Marktanalyse

Fujifilm: Plus bei Bildern, Minus bei Kameras

2005-01-12 Das Geschäftsjahr bei der Fuji Photo Film (Europe) GmbH mit Sitz in Düsseldorf endet zwar erst am 31. März dieses Jahres. Dennoch informierte der Geschäftsleiter Deutschland des weltweit führenden Fotokonzerns Helmut Rupsch in einem Pressegespräch zum Jahresende 2004 über den Geschäftsverlauf speziell in Deutschland. Dieser war von einem Überangebot bei Digitalkameras bei gleichzeitig geringerem Profit sowie nicht ausgeschöpften Potenzialen im Bildergeschäft gekennzeichnet. Statt auf den Consumer-Markt zu setzen, will sich das Unternehmen daher künftig stärker im Industrie- und Medizinbereich engagieren.  (Jan-Gert Hagemeyer)

Helmut Rupsch [Foto: Fujifilm]   

Zwar sei die deutsche Tochtergesellschaft des weltgrößten Fotokonzerns bereits seit 20 Jahren auf den raschen Wandel in der Imaging Branche eingestellt – berichtete Geschäftsleiter Helmut Rupsch bei einem Pressegespräch - jedoch habe das Überangebot bei Digitalkameras ihr Deutschlandgeschäft 2004 spürbar beeinträchtigt. Im abgelaufenen Jahr sei es vor allem bei der Hardware schwierig gewesen, profitable Geschäfte zu machen. Die Konsequenz für Fujifilm: "Wir setzen auf Qualität statt Quantität," so Helmut Rupsch‚ "dies ist aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll."

Positiv wird hingegen die Entwicklung im Bildergeschäft beurteilt. Hier gibt es deutliches Wachstum und ungenutzte Potentiale. Allein im Jahr 2004 wurden von der deutschen Fotobranche insgesamt zwei Milliarden Fotoabzüge von digitalen Quellen erstellt – eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Fujifilm partizipiert an diesem Trend in Form digitaler Minilabs, dem zugehörigen Fotopapier, Terminals zur Annahme von digitalen Daten sowie eigenen Labors als Tochtergesellschaft des Konzerns. Im Bereich Druckvorstufe und Medizintechnik konnten trotz schwieriger Rahmenbedingungen und rückläufiger Märkte deutliche Umsatzzuwächse erzielt werden. Insgesamt muss für das am 31 . März ablaufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich gerechnet werden; die Fuji Photo Film (Europe) GmbH rechnet dabei aber mit schwarzen Zahlen. Das Unternehmen hat sich seit mehr als 20 Jahren auf den Durchbruch der Digitaltechnik eingestellt und sieht sich für die Zukunft gut gerüstet. In der Medizintechnik erfolgt der Übergang vom Röntgenfilm zur computergestützten Radiographie bis hin zur digitalen Patientenakte im Krankenhaus. Im Bereich der Druckvorstufe werden Film und Druckplatte ergänzt um Computer to Plate (CTP), Colour-Management und On-Demand Printing Systeme. Entsprechend erfolgt die Umstellung vom klassischen Fotofilm auf die digitale Fotografie. Die Ausrichtung des Konzerns auf diese geänderten Marktbedingungen findet im Rahmen einer Mittelfristplanung bereits statt.

Im Consumer Bereich richten sich Fujifilms besondere Erwartungen auf das Bildergeschäft, das – im Gegensatz zum Kameraverkauf – permanente Umsätze und Kundenbindung verspricht. Besondere Zukunft verspricht sich das Unternehmen vom Produktsegment Minilab: "Hier hat der Handel eine große Chance", so Fujifilm-Geschäftsleiter Helmut Rupsch, "wer digital fotografiert, möchte genauso einfach Fotoabzüge bekommen wie vom Film gewohnt, in guter Qualität, preiswert und vor allem einfach. Das Wachstum im Bildergeschäft ist gigantisch". Die Infrastruktur zum Erstellen von Digitalkamera-Fotos in Deutschland hält man bei Fujifilm für noch nicht ausreichend: Auf 35.000 Annahmestellen für Fotos vom Film kommen erst etwa 11.000 Annahmestellen für Digitalfotos; hier bestünde Nachholbedarf und die Chance, über regelmäßige Fotodienstleistungen Kundenbindung zu erzielen.

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