A-Team mit neuer Besetzung

Canon PowerShot A30 und A40: Modellpflege statt Auflösungssprung

2002-03-07 Wie kurzlebig der Digitalkamera-Markt doch sein kann: Die Canon PowerShot A10 und A20 feiern gerade mal ihren ersten Geburtstag, schon stehen die Nachfolgemodelle vor der Tür. Das neue "A-Team", vertreten durch die PowerShot A30 und A40, kommt nicht – wie der Name es vermuten lassen könnte – mit höherer Auflösung, sondern mit erweitertem Funktionsumfang.  (Yvan Boeres)

   Canon PowerShot A30 [Foto: Canon]
 
Wer hinter der PowerShot A30 eine 3-Megapixel-Kamera und hinter der PowerShot A40 eine 4-Megapixel-Kamera vermutet, liegt falsch. Vielmehr ist die A30 eine funktionserweiterte A10 und die A40 eine verbesserte A20. So bleiben die Höchstauflösungen von 1.280 x 960 Pixel (für die A30) und von 1.600 x 1.200 Pixel (für die A40) ebenso erhalten wie das den vier Modellen gemeinsame Objektiv. Dieses besteht aus neun Elementen in sieben Linsengruppen und offeriert einen Brennweitenbereich von 35 bis 105 Millimetern (entspr. Kleinbild, Lichtstärke F2,8 bis 4,8), der über ein stufenloses Digitalzoom (2-fach bei der A30 und 2,5-fach bei der A40) erweitert werden kann. Für eine präzise Scharfeinstellung sorgt weiterhin ein 3-Punkt-AiAF-Autofokus, der Motive erfassen kann, die sich außerhalb der Bildmitte befinden. Im Normalbetrieb verrichtet der Autofokus ab einer Distanz von 76 cm seinen Dienst; im Makro-Modus sinkt die Nahgrenze auf 16 cm (in Weitwinkel-Position). Waren aber bei der A10/20 die drei AF-Messfelder noch mit der mittenbetonten Integralmessung der Kamera gekoppelt, so besitzen die neuen Modelle eine moderne Matrix- bzw. Mehrfeldmessung, was eine noch feinere Belichtungsmessung durch Einbeziehung der Motivposition im Bild bei der Gewichtung der Belichtung ermöglicht. Zusätzlich zur neuen Matrixmessung ist bei den neuen PowerShot A-Modellen auch eine Spotmessung vorhanden. Und bei der Belichtungssteuerung tut sich auch etwas Neues: Neben der Programmautomatik – wie sie schon die A10 und A20 besaßen – ist bei der A30 und A40 eine manuelle Einstellung von Verschlusszeit und Blende dazugekommen. So sind die Belichtungszeiten von 1/1.500 bis 15 Sekunden nun auch manuell einstellbar; bei Zeiten über 1,3 Sekunden greift eine neue Rauschunterdrückungsfunktion automatisch ein. Auch beim Weißabgleich gibt es eine Neuerung gegenüber den Vorgängermodellen: Neben den bisherigen Einstellungen (automatisch, Tageslicht sonnig/bewölkt, Glühlampenlicht, Leuchtstoffröhrenlicht) besitzen die aktuellen Modelle noch eine weitere Voreinstellung für Leuchtstofflampen mit hoher Farbtemperatur.
   Canon PowerShot A40 [Foto: Canon]
  

Völlig neu im Vergleich zur A10/20 ist die Möglichkeit, Videosequenzen aufzunehmen. Die PowerShot A30 und A40 filmen wahlweise in einer Auflösung von 320 x 240 oder 160 x 120 Pixel und einer Bildwiederholrate von 15 Bildern pro Sekunde. Die PowerShot A40 verfügt sogar über ein eingebautes Mikrofon und ist somit in der Lage, auch Ton aufzunehmen. Bei der A30 und A40 lässt sich nun auch die Empfindlichkeit "virtuell" durch Verstärkung des CCD-Signals in vier Stufen (ISO 50, 100, 200 und 400) einstellen und im Kameramenü kann man jetzt die Farbsättigung und die kamerainterne Scharfzeichnung in zwei Stufen (Farbsättigung neutral/kräftig, Scharfzeichnung normal/gering) einstellen. Weiter auf der Liste der neu dazugekommenen Funktionen stehen eine schnellere Bildfolge im Serienbildmodus (jetzt 2,5 Bilder pro Sekunde), Bildeffekte (Schwarz-Weiß, Sepia), ein Videoausgang (besaß die A10 nicht) und bei der A40 sogar ein Audio-Ausgang. Ein eingebauter Mini-Blitz besitzt weiterhin zahlreiche Funktionen (automatisch, erzwungen, aus, Rote-Augen-Verringerung, Langzeitsynchronisation) und natürlich haben beide Modelle wieder den Canon-typischen Panorama-Assistenten eingebaut. Die Stromversorgung erfolgt weiterhin über 4 AA/Mignon Batterien. Bei der A30 und A40 sollen mit einem Satz Alkali-Batterien (wie sie zum Lieferumfang gehören) bereits 200 bis 500 Aufnahmen (je nachdem, ob der LCD-Farbbildschirm benutzt wurde oder nicht) möglich sein; bei Verwendung von NiMH-Akkus gar 350 bis 1.000 Aufnahmen.

Auch die Direct Print-Funktion, die die direkte Ansteuerung eines entsprechenden Canon-Druckers von der Kamera aus ermöglicht, besitzen die A30 und A40 natürlich, denn Canon baut die Reihe der Direct Print-kompatiblen Drucker dieses Frühjahr aus. Neben dem bereits länger auf dem Markt erhältlichen CP-10 können dessen zeitgleich mit der A30 und A40 vorgestellte große Bruder CP-100 und der Tintenstrahldrucker Canon S820D direkt an die Kameras angeschlossen werden. Sowohl die "alten" als auch die neuen PowerShots sind übrigens mit dem DPOF-Bildbestellungsformat kompatibel; die Neuen sind darüber hinaus als derzeit (neben der Canon PowerShot A100) einzige Digitalkameras zum neuen EXIF 2.2-Standard kompatibel. Die Verbindung zum Drucker als auch die Datenübertragung zum PC erfolgt über eine USB-Schnittstelle. In dem 250 Gramm leichten Gehäuse findet weiterhin eine CompactFlash-Wechselspeicherkarte des Typs I Platz, eine 8-MByte-Karte gehört zum Lieferumfang.

Bei der Fähigkeit, mit der mitgelieferten Remote Capture-Software vom Computer aus ferngesteuert zu werden, bei den zahlreichen Menüsprachen (insgesamt elf), beim Lieferumfang, bei den Erweiterungsmöglichkeiten (u. a. durch optisches Zubehör via LA-DC52B-Objektivadapter) und dem optional erhältlichen Zubehör bleibt man beim Altbewährten. Lediglich die Software ist – bei ebenso reichhaltigen Umfang – auf dem neuesten Stand. Die beste Nachricht am Schluss: Die Kameras sind billiger geworden. Musste man bei der Markteinführung für die PowerShot A10 noch 450 EUR und für die PowerShot A20 rund 550 EUR hinblättern, bekommt man die neuen Modelle schon für 380 EUR (PowerShot A30) bzw. 450 EUR (PowerShot A40). Erhältlich sind die neuen Kameras ab Mitte März; also kurz nach Eröffnung der CeBIT.

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