappen lässt, sondern auch Aufnahmen aus allen möglichen Perspektiven bis hin zu Selfies erlaubt. Dabei integriert Fujifilm den Touchscreen in das gesamt-Bedienkonzept, das heißt viele Aufnahmefunktionen lassen sich direkt über den Bildschirm per Touch einstellen, etwa die Hintergrundunschärfe, das Bildformat oder die für Fujifilm so typischen Filmsimulationsmodi. Davon gibt es inzwischen elf Stück. Sie ahmen nicht nur bekannte, klassische Filme mit typischen Fujifilm-Farben nach, sondern auch digital geschaffene Filme. Zusätzlich lassen sich 20 Kreativfilter verwenden, um die Fotos weiter aufzupeppen.

Die Fujifilm X-T200 besitzt mit 370 Gramm ein gegenüber dem Vorgängermodell 80 Gramm leichteres Gehäuse wahlweise in den Farben Silber, Dunkelsilber oder Champagner, jeweils mit schwarzen Belederungen aus Gummi als Kontrast zur Unterstreichung des Retro-Effekts und natürlich für eine bessere Griffigkeit. Ab Ende Februar 2020 soll die Fujifilm X-T200 zu einem Preis von knapp 850 Euro erhältlich sein, das XC 15-45 mm F3.5-5.6 OIS PZ (ca. 23-68 mm entsprechend Kleinbild) gehört zum Lieferumfang. Das sind immerhin 150 Euro mehr als beim Vorgängermodell.

Zudem erweitert Fujifilm seine Low-Budget-Objektiv-Einsteigerserie XC um ein neues Modell mit einer Normalbrennweite im Kleinbildäquivalent. Das XC 35 mm F2 bringt lediglich 130 Gramm auf die Waage und besitzt ein Kunststoffgehäuse samt Kunststoffbajonett. Die Baulänge beträgt lediglich 46,5 Millimeter. Der optische Aufbau besteht aus neun Elementen, die in sechs Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich sogar zwei asphärische Linsen zur Reduktion von Bildfehlern wie chromatischen Aberrationen. Die relativ große Offenblende von F2 soll einen schönen Bokeh-Effekt ermöglichen. Fokussiert wird über einen Innenfokussystem mit nahezu lautlosem Schrittmotor. Ab Ende Februar 2020 soll das Fujifilm XC 35 mm F2 zu einem Preis von knapp unter 200 Euro erhältlich sein.

Hersteller Fujifilm
Modell XC 35 mm F2
Unverbindliche Preisempfehlung 199,00 €
Bajonettanschluss Fujifilm XF
Brennweite 35,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2
Kleinste Blendenöffnung F16
KB-Vollformat nein
Linsensystem 9 Linsen in 6 Gruppen
inkl. asphärische Linse(n)
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 350 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz nein
Filtergewinde 43 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 58 x 47 mm
Objektivgewicht 130 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.