Cloud-Speicherdienst für Fotos

Canon Irista Cloud-Service schließt zum 31.01.2020

2019-10-30 Irista ist der Cloud-Service von Canon, mit dem man Fotos direkt von Canon-Kameras aus per WLAN sichern kann. Auch ein Hochladen per Smartphone-App oder Web-App ist möglich. Bilder können bearbeitet, bewertet und geteilt werden. Jetzt hat Canon den Irista-Nutzern mitgeteilt, dass der Dienst Ende Januar 2020 eingestellt wird.  (Jan-Markus Rupprecht)

Canon Irista wurde von Canon Europe Ltd. in Großbritannien betrieben und basiert auf CloudFront.net von Amazon-Webservices (AWS). Der Dienst wurde Mitte 2014 gestartet (wir berichteten, siehe weiterführenden Link), nachdem eine längere Betatestphase unter dem Codenamen "Project 1709" vorausgegangen war. Ein Basis-Account war kostenlos, unserer enthielt immerhin 15 GByte Speicher für Fotos und Videos. Es gab auch Werbeaktionen, mit denen man zusätzliche 50 GByte lebenslang kostenlos bekommen konnte (insgesamt also 65 GByte). Generell musste man für größere Datenmengen zahlen. Das war dann im Verhältnis zu anderem "normalen" Cloud-Speicher sehr teuer z. B. 10,99 Euro pro Monat (!) für 100 GB.

Anwender sind nun aufgefordert, ihre Fotos, sofern diese nicht auch lokal gespeichert sind, aus dem Cloud-Dienst herunterzuladen, denn Irista wird am 31. Januar 2020 abgeschaltet. Dann werden nicht nur alle Fotos, sondern auch Accounts und Benutzerdaten gelöscht.

Über die Gründe für die Abschaltung macht Canon keine Angaben. Canon bietet seinen Irista-Nutzern eine einmonatige Probephase des Adobe Foto-Abos (Lightroom und Photoshop mit 1 Terabyte Cloud-Speicher) an. Daraus lässt sich aber keinesfalls schließen, dass eine Partnerschaft geplant ist. Vielmehr dürfte Adobe für diese Werbemaßnahme einige Dollar springen lassen. In den Irista-FAQ ist die Frage auch formuliert: "Wird Irista durch einen anderen Service von Canon ersetzt? Antwort: Nein, Irista wird nicht direkt ersetzt. Canon entwickelt ständig neue Lösungen für die digitale Bildbearbeitung und wir freuen uns darauf, dir in Kürze unsere Pläne mitzuteilen." Das erscheint uns allerdings wenig wahrscheinlich, denn man schaltet ja nicht einen Dienst ab und löscht alle Benutzerdaten, wenn man vor hat, in absehbarer Zeit einen Nachfolgedienst ins Leben zu rufen.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.