Die Highlights von Apple und Nokia/Microsoft

Die besten iOS- und Windows-Smartphones zum Fotografieren

2015-03-11 Die aktuellen Apple iPhones 6 und 6 Plus bieten zwar keine hohe Auflösung, überzeugen jedoch in der Praxis und im Labor mit erstaunlich guter Fotoqualität und teilweise exzellenten Messwerten. Nokia hatte sich 2013 ganz dem Thema Foto verschrieben und hat in drei seiner Geräte hervorragende Kameramodule eingebaut, die damals Maßstäbe setzten. Wir stellen die Highlights mit iOS und Windows Phone im Rahmen unseres Smartphone-Schwerpunkt-Themas vor.  (Jan-Markus Rupprecht)

Seit Frühjahr 2014 ist es in Sachen Kameratechnik bei Microsoft allerdings ruhig geworden. Alle Geräte, die in 2014 unter dem Microsoft-Markennamen herauskamen (der Name Nokia lief aus), waren im unteren und mittleren Preissegment angesiedelt und haben keine hervorstechende Kameratechnik eingebaut. Hier stellen wir die Highlights mit Apple- und Microsoft-Betriebssystem vor. Für die Android-Fraktion gibt es einen separaten Artikel (siehe weiterführende Links).

Apple iPhone 6 und Apple iPhone 6 Plus

Die meisten Leute glauben, der einzigen Unterschiede zwischen den beiden Geräten seien die Display-Größe und der Preis, daher greift die Mehrheit aus dem einen und aus dem anderen Grund zum kleineren iPhone 6 (auch weil die iPhone-Nutzer ja jahrelang mit einem sehr kleinen Display auskommen mussten und nun schon das 4,7-Zoll-Display des iPhone 6 groß finden). Aber das ist ein Fehler insofern, dass es eben doch einen weiteren und relevanten Unterschied gibt, gerade aus Fotografen-Sicht: nur das große iPhone 6 Plus hat einen optischen Bildstabilisator, das kleinere iPhone 6 "ohne Plus" hat keinen. Da man den Nutzen eines Bildstabilisators, gerade auch bei kleinen, leichten Geräten nur schwerlich wegdiskutieren kann, ist das ein deutliches Plus fürs größere "Plus". Davon abgesehen machen beide Geräte super Fotos, obwohl sie nur einen 8-Megapixel-Sensor haben. Im Labor und in der Praxis gehören sie dennoch zu den besten Smartphones-Kameras, die es derzeit gibt. Die Preise von Apple sind mit 700 beziehungsweise 800 Euro (jeweils mit mageren 16 GByte, sonst noch teurer) "sportlich" für die gebotene Leistung und Ausstattung, aber die iPhones werden durch den Hersteller extrem lange mit Betriebssystem-Updates versorgt und sind (verglichen mit anderen Smartphones) äußerst wertstabil. Tipp: 16 GByte sind heute echt zu wenig; wenn Sie Musik und viele Fotos drauf speichern wollen, geben Sie lieber 100 Euro mehr aus für die 64-GByte-Variante, denn nachträglich über Micro-SD-Karten erweitern können Sie den Speicher bei den iPhones nicht.

Weitere Infos: Vorstellung auf digitalEyes.de, Artikel zur Bildqualität und Labortest auf digitalkamera.de

  • Bild Nicht nur größer: Das Apple iPhone 6 Plus (rechts) hat dem kleineren Schwestermodell auch den Bildstabilisator der Kamera voraus und damit eine deutlich höhere Chance auf unverwackelte Bilder. [Foto: Apple]

    Nicht nur größer: Das Apple iPhone 6 Plus (rechts) hat dem kleineren Schwestermodell auch den Bildstabilisator der Kamera voraus und damit eine deutlich höhere Chance auf unverwackelte Bilder. [Foto: Apple]

Nokia Lumia 1020

Aufsehen erregendes 41-Megapixel-Handy mit interessantem Konzept und Windows Phone Betriebssystem. Von der Hardware (bis auf die Kamera) nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, wird von Microsoft aber noch laufend mit Betriebssystem-Updates und interessanten Foto-Apps versorgt. Die Kamera steht ein wenig aus dem sonst flachen Gehäuse heraus, trotzdem ist das Gerät insgesamt nur 10,4 Millimeter dick und besitzt auch einen richtigen Xenon-Blitz. Faszinierend ist, dass man nachträglich jederzeit den Bildausschnitt ändern oder sogar das Seitenformat wechseln kann. Und wer möchte, speichert DNG-Rohdaten parallel zum JPEG. Ein cooles Teil, das auf jeden Fall eines der wenigen "Klassiker" unter den Handys wird, an die man sich noch in ein paar Jahren erinnern wird. Im Handel bekommt man das Lumia 1020 mittlerweile für unter 400 Euro. Angeblich soll auch das Lumia 1020 noch Windows 10 bekommen, also noch länger up to date bleiben.

Weitere Infos: Test des Nokia Lumia 1020 auf digitalkamera.de

  • Bild Das Nokia Lumia 1020 mit seiner 41-Megapixel-Kamera und Xenon-Blitz hat bei seinem Erscheinen viel Aufsehen erregt. Die Verdickung im Gehäuse, in dem die Kamera sitzt, wollen aber viele Leute nicht haben. Microsoft wird das Konzept nicht weiterentwickeln. [Foto: Nokia]

    Das Nokia Lumia 1020 mit seiner 41-Megapixel-Kamera und Xenon-Blitz hat bei seinem Erscheinen viel Aufsehen erregt. Die Verdickung im Gehäuse, in dem die Kamera sitzt, wollen aber viele Leute nicht haben. Microsoft wird das Konzept nicht weiterentwickeln. [Foto: Nokia]

Nokia Lumia 1520

Das Nokia Lumia 1520 war das erste Smartphone, das Rohdaten speichern konnte, erfreulicheweise sogar im kompatiblen DNG-Format, so dass diese sofort mit allen Raw-Konvertern lesbar waren. Zudem hatte das 6 Zoll große "Phablet" bei seiner Markteinführung schon Power unter der Haube, die Microsoft erst 15 Monate später aktiviert hat. Mit dem Anfang 2015 für das Lumia 1520 erschienenen so genannten Denim-Update (ein größeres Update unterhalb der aktuellen Windows-Betriebssystem-Nummer 8.1) hat das Gerät 4K-Video "gelernt" und beherrscht das sogar mit ruckelfreien 30 fps. Dafür, dass dies möglich ist, sorgen die tolle 20-Megapixel-Kamera und vor allem der leistungsstarke Prozessor, der auch im späteren Edel-Smartphone Nokia Lumia 930 werkelt. Obwohl schon von Ende 2013 ist es also technisch noch up to date. Ein weiterer Riesenvorteil ist sein extrem leistungsstarker Akku. Damit hält das Nokia Lumia 1520 im praktischen Betrieb ungefähr doppelt so lange durch wie ein übliches kleineres Smartphone. Das Lumia 1520 scheint auszulaufen und die Preise gehen gerade wieder steil nach oben. Wer Glück hat, kann vielleicht noch eines für 400 bis 500 Euro bekommen. Microsoft verspricht, dass die Geräte Windows 10 bekommen werden, sie bleiben also noch länger up to date.

Weitere Infos: Vorstellung auf digitalEyes.de, Artikel zur Bildqualität und zum Labortest auf digitalkamera.de

  • Bild Das Nokia Lumia 1520 war das erste Smartphone, das Rohdaten (als DNG) speichern konnte. So lässt sich nachträglich noch mehr aus den 20-Megapixel-Fotos herausholen. Mit seinem 6 Zoll großen Display ist das Gerät ein "Phablet" (Phone und Tablet). [Foto: Nokia]

    Das Nokia Lumia 1520 war das erste Smartphone, das Rohdaten (als DNG) speichern konnte. So lässt sich nachträglich noch mehr aus den 20-Megapixel-Fotos herausholen. Mit seinem 6 Zoll großen Display ist das Gerät ein "Phablet" (Phone und Tablet). [Foto: Nokia]

  • Bild Etwas später gab es die tolle Kameratechnik und den leistungsfähigen Prozessor des 1520 dann mit einem für viele Leute gefälligeren 5-Zoll-Bildschirm als sehr schön verarbeitetes Nokia Lumia 930 mit Metallrahmen. [Foto: Nokia]

    Etwas später gab es die tolle Kameratechnik und den leistungsfähigen Prozessor des 1520 dann mit einem für viele Leute gefälligeren 5-Zoll-Bildschirm als sehr schön verarbeitetes Nokia Lumia 930 mit Metallrahmen. [Foto: Nokia]

Nokia Lumia 930

Das 5-Zoll-Windows-Smartphone ist das aktuelle Flaggschiff von Microsoft. Es ist wunderschön verarbeitet, hat ein tolles OLED-Display, die gute 20-Megapixel-Kamera mit Bildstabilisator aus dem Lumia 1520 und reichlich Leistung, die es nach dem Denim-Update 4K-Video-fähig macht. Wer das Windows-Betriebssystem mag und ein edles Gerät mit guter Kamera sucht, greift zum Nokia Lumia 930. Zudem bekommt man es bereits ab 350 Euro, das ist für die gebotene Leistung und Verarbeitung ein Schnäppchen. Microsoft verspricht, dass die Geräte Windows 10 bekommen werden, sie bleiben also noch länger up to date.

Weitere Infos: Vorstellung des Nokia Lumia 930 auf digitalEyes.de

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.