Canon PowerShot Pro70 jetzt verfügbar

1998-12-08 Bereits im März auf der CeBIT vorgestellt und für Spätsommer angekündigt, dann aber auf November/Dezember verschoben, sind jetzt erste Exemplare des neuen Canon Flaggschiffs im Handel erhältlich. Wir stellen Ihnen das Schmuckstück ausführlich vor.  (Jan-Markus Rupprecht)

Imposant groß kommt sie daher und über 800 Gramm schwer ist sie betriebsbereit, die neue Canon PowerShot Pro70. Mit einem Preis von rund 2.800 DM adressiert Canon klar den professionellen und semiprofessionellen Anwenderkreis sowie Amateure, denen das Beste gerade gut genug ist. Für diesen Betrag gibt es aber auch eine erfreulich komplette Ausstattung und Technik und Verarbeitungsqualität vom Allerfeinsten. Das Gehäuse besteht gut zur Hälfte aus Metall, der andere Teil aus hochwertigen Kunststoffen. Canon PowerShot Pro70 Frontansicht (Foto: MediaNord)Alles macht einen massiven und stabilen Eindruck, Taster haben einen angenehmen Druckpunkt, der Hauptschalter rastet satt in die fünf möglichen Positionen ein. Die Gelenke des ausklappbaren und in alle Richtungen frei schwenkbaren 2"-TFT-Monitor sind stabil und lassen auf ein langes Leben hoffen. Zum Gehäuse geklappt ist der Monitor zuverlässig vor Beschädigungen geschützt, um 180° gedreht schmiegt er sich unauffällig in die Gehäuse-Line ein. Frei ausgeschwenkt ermöglicht er entweder Selbstporträts oder erleichtert das Fotografieren aus ungünstigen Blickwinkeln – aufwendig, aber genial!

Zusätzlich zum LCD-Monitor hat die Canon PhotoShot Pro70 einen optischen Sucher, ist also keine Spiegelreflexkamera, wie viele Betrachter beim ersten Anblick zunächst vermuten. Ihr aufwendiges (mit zwei asphärische Linsen) und extrem lichtstarkes 2,5-fach-Zoom-Objektiv besitzt einem Brennweitenbereich von 28 bis 70 mm, ein 37-mm-Filtergewinde bietet die Möglichkeit zur Entwicklung von optischem Zubehör. Der 1/2"-CCD-Sensor zieht mit seiner Auflösung von 1,68 Millionen Bildpunkten mit der Kodak DC260 gleich. Beide Kameras besitzen mit einer Auflösung von 1.536 x 1.024 Bildpunkten das 3:2-Seitenverhältnis, das Fotografen vom 35-mm-Kleinbildfilm gewohnt sind. Im voller Auflösung sind zwei JPEG-Kompressionsstufen wählbar. Zusätzlich kann die Kamera für eine maximale Bildqualität unkomprimierte Rohdaten in einem Canon-eigenen Format speichern (knapp 2 MByte pro Bild), die dann mit der beiliegenden Canon-Software ins Bildbearbeitungsprogramm übertragen oder in einen gängigen Dateiformat abgespeichert werden können.

Bei verminderter Auflösung (768 x 512 Bildpunkte) ergeben sich weitere Möglichkeiten. Durch das Zusammenfassen von je vier Pixel des CCD-Sensors zu einer Gruppe kann die Lichtempfindlichkeit von ISO 100 auf ISO 400 gesteigert werden, was zum einen Aufnahmen bei wenig Licht erleichtert, bei viel Licht andererseits extrem kurze Belichtungszeiten von bis zu 1/8.000 Sekunde ermöglicht. Nur mit reduzierter Auflösung sind auch Serienbildaufnahmen möglich: Bis zu 20 Aufnahmen können dann mit einer Geschwindigkeit von 4 Bildern pro Sekunde gemacht werden (Kodak DC260 6 Bilder mit ebenfalls 768 x 512 Bildpunkte; Olympus C-1400 XL 5 Bilder mit vollen 1.280 x 768 Bildpunkten).

Die Sprache der Menüführung ist unter zehn Sprachen wählbar. Im manuellen Modus ist die Belichtung sehr fein in Drittel-Blendenstufen korrigierbar und man kann sogar von der üblichen Programmautomatik (die Kamera wählt Blende und Belichtungszeit automatisch) Canon PowerShot Pro70, LCD Monitor ausgeschwenkt, Karten-Steckplätze (Foto: MediaNord)auf Zeitautomatik umstellen, bei der der Fotograf die Blende fest vorgibt und so die Schärfentiefe gezielt beeinflussen kann.

Gleich zwei echte Neuerungen bietet Canon beim Wechselspeicher – und das ohne zu bisherigen Standards inkompatibel zu sein! Erstmals bietet die PowerShot Pro70 gleich zwei Steckplätze für CompactFlash-Karten. So kann die Kapazität für aufzunehmende Bilder erhöht werden und zusätzlich ist ein Kopieren der Bilder von einer Speicherkarte auf die andere möglich, also beispielsweise eine direkte Datensicherung vor Ort, bevor der Fotograf die Speicherkarte einem Kurier für den Transport in die Redaktion anvertraut. Die zweite Neuerung ist die Eignung für den neuen Kartentyp "CompactFlash Typ II". Diese junge Standard umfaßt Karten, die etwas dicker sind als die bisherigen CompactFlash-Karten (jetzt "Typ I") und damit Raum für "aktive" Karten (Modems, ISDN- oder Netzwerkkarten) oder ultrakleine Festplatten bieten. Speziell letztere sind für den Einsatz in professionellen Digitalkameras optimal. Einen Prototyp ihrer Microdrive-Minifestplatte zeigte die Firma IBM auf dem Canon-Stand der Photokina (siehe Artikel vom 23. September).

Auf ein eingebautes Blitzgerät verzichtet Canon völlig. Dafür besitzt die PowerShot Pro70 einen Blitzschuh für Canon-Blitzgeräte aus der EOS-Serie. Hier kommen bei der Anschaffung der Pro 70 also noch einige Hunderter hinzu. Sonst ist der Lieferumfang komplett: Ein kombiniertes Netz/Ladegerät ermöglicht den Netzbetrieb der Kamera oder das Laden des mitgelieferten NiMH-Akkus und eine 15 MByte Speicherkarte bietet für den Start erst einmal reichlich Platz für Bilder. Weitere Informationen über die Canon PowerShot Pro70 finden Sie im ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.