Willkommene Weiterentwicklung

DCTau-Protokolle um Bewertungssystem mit Schulnoten erweitert

2006-12-26 Bisher mussten die Leser mühsam Kurven und Testerkommentare vergleichen, um in den auf digitalkamera.de als Paid Content veröffentlichten DCTau-Testprotokollen unter Kompaktkameras oder DSLR/Objektiv-Kombinationen die Besseren zu ermitteln. Ab sofort geben nun Schulnoten-Bewertungen der einzelnen Kriterien viel schneller Auskunft darüber, wo die Stärken und Schwächen in der Bildqualität der Probanden liegen und schaffen eine noch nie da gewesene Transparenz und Vergleichbarkeit verschiedenster Digitalkameramodelle.  (Jan-Markus Rupprecht)

Es war zugegebener Weise eine schwere Geburt. Monatelang haben der Tester und Informatiker Anders Uschold und die digitalkamera.de-Programmiererin Beate Beermann an ersten Prototypen und der Umsetzung gearbeitet, um dann vor einigen Wochen kurz vor dem Stapellauf vieles noch einmal komplett zu verwerfen und zu überarbeiten. Wie so oft kommt der Appetit auf mehr beim Essen, und so geht das jetzt gestartete System deutlich über das ursprünglich Geplante hinaus. So wurden für zusätzliche Bereiche Bewertungsalgorithmen entwickelt und erprobt, über so genannte Spreizungsfaktoren und Offset-Werte das Feintuning vorgenommen, und drei nicht absolut bewertbare Kriterien werden jetzt in Relation zu einer Referenz, d. h. dem besten jemals gemessenen Wert, bewertet.

Dadurch ist es erstmals überhaupt möglich, alte und neue Modelle, Kompaktkameras und Spiegelreflex/Objektiv-Kombinationen sowie Modelle unterschiedlicher Auflösungsklassen direkt miteinander zu vergleichen. Erbarmungslos dokumentiert das Bewertungssystem auch den Fortschritt in der Digitalkamera-Entwicklung: Nicht wenige "historische" Kameras bekommen, wenn sie sich mit aktuellen Modellen vergleichen lassen müssen, nach heutigen Maßstäben eine glatte Sechs. Und auch die häufig gestellte Frage, wie denn eine Kompaktkamera hinsichtlich der Bildqualität im Vergleich zu einer DSLR-Kamera abschneidet, beantworteten die erweiterten DCTau-Protokolle. So können die besten Kompaktkameras (aber eben auch nur die Besten) mit einer gut abgestimmten DSLR-Kamera/Objektiv-Kombination durchaus mithalten. Umgekehrt zeigen die Zahlen, dass man die beste Spiegelreflexkamera völlig degradieren kann, indem man ein schlechtes bzw. nicht zur Kamera passendes Objektiv davorschraubt. Moderne DSLR-Kameras stellen derart hohe Ansprüche an ein Objektiv, dass dasselbe Objektiv an einer Kamera noch brauchbare Ergebnisse liefern kann, während es an einer anspruchsvolleren Kamera hoffnungslos versagt. Aus diesem Grunde ist es im Digitalzeitalter auch nicht mehr sinnvoll, Objektive separat auf ihre optischen Eigenschaften hin zu untersuchen. Erst in Kombination mit der jeweiligen Kamera zeigt sich, zu welchen Leistungen die Kombination in der Lage (oder eben nicht in der Lage) ist.

Da den dynamisch erzeugten DCTau-Seiten eine umfangreiche Datenbank mit den Original-Messergebnissen zugrunde liegt, konnte das Bewertungssystem auf alle bereits veröffentlichten DCTau-Protokolle angewendet werden. Wo im Rahmen der Weiterentwicklung des DCTau-Testsystems von einer Version zur nächsten andersartige Basisdaten vorliegen, sorgen differenzierte Formeln dafür, dass am Ende doch vergleichbare Schulnoten herauskommen. Nicht direkt vergleichbar und mitunter jetzt in scheinbarem Widerspruch zu den Bewertungszahlen stehen dagegen die Kommentare, mit denen die Tester ihre Messungen kommentieren. Die gehen zum einen mit Kompaktkameras "milder" um als mit Spiegelreflexmodellen, zum anderen können sie natürlich das Datum, an dem sie verfasst wurden, nicht ganz verleugnen. So sind Messergebnisse, die vor ein paar Jahren als gut galten, heute mitunter nur noch Mittelklasse.

Aus den Einzelnoten wird in einem jetzt ebenfalls neu hinzu gekommenen Abschnitt eine Gesamtnote gebildet. Das Verfahren befand sich bis Ende November 2006 im Betastadium und wurde optimiert. Jetzt ist die finale Version (inklusive der beiden bisher unbenoteten Kriterien "Abfall der Auflösung von der Bildmitte zum Rand" und "Komprimierung") mit allen Einzelnoten versehen, die dann in eine Gesamtnote einfließen.

Die erweiterten DCTau-Testprotokolle stehen ab sofort allen DCTau-Abonnenten zur Verfügung. Auch im angemeldeten Zustand im Einzelabruf erworbene und damit in der DCTau-Bibliothek des jeweiligen Nutzers abgelegte, ältere DCTau-Protokolle verfügen jetzt über die zusätzlichen Angaben. Im Einzelabruf kosten DCTau-Protokolle 50 Cent oder 1 EUR (je nachdem, ob es sich um ein älteres oder ein aktuelles Kameramodell handelt). Im Jahresabo gibt es unbegrenzten Zugriff auf alle Modelle bereits für 3 EUR im Monat. Wer nur (etwa im Rahmen einer zu treffenden Kaufentscheidung) auf die komplette DCTau-Datenbank zugreifen möchte, kann dies im Einmonats-Abo für 6 EUR oder im Dreimonats-Abo für 15 EUR tun.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.