Verbesserter Autofokus und neue Funktionen

Firmwareupdate 5.00 für die Sony Alpha 9 mit vielen neuen Funktionen

2019-03-26 Sony verpasst der Alpha 9 mit dem Firmwareupdate 5.00 zahlreiche neue Funktionen im Video- und Fotobereich. So wurde etwa der Autofokus verbessert und kann nun auch Augen in Echtzeit verfolgen. Zudem gibt es zahlreiche andere neue Funktionen, was jedoch auch einen völligen Reset der Kamera und eine Inkompatibilität mit bisherigen gespeicherten Kameraeinstellungen zur Folge hat.  (Benjamin Kirchheim)

Die Autofokus-Motiverkennungs- und Verfolgungsalgorithmen wurden grundlegend verbessert. Dadurch erkennt und verfolgt die Kamera bewegte Motive nun noch besser anhand einer Analyse von Farbe, Muster, Helligkeit und Motivabstand. Auf Wunsch kann einfach per Touchscreen die Motivverfolgung gestartet werden. Der Augen- und Gesichtsautofokus unterstützt nun bereits bei halbgedrücktem Auslöser eine Motivverfolgung und damit eine kontinuierliche Nachfokussierung. Zudem wurde die Präzision der Autofokuserkennung in dunklen Umgebungen und mit lichtschwachen Objektiven verbessert. Statt F11 ist nun F16 die kleinstmögliche Blendenöffnung, bei der der Autofokus noch arbeitet.

Über den Touchscreen kann der Fokuspunkt nun relativ oder absolut zur aktuellen Position verschoben werden, während man durch den Sucher schaut. Zudem wurde die Zahl der Kontrastautofokuspunkte von 25 auf 425 verfeinert. So kann laut Sony noch präziser auf Motivdetails fokussiert werden, während der Phasen-Autofokus weiterhin auf 693 Messsensoren zurückgreift. Neu ist außerdem eine zirkulierende Fokuspunkteinstellung. Bewegt man den Fokuspunkt über den Rand hinaus, so wird er auf die gegenüberliegende Seite verschoben. Das erleichtert den Wechsel des Fokuspunkts enorm. Die Peakingfunktion arbeitet nach dem Update präziser, um noch genauer damit manuell fokussieren zu können. Außerdem wurde Blau als weitere Peakingfarbe (bisher: Rot, Weiß und Gelb) hinzugefügt.

Um die Einstellung der Empfindlichkeit im Aufnahmemodus schneller vornehmen zu können, lassen sich nun ISO-Bereiche ausblenden beziehungsweise es werden nur häufig verwendete Einstellungen angezeigt. Auch die Bedienbarkeit der Weißabgleichseinstellung will Sony beispielsweise mit weniger Einstellschritten bei der manuellen Eingabe verbessert haben. Zudem kann der automatische Weißabgleich in der aktuellen Einstellung gesperrt werden, um in Umgebungen mit verschiedenen Lichtquellen mit konstanten Ergebnissen fotografieren zu können.

Wer gerne in Raw+JPEG fotografiert, kann nach dem Update die JPEG-Qualität zwischen Extra Fine, Fine und Standard wählen. Sternfotografen dürfte zudem die neue Möglichkeit gefallen, den Bildschirm ausschalten zu können. Quadratfans hingegen können nun ein 1:1-Seitenverhältnis statt dem nativen 3:2 oder dem 16:9-Breitbild einstellen. Im Aufnahmemodus können die Einstellräder dank der Meine-Einstellrad-Einstellungen flexibler genutzt werden. Das Einstellrad kann damit vorübergehend auf Knopfdruck die Funktion wechseln. Auf der Speicherkarte abgespeicherte Kameraeinstellungen (MR) können nun auf beiden Kartensteckplätzen abgelegt und von dort wieder abgerufen werden.

Bei den Videoformaten ist MP4 weggefallen, dafür sind nun Proxyaufnahmen möglich, bei denen neben dem hochaufgelösten Video auch ein geringer aufgelöstes parallel abgespeichert wird. Dies ist beim Videoschnitt hilfreich, damit die geringer aufgelösten Dateien ein schnelleres Arbeiten ermöglichen, gerendert werden hingegen anhand der Daten die hochaufgelösten Videos.

Der Wiedergabemodus erlaubt nun das Bewerten sowie das Schützen von Bildern mittels Tastendruck, Zudem können Serienaufnahmen zu Gruppen zusammengefasst werden. Der Doppelspeicherkartensteckplatz bietet nach dem Update weiter Einstellmöglichkeiten, etwa das Schreiben auf die andere Speicherkarte, wenn eine voll ist oder das getrennte Abspeichern von Raw- und JPEG-Aufnahmen.

Nach dem Update unterstützt die Sony Alpha 9 zudem Imaging Edge Mobile, die Nachfolge-App von PlayMemories Mobile. Damit lassen sich nun beispielsweise Bilder im Hintergrund automatisch übertragen. Auch die LAN-Steuerung der Kamera wurde verbessert. Mobil oder per Kabel können mehrere Kameras angesteuert werden, zudem ist eine FTP-Übertragung auch während der LAN-Steuerung möglich.

Da das Update auf die Version 5.00 tiefe Eingriffe auch in die Menüstruktur vornimmt und zudem auch einige Einstelloptionen entfallen, während viele andere hinzukommen, wird die Kamera beim Update komplett auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Auch alte, auf Speicherkarten abgelegte Einstellungen können nach dem Update nicht mehr abgerufen werden. Detaillierte Hinweise zum Update und ausführliche Informationen zu den neuen Funktionen sind auf der Sony-Website nachzulesen (siehe weiterführende Links).


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.