Verzögerte Markteinführung

Canon EOS M50 Mark II demnächst auch in Europa

2021-02-25, aktualisiert 2021-02-26 Mitte Oktober 2020 stellte Canon mit der EOS M50 Mark II das Nachfolgemodell der seit 2018 erhältlichen M50 vor, brachte sie jedoch nur auf den amerikanischen Markt, während die Europäer mit dem Vorgängermodell Vorlieb nehmen mussten. Dabei halten sich die Neuerungen auf den ersten Blick in Grenzen, im Detail gibt es aber durchaus einige Verbesserungen inklusive des Bildsensors.  (Benjamin Kirchheim)

Als größte offenkundige Neuerung der Canon EOS M50 Mark II unterstützt der Autofokus nun auch das Augenverfolgungs-System. Diese Funktion steht für den Foto- und Video-Modus zur Verfügung. Obwohl der APS-C-CMOS-Sensor weiterhin 24 Megapixel auflöst und nur im Fotomodus sowie maximal bei Full-HD-Videoauflösung den Dual-Pixel-Hybrid-Autofokus unterstützt (bei 4K-Videoaufnahmen arbeitet nur der Kontrast-Autofokus), handelt es sich laut Canon um ein verbessertes Modell. Im Fotomodus arbeiten der Autofokus und die Belichtungsmessung mit vierfacher Empfindlichkeit, das heißt, dass die Mark II bereits ab -4 LW statt -2 LW fokussieren und ab -2 LW statt 0 LW die Belichtung messen kann. Außerdem gibt es nun Autofokus-Modi für einen Einzelfeld- und Spot-AF statt des bisher wählbaren normalen und kleinen Einzelfeld-AFs.

Weitere Verbesserungen gibt es beim Blitzen. Die Blitzmessung arbeitet nun auch mit Gesichtspriorität, das Blitzen bei Serienbildaufnahmen (bei je nach Blitzladezeit entsprechend verlangsamter Bildrate) ist ebenfalls möglich. Zudem wird mit dem Blitzgerät Speedlite EL-1 sowie dem Steuergerät ST-E3-RT (Ver. 2) nun eine minimale Blitzleistung von 1/8.192 statt 1/128 unterstützt.

Als offenkundige neue Funktion kann die EOS M50 Mark II für Video-Streaming (Youtube) eingesetzt werden, zumindest in Verbindung mit einem Smartgerät. Mindestvoraussetzung dafür sind jedoch 1.000 YouTube-Abonennten sowie eine stabile WLAN-Verbindung mit mindestens 6 Mbit/s. Des Weiteren verfügt die Kamera über einen Clean-HDMI-Ausgang und die Möglichkeit, mit dem Canon Webcam Utility als Webcam eingesetzt zu werden (zu diesem haben wir einen umfangreichen Fototipp geschrieben, der in den Links unter dieser Meldung zu finden ist). Als Auflösung werden maximal 1.024 Pixel Bildbreite übertragen, der Ton muss leider separat zugeführt werden.

Verbesserungen gibt es auch bei der Touch-Bedienung der Canon EOS M50 Mark II. Neu ist ein Videoauslöser per Tipp auf den Touchscreen. Zudem lässt er sich beim Einsatz des elektronischen Suchers der Kamera nutzen, um den AF-Punkt im Sucher zu verschieben. Die Live-View-Vergrößerungsstufe kann nun ebenfalls über den Touchscreen bedient werden.

Im Inneren der EOS M50 Mark II schlägt weiterhin ein DIGIC 8 Bildprozessor. Die Energieeffizienz hat Canon indes verbessert, so sind mit Sucher nun 275 statt 235 beziehungsweise mit Bildschirm sogar 320 statt 235 Aufnahmen nach CIPA-Standard möglich. Trotzdem beträgt die Sucher-Bildwiederholrate nun 60 statt 30 Bilder pro Sekunde im Energiesparmodus. Zudem werden die Anzeigen im Sucher nun bei Bedarf automatisch ins Hochformat gedreht.

Das Bluetooth-Modul arbeitet nun mit dem Standard BLE 4.2 statt 4.1 und es gibt einen Flugzeugmodus. Des Weiteren können in der Wiedergabe Alben erstellt werden, es kann Hintergrundmusik bei einer automatischen Diashow abgespielt werden und die Einstellungen der Kamera lassen sich wiederherstellen.

Am 25. März 2021 soll die Canon EOS M50 Mark II in Schwarz für etwa 610 Euro auf den Markt kommen. Zudem sind drei Sets geplant, und zwar ein einfaches mit dem EF-M 15-45 mm für knapp 730 Euro, eines mit dem Reisezoom EF-M 18-150 mm für 980 Euro und ein Doppelzoom-Kit mit EF-M 15-45 mm und EF-M 55-200 mm für 960 Euro. Des Weiteren wird es die Canon EOS M50 Mark II auch noch in Weiß als Set mit dem silbernen EF-M 15-45 mm geben, der Preis beträgt ebenfalls knapp 730 Euro.

Für Vlogger und Live-Streamer will Canon zudem spezielle Kits auf den Markt bringen, die nicht nur Produkte von Canon umfassen. Das günstigere der Sets kostet 800 Euro und nennt sich "Vlogger Kit". Neben der Canon EOS M50 Mark II und dem EF-M 15-45mm Zoomobjektiv sind eine 32 GByte große Class 10 SD Karte, ein Joby Gorillapod 1000 als Stativ und das Mikrofon Videomicro von Rode enthalten.

Das teurere der beiden Sets ist das "Premium Livestream Kit" und kostet 1.000 Euro. Enthalten sind neben der Canon EOS M50 Mark III und dem Zoomobjektiv EF-M 15-45 mm sowie dem Joby Gorillapod 1000 und dem Rode Mikrofon Videomicro noch ein Atomos Connect HDMI-Konverter (max. 4K Input, max. Full-HD Output) samt passendem HDMI-Kabel zur Verbindung des Clean-HDMI-Out-Signals der Kamera mit einem USB-Anschluss eines Computers sowie der Canon DC-Kuppler DR-E12 und das Netzteil CA-PS700, um die EOS M50 dauerhaft mit Strom versorgen zu können.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.