Lichtstarkes Porträt-Tele

Canon RF 135 mm F1.8 L IS USM mit optischem Bildstabilisator

2022-11-02 Mit dem Canon RF 135 mm F1.8 L IS USM bekommt das alte EF 135 mm F2 L USM einen mehr als würdigen Nachfolger im spiegelloses EOS-R-System. Es ist die erste derartig lichtstarke Festbrennweite mit einem optischen Bildstabilisator. Vor allem aber soll die Tele-Festbrennweite mit einer hohen Auflösung ab Offenblende bis in die Bildecken die bisherigen F1,2-Objektive mit 50 und 85 mm in den Schatten stellen, ohne auf ein schönes Bokeh zu verzichten. Zudem verbaut Canon erstmals Funktionstasten in einem Objektiv, das kein Super-Tele ist.  (Benjamin Kirchheim)

Wer hohe Lichtstärke mit relativ langer Brennweite und hoher Bildqualität in einem Objektiv vereint haben möchte, muss auch bereits sein, ein entsprechend schweres Gewicht zu tragen: Fast ein Kilogramm bringt das robuste, gegen Spritzwasser und Staub abgedichtete Teleobjektiv auf die Waage. Eine schmutzabweisende Fluorbeschichtung der Frontlinse komplettiert den Wetterschutz. In der optischen Konstruktion sollen vor allem die drei UD-Linsen, aber auch die ASC- und Super-Spectra-Vergütung für eine hohe Bildqualität sorgen. Die Blende besteht für eine gleichmäßig runde Öffnung aus neun Lamellen.

Der Autofokusantrieb soll dank Nano-USM schnell und leise arbeiten. Die Naheinstellgrenze liegt bei 70 Zentimetern, womit ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:3,8 erreicht wird. Einzigartig in einem solchen Objektiv ist der optische Bildstabilisator, den die Konkurrenz nicht bieten kann. Sony und Samyang haben zwar ebenfalls F1,8 lichtstarke 135mm-Objektive im Programm, aber ohne optischen Bildstabilisator. Zeiss hat zwar ein 135mm-Objektiv mit optischem Bildstabilisator, aber nur einer Lichtstärke von F2,8. 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten verspricht Canon rein mit dem optischen Bildstabilisator des Objektivs. Kombiniert mit einem Sensor-Shift-Bildstabilisator sollen bis zu acht Blendenstufen längere Belichtungszeiten möglich sein. Aktuell (Stand November 2022) bieten die Canon EOS R3, R5, R6, R6 Mark II und R7 einen entsprechenden Sensor-Shift-Bildstabilisator.

Wie üblich besitzt das Objektiv neben einem Fokusring auch einen Funktionsring mit Klickfunktion, die sich nur vom Canon-Service deaktivieren lässt. Zudem erlauben zwei Schalter die Aktivierung und Deaktivierung von Autofokus und Bildstabilisator. Darüber hinaus kommen erstmals in einem Canon-Objektiv, das kein Super-Tele ist, Funktionstasten zum Einsatz. Die zwei um 90 Grad versetzt angeordneten Tasten lösen die identische Funktion aus und sind ab Werk mit der AF-Stopp-Funktion vorbelegt, was sich aber problemlos über das Kameramenü ändern lässt. Ab Januar 2023 soll das Canon RF 135 mm F1.8 L IS USM zu einem Preis von knapp 2.700 Euro erhältlich sein.

Hersteller Canon
Modell RF 135 mm F1.8 L IS USM
Unverbindliche Preisempfehlung 2.699,00 €
Bajonettanschluss Canon RF
Brennweite 135,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F1,8
Kleinste Blendenöffnung F22
KB-Vollformat ja
Linsensystem 17 Linsen in 12 Gruppen
inkl. ED Linse(n)
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 700 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 89 x 130 mm
Objektivgewicht 935 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.