Geschwindigkeit ist Trumpf

Casio bringt Exilim EX-ZR800 mit verbessertem Bildstabilisator

2013-08-07 Casio stellt mit der Exilim EX-ZR800 nach nur einem halben Jahr bereits das Nachfolgemodell der EX-ZR700 vor. Die ZR800 will mit ihrer hohen Geschwindigkeit in allen Belangen glänzen – vor allem aber bei schnellen Serienaufnahmen, die für allerlei Tricks bis hin zur Verbesserung des Bildstabilisators verwendet werden. Die Neuerungen gegenüber der ZR700 sind auf dem Papier indes kaum auszumachen, nur der Preis liegt 50 Euro höher.  (Benjamin Kirchheim)

Casio Exilim EX-ZR800 [Foto: Casio]So löst die ZR800 weiterhin 16 Megapixel mit ihrem rückwärtig belichteten 1/2,3"  CMOS-Sensor auf. Sie verfügt über einen Doppelkernprozessor, zwei parallele Bildprozessoren, einen Vektorgrafikprozessor und einen rekonfigurierbaren Prozessor. In der Summe ist das ein Prozessor mehr als noch in der ZR700. Die sechs Prozessoren ergeben zusammen die Exilim Engine HS 3 mit reichlich Rechenpower. Nach CIPA-Standard soll die Einschaltzeit bei 1,3 Sekunden liegen, der Autofokus innerhalb von 0,18 Sekunden scharf stellen (das gilt laut CIPA für den Weitwinkel) und die Auslöseverzögerung beträgt kurze 0,016 Sekunden. Zwischen zwei einzelnen Aufnahmen vergehen lediglich 0,26 Sekunden, praktisch kann der Anwender also jederzeit ein Foto aufnehmen, auch die ZR700 war schon so schnell. Das optische 18-fach-Zoom reicht von 25 bis 450 Millimeter im Kleinbildäquivalent, die Lichtstärke beträgt allerdings lediglich F3,5 im Weitwinkel und F5,9 in Telestellung. Gegen Verwackelungen hilft der optische Bildstabilisator, der neuerdings optional von der Serienbildfunktion unterstützt wird. Diese nimmt bis zu neun Fotos in kurzer Folge auf, um durch deren Kombination Bewegungsunschärfen herauszurechnen. In Kombination mit dem optischen Stabilisator sollen dadurch verwackelungsfreie Aufnahmen mit bis zu fünf EV-Stufen längerer Belichtung als ohne Stabilisierung ermöglicht werden.

Darüber hinaus verfügt die ZR800 über die Triple-Shot-Funktion, die nicht nur das eigentliche Bild aufnimmt und speichert, sondern auch eines kurz vor und nach dem eigentlichen Auslösen. Somit steigt die Chance, den richtigen Augenblick zu erwischen. Außerdem nimmt die ZR800 HDR-Bilder auf und besitzt eine Zeitrafferaufnahmefunktion. Diese ist neu und bietet Voreinstellungen für bestimmte Aufnahmesituationen, beispielsweise Wolken, Nachtszenen, Fahrzeuge oder Straßenszenen, so dass man sich nicht selbst für Aufnahmedauer und Intervalllänge entscheiden muss, es aber natürlich optional kann. Des Weiteren wird mit der Highspeed-Aufnamefunktion wahlweise der Schärfebereich ausgedehnt, beispielsweise für Makroaufnahmen, oder aber er wird künstlich reduziert, etwa bei Porträtaufnahmen, so dass sich eine Hintergrundunschärfe ähnlich einer DSLR ergibt. Selbstverständlich kann die schnelle Serienaufnahmefunktion auch zum Einfangen von schnellen Bewegungsablkäufen verwendet werden, beispielsweise beim Sport. Schaltet man allerdings den Nachführ-Autofokus hinzu, so sinkt die Serienbildrate auf fünf Bilder pro Sekunden für maximal 30 Aufnahmen in Folge.

Casio Exilim EX-ZR800 [Foto: Casio]Die Casio Exilim EX-ZR800 verfügt über den Premium Auto Pro Modus, der Aufnahmesituationen erkennt und die Kamera automatisch optimal steuert. Auch künstlerische Effekte stehen zur Verfügung, etwa "HDR Art" oder "Art Shot". Hier gibt es einen neuen Filter Namens "Sparkling Shot", neben dem besseren Bildstabilisator und der Zeitrafferfunktion die dritte und letzte Neuerung der ZR800 gegenüber der ZR700. Des Weiteren verfügt die Casio über eine Panoramafunktion und eine Weitwinkelerweiterung. Erstere nimmt 360 Grad Rundumansichten auf, letztere simuliert durch Schwenken der Kamera einen Aufnahmewinkel entsprechend einem Kleinbildobjektiv mit 15 oder 19 Millimeter Brennweite. Ebenfalls an Bord ist die Zoom-SR-Funktion, die in Telestellung mehrere Bilder aufnimmt und digital zu einem höher auflösenden Zoombild verrechnet als das übliche Digitalzoom. Auf der Rückseite verfügt die kleine Exilim über ein drei Zoll (7,6 Zentimeter) großes Farbdisplay mit 920.000 Bildpunkten Auflösung. Erwähnenswert ist außerdem der relativ starke Lithium-Ionen-Akku, der für immerhin 470 Aufnahmen nach CIPA-Standard reicht, Videos in Full-HD-Auflösung können 90 Minuten lang aufgenommen werden. Übrigens speichert die Casio Fotos auf Wunsch im Rohdatenformat DNG auf die SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarte. Ab Ende September 2013 soll die Casio Exilim EX-ZR800 in den Farben Weiß und Schwarz zu einem Preis von knapp 400 EUR erhältlich sein. Die ZR700 bleibt übrigens als "kleineres Schwestermodell" vorerst weiterhin am Markt. Ihre UVP lag bei knapp 350 EUR, inzwischen bekommt man sie aber ab rund 230 Euro. Aufgrund des gleichen Sensors und Objektivs dürfte die ZR800 eine ähnliche Bildqualität wie die ZR700 besitzen, letztere haben wir getestet (siehe weiterführende Links).


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.