BV-Foto-Marktzahlen

Foto-Fachhandel: Kein Weihnachtsgeschäft ohne digitale Fotografie

2001-12-15 Die Zahlen des Bundesverbandes des Deutschen Foto-Fachhandels (BV Foto) sprechen eine deutliche Sprache: Auch der traditionelle Foto-Fachhandel bekommt den Siegeszug der Digitalkameras zu spüren.  (Yvan Boeres)

Fast verdreifacht (von 4 auf 11 %) hat sich der Umsatzanteil der Digitalkameras im Foto-Fachhandel im Vergleich zum Vorjahr; bei den abgesetzten Stückzahlen rechnet man mit einer Verdoppelung (von 550.000 auf 1,1 Mio.). Genauso deutlich fällt der Trend bei den Speicherkarten auf: Gingen im vergangenen Jahr noch etwa 220.000 Speicherkarten über den Ladentisch, zeichnet sich für 2001 ein Absatz von ca. 400.000 (Absatz im Foto-Fachhandel) bis 550.000 Stück (insgesamt) ab. Auch wenn die Digitalkamerabenutzer noch recht zögerlich ihre digitalen Bilder auf Fotopapier belichten lassen, ist auch hier ein Aufwärtstrend zu erkennen: 1999 ließen nur 20 Prozent von ihnen ihre Pixels auf Fotopapier bannen; 2001 sind wir immerhin schon bei 40 Prozent angelangt. Dabei scheinen Minilabs zunehmend an Bedeutung zu gewinnen: Während der Umsatz mit Fotoarbeiten aus dem Großlabor insgesamt (analog und digital) rückläufig ist, konnten die Fotohändler den Umsatz mit eigengefertigten Bildern stabilisieren. Deshalb investieren auch immer mehr Fotohändler in digitale Minilabs und sind damit in der Lage, selbst analoge und digitale Prints schnell und in guter Qualität für ihre Kunden anzufertigen. Digitalkamerabesitzer sind an Schnelligkeit gewöhnt; wenn sie also in Zukunft ihre digitalen Bilder schnell (über Mittag oder sogar in 1 Stunde) in bester Qualität auf Fotopapier bekommen können, werden sie sicherlich zunehmend auf Minilab-Dienste zurückgreifen.

Bei der analogen Fotografie sieht es nicht so rosig aus: Konnten zwar Spiegelreflexkameras sowohl nach Stückzahlen (+2 %) als auch beim Umsatz (+1 %) sehr leichte Pluszahlen schreiben, waren die Umsätze (-13 %) und die Absätze (-10 %) innerhalb der ersten drei Quartale 2001 insgesamt stark rückläufig. Bei den Kompaktkameras konnten die Mengenverluste nur durch Wertsteigerung (bessere Ausstattung und höherer Preis) aufgefangen werden. Filme wurden zwar nach wie vor in gleicher Menge verkauft, doch die preisaggressiven Angebote der Drogerie- und Lebensmittelmärkte drückten die Umsätze (-5 %).

Interessant sind auch die vom Verband ermittelten Gewohnheiten der Digitalfotografen. Im Durchschnitt geben die Konsumenten für digitale Kameras etwa 1.000 DM aus; Kaufargumente sind nicht mehr so sehr die Auflösung und der Zoom (man gibt sich mit 2-3 Megapixel und optischem 3-fach-Zoom zufrieden), sondern die Alltagstauglichkeit (problemlose PC-Anbindung, Akku-Betriebszeit, Kapazität der mitgelieferten Speichermedien, geringe Auslöseverzögerung, schnelle Wiederbereitschaft nach der Aufnahme, Nahaufnahme-Tauglichkeit). Und obwohl E-Business und Unterhaltungselektronik-Discounter in aller Munde sind und mit Dumpingpreisen locken, kann sich der traditionelle Foto-Fachhandel wacker gegen Online-Shops behaupten: Im ersten Halbjahr 2001 wurden 55 Prozent aller Digitalkameras (62 Prozent der Analogkameras, 43 Prozent der Filme) sowie 76 Prozent der Speichermedien beim Foto-Fachhändler gekauft. Viel Wert legt der Foto-Fachhandel dabei auf eine erstklassige Beratung, was ihm auch dringend empfohlen wird, wenn im aktuellen Weihnachtsgeschäft und dem anschließenden Start ins Photokina-Jahr 2002 auch weiterhin ein gutes Geschäft mit Digitalkameras und Zubehör gemacht werden will.

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