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Casio gebärt 12-Megapixel-Kamera Exilim Zoom EX-Z1200

2007-05-21 Die Firma Casio hat heute morgen mit der EX-Z1200 aus ihrer Exilim-Zoom-Serie eine 12,1-Megapixel-Kamera mit CCD-Shift-Bildstabilisator, Gesichtserkennungs-Chip, so genannter Motion-Analysis-Technologie, H.264/MPEG-AVC-Videoaufzeichnung und Schärfenachführung mit Motivverfolgung (Auto Tracking AF) offiziell vorgestellt. Von der Auflösung her wagt sich Casio damit nach Sony in Gefilde vor, in die in nächster Zeit noch weitere Kamerahersteller vorstoßen werden und die für so manchen vielleicht lieber unerschlossen geblieben wären.  (Yvan Boeres)

Casio Exilim EX-Z1200 [Foto:Casio] Es war zu erwarten: Nachdem Sony kürzlich bzw. am 27.02.2007 (die weiterführenden Links am Ende dieser Meldung führen zur entsprechenden digitalkamera.de-Meldung) mit der Cyber-shot DSC-W200 eine der ersten Kompaktdigitalkameras mit fingernagelgroßem 12-Megapixel-Sensor vorgestellt hat, folgt jetzt der Rest der "Truppe". Casio ist einer der Hersteller, der die Dienste von Sony als Zulieferer von CCDs in Anspruch nimmt und so wundert es einen auch nicht, dass jetzt eine 12,1-Megapixel-Kamera mit der Bezeichnung Exilim Zoom EX-Z12 als Casio-Produkt das Licht der Welt erblickt. Groß kommentieren wollen wir das Grassieren des "Pixelwahns" nicht. Die letzten Kameragenerationen haben markenübergreifend gezeigt, dass es trotz immer leistungsfähigerer Bildprozessoren und Rauschunterdrückungsalgorithmen für die Hersteller immer schwieriger wird, die Bildqualität in den Griff zu bekommen (Stichwort: Bildrauschen, Auflösungsvermögen, Beugungsunschärfen etc.) und sie dennoch die Pixeldichte auf den Bildsensoren weiter erhöhen.

Immerhin sind die Digitalkameras mit jeder neuen Sensorgeneration auch besser ausgestattet. Auch die Exilim EX-Z1200 ist mit modernster Technologie voll gestopft; zu ihren besonderen Fähigkeiten gehören u. a. die so genannte Motion-Analysis-Technologie, die Auto-Tracking-AF-Funktion, das altbekannte AntiShake-DSP, die elektronische Schattenaufhellung bzw. Regelung des Tonwertumfangs, die Videoaufzeichnung in MPEG-4-AVC- bzw. H.264-Qualität sowie die Gesichtserkennung. Das Meiste davon hat man zwar schon zuvor unter anderem Namen bei der einen oder anderen Kameramarke oder sogar bei Casio selbst schon mal gesehen, aber als neues Flaggschiff der Exilim-Serie bringt die EX-Z1200 das alles in einem Kameramodell unter. Die Motion-Analysis-Technologie ist zum Beispiel eng mit Panasonics Intelligent-ISO-Control-Funktion (kurz: I.I.C.) verwandt. So ist die Kamera dadurch in der Lage zu erkennen, wie schnell und in welche Richtung sich das anvisierte Motiv ggf. bewegt und stellt automatisch eine Verschlusszeit durch Erhöhung des Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalents (besser bekannt als ISO-Zahl), respektive durch Verstärkung des Sensorsignals ein, die schnell bzw. kurz genug ist, um die Bewegung des Motivs "einzufrieren". Die Zitterbewegungen des Fotografen gleicht die EX-Z1200 hingegen durch gegenläufige Bewegungen des CCD-Sensors aus (so genannte CCD-Shift-Stabilisation); dazu gibt es noch die adaptive Verschlusszeiten- und Lichtempfindlichkeitsstufenanpassung nach "alter Hausart" (Casio AntiShake-DSP) und die elektronische Bildstabilisierung (durch Bildausschnittsanpassung wie bei zahlreichen Camcordern) bei Videoaufnahmen.

Casio Exilim EX-Z1200 [Foto:Casio] Die elektronische Schattenaufhellung bei gleichzeitiger Erhaltung der Details in den Lichtern (bei anderen Herstellern unter dem Namen Adaptive Lighting, D-Lighting, Lighting-Fix, Perfect Touch etc. bekannt) sowie die Gesichtserkennungstechnologie kennt man auch von anderen Kameras. Interessant ist aber die Tatsache, dass der Gesichtserkennung bei der EX-Z1200 ein eigener Mikroprozessor gewidmet ist. Dieser wurde von der, vor allen als Laserdrucker- und Kopiermaschinen-Hersteller bekannten, Firma OKI entwickelt und auf den Namen "Face Sensing Engine" (kurz: FSE) getauft. Einen eigenen Chip für die Gesichtserkennung haben unseres Wissens nur die Digitalkameras von Fujifilm; alle anderen Hersteller lassen diese Arbeit vom Haupt-/Signalprozessor der Kamera erledigen, wobei die EX-Z1200 einen solchen (in Form der Exilim Engine 2.0 letzter Generation) natürlich auch mit an Bord hat. Wie leistungsfähig der FSE-Chip ist, kann die EX-Z1200 bei der automatischen Scharfstellung im Auto-Tracking-Modus beweisen. Es wird gezielt auf das Gesicht der fotografierten Personen scharf gestellt; die Kameraelektronik reagiert dabei nicht nur auf Veränderungen in Größe, Mimik und Drehung des erkannten Gesichts, sondern verfolgt regelrecht das Motiv/Subjekt sobald dieses sich in Bewegung setzt und stellt die Schärfe kontinuierlich nach.

Nach der Exilim Hi-Zoom EX-V7 ist die EX-Z1200 die zweite Exilim-Kamera von Casio, die beim Filmen dem so genannten H.264-Standard gerecht wird. Das auch als MPEG-4-AVC (nicht zu verwechseln mit dem "alten" MPEG-4/ASP) bekannte Videokomprimierungsverfahren ist einer der ausgewählten Standards für die DVD-Nachfolger (HD-DVD, Blue-ray Disc) sowie für Fernsehübertragungen in HD-Qualität; gefilmt wird mit der EX-Z1200 wahlweise in Breitbildfernsehergerechter 16:9-Auflösung (1.280 x 720 oder 848 x 480 Bildpunkte) oder in Auflösungen für das "klassische" 4:3-Bildformat (640 x 480 oder 320 x 240 Bildpunkte) bei einer Bildwiederholrate von 20 Bildern pro Sekunde, mit Ton und ohne feste Beschränkung der Aufnahmezeit (die verfügbare/verbleibende Speicherkapazität gibt die maximale Filmdauer vor). Einen Breitbildschirm liefert die EX-Z1200 übrigens gleich mit. Mit einer Bilddiagonale von 7,1 cm ist der eingebaute Farbmonitor (2,8"-TFT-LCD mit 230.400 Bildpunkten und einer maximalen Bildhelligkeit von 1.400 cd/m² in der Bildschirmmitte) und Sucherersatz der jüngsten Casio-Kamera nicht nur angenehm groß, sondern auch breit genug für die Wiedergabe von Fotos und Videos in allen Formaten; aufgezeichnet werden die Bilder entweder im lächerlich kleinen Bordspeicher (11,4 MByte) oder auf optional erhältlichen Speicherkarten (SD, SDHC, MMC, MMCplus). Entsprechend ihrer Auflösung ist die EX-Z1200 mit einer PictBridge-kompatiblen USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle ausgestattet, die mit dem Audio/Video-Ausgang (PAL/NTSC) über die mitgelieferte Andock- und Ladestation zur Verfügung gestellt wird. Zur Grundausstattung der 93,3 x 58,5 x 22,4 mm kleinen und 152 Gramm leichten EX-Z1200 gehören u. a. eine Dreifachzoom-Optik (37-111mm/F2,8-5,4 entspr. Kleinbild), ein eingebautes AF-Hilfslicht, ein kleiner austauschbarer Lithiumionenakku vom Typ NP-40 (gut für ca. 340 Aufnahmen pro Akkuladung im CIPA-Test) für die Stromversorgung und ein integrierter Multifunktionsblitz. Der Funktionsumfang ist – Casio typisch – enorm, aber zu erwähnen wären die manuellen Eingriffsmöglichkeiten (Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtungssteuerung), die zwei Serienbildmodi (0,6 oder 3 Bilder pro Sekunde je nach Auflösung), die diversen Empfindlichkeitsstufeneinstellungen (Automatik, Hochempfindlichkeitsautomatik bis entspr. ISO 1.600, manueller Einstellungsbereich von ISO 50-400, AntiShake-Modus mit max. ISO 800), die umfangreiche Motivprogramm-Sammlung (so genannte Best-Shot-Modi), die drei Selbstauslösermodi (2s-Vorlauf, 10s-Vorlauf, doppelte Auslösung), die Sprachnotiz- und Diktiergerätfunktion, oder noch die vielen Casio-typischen Sonderfunktionen (Rapid Flash, Zoom-Continuous, Movie BestShot etc.). Das bekommt man alles im Juni (2007) in Silber oder Schwarz zu einem noch nicht kommunizierten Preis; weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der Casio Exilim Zoom EX-Z1200 sind in ihrem digitalkamera.de-Datenblatt zusammen gefasst, auf das wir hier unter bzw. am Ende dieser Meldung verweisen.

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