Blitzzubehör
California Sunbounce Bounce-Wall näher betrachtet
2013-04-23 Jeder Fotograf, der mit Systemblitzgeräten arbeitet, kennt das Problem der harten Schatten beim direkten Blitzen. Es gibt kaum einen Fotozubehörhersteller, der nicht ein oder sogar zwei Hilfsmittel im Programm hat, die weicheres Blitzlicht ermöglichen sollen. Die California Sunbounce Bounce-Wall ist ein solches Zubehör, welches sich anschickt, das Licht eines Systemblitzgerätes weicher zu machen – und zwar in California Sunbounce Qualität. Wir haben uns das pfiffige Zubehör ein wenig näher angeschaut. (Harm-Diercks Gronewold)
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Die Sunbounce Bounce-Wall ist in Kombination mit einer Kamera und einem Blitz ein recht voluminöse Konstruktion. [Foto: MediaNord]
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Der demontiere Ballhead besteht wie die Reflektoren aus ausgehölten Elementen, welche stabil und leicht sind. [Foto: MediaNord]
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Die Fixierschraube hält die beiden Teile des s-förmigen Arms zusammen. [Foto: MediaNord]
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Der Reflektorhalter zeigt nach kurzer Zeit einen kosmetischem Schaden an der Farbbeschichtung der weichen Ring-Innenseite. [Foto: MediaNord]
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Der Bounce-Wall Galaxy-Reflektor besitzt ein asymmetrisches Muster aus goldenen und weißen Reflektionsoberflächen. [Foto: MediaNord]
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Der Bounce-Wall Gold-Reflektor erzeugt ein sehr warmen Licht, welches oft an einen Sonnenuntergang erinnert. [Foto: MediaNord]
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Der Bounce-Wall-Reflektor mit Zebra Gold-Silber Beschichtung erzeugt eine sehr angenehmes und nicht zu starkes warmes Licht. [Foto: MediaNord]
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Der Silber-Reflektor für die Bounce-Wall erzeugt härteres und kühles Licht auf dem Motiv. [Foto: MediaNord]
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Der Zebra Silber-Weiß-Reflektor erzeugt auch ein kühles und weiches Licht. [Foto: MediaNord]
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Der Bounce-Wall-Reflektor Zebra Gold-Weiß ist der ideale Begleiter für nahezu jede Motivsituation. [Foto: MediaNord]
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Ohne Sunbounce Bounce Wall treten Schlagschatten sowie starke Kontraste auf. [Foto: MediaNord]
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Mit der Sunbounce Bounce Wall entstehen keine Schlagschatten an der Wand und das Modell wird homogener ausgeleuchtet. [Foto: MediaNord]
Der Name „California Sounbounce“ hört sich an nach Hollywood, Sonne und Surfen. Um so erfreulicher ist es, dass sich der Hauptsitz der von Profifotograf Wolfgang-Peter Geller gegründeten Firma im Niedersächsischen Egestorf befindet. Idyllisch gelegen in der Lüneburger Heide, entwickelt und vertreibt California Sunbounce professionelle Reflektoren für höchste Ansprüche.
Die California Sunbounce Bounce-Wall besteht aus einer S-förmigen Halterung (Curved Framework Structure), einem Kugelkopf (Ball-Head) und einem Reflektorhalter (Fork-Clamp) sowie dem Reflektor beziehungsweise Reflektoren. Die S-förmige Halterung wird in zwei Teilen geliefert, welche sich im Handumdrehen mit einer Schraube sicher montieren lässt. Der Kugelkopf wir auf den oberen Teil des Halters montiert, dafür stehen zwei Positionen zur Verfügung. Allerdings ist die innere Montagemöglichkeit nur ratsam, wenn besondere Lichtwünsche realisiert werden sollen. Der Reflektorhalter wird zunächst am Reflektor selber montiert, bevor er mit der Klemme am Kugelkopf befestigt wird. Um einen sicheren Halt des Reflektors im Reflektorhalter zu gewährleisten, wurden die Reflektoren mit fünf kleinen Löchern versehen, welche parallel zur langen Seite des Reflektors hineingestanzt wurden. An den drei Armen des Reflektorhalters befinden sich kleine Zapfen, welche in diese Löcher hineinpassen. Der aufmerksame Leser wird sich nun zu Recht fragen, warum fünf Löcher für drei Zapfen benötigt werden. Die zusätzlichen Löcher ermöglichen es, den Reflektor asymmetrisch auszurichten. Die ca. DIN-A4 großen Reflektoren erinnern zunächst an Wellpappe. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass das Material, was als Träger für die Reflektionsschicht benutzt wird, leichter und robuster Kunststoff ist. Dieses Material ermöglicht eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht.
Das Funktionsprinzip der Bounce-Wall ist recht simpel. Der Systemblitz feuert auf die links oder rechts montierte Bounce-Wall, und diese reflektiert das Licht auf das Objekt. Der Vorteil einer solchen Vorgehensweise ist, dass aus der kleinen Abstrahlfläche des Biltzgeräts eine vergleichsweise größere Abstrahlfläche gemacht wird. Um ein Gefühl für den Winkel und das Reflektionsverhalten des Reflektors zu bekommen, bietet es sich an, vor einem Spiegel zu üben. Ziel dabei ist es, dass der Reflektor der Bounce-Wall vollkommen überstrahlt ist. Ist nur ein Teil des Reflektors ausgeleuchtet, so muss der Winkel verändert werden. Ist diese Hürde genommen, kann man mit der Bounce-Wall loslegen und Porträts fotografieren.
Die Bounce-Wall-Reflektoren sind in verschiedenen Reflektionsarten erhältlich, etwa Klassiker wie Gold, Silber sowie Zebra Gold/Silber, Zebra Silber/Weiß und Zebra Gold/Weiß. Darüber hinaus gibt es einen „Galaxy“ Reflektor, welcher eine partielle Goldfüllung besitzt, die sich in Zebra Gold/Weiß wandelt. Dies soll die Lichtcharakteristik bei Porträts so beeinflussen, dass ein besonderer Bildeffekt entsteht. Jeder Reflektor bietet eine Weiße Rückseite, welche ebenfalls als Reflektor benutzt werden kann. Besonders interessant wird es, wenn die Reflektorscheibe des Systemblitzes verstellt wird. Damit kann das reflektierte Licht härter (Teleeinstellung) oder weicher gemacht werden (Weitwinkel).
Ein Nachteil der Bounce-Wall ist der extremen Leichtbauweise geschuldet, welche die Konstruktion zwar leicht macht, aber auch anfällig für Vibrationen und Wind. Somit sollte man auf Außeneinsätze bei starkem Wind verzichten. Ein weiteres Manko ist kosmetischer Natur, welches sich im Verlust der Beschichtung des Reflektorhalters äußert. Dieser ist, um eine bessere Klemmung auf dem Kugelkopf zu gewährleisten, innen mit einer Gummierung versehen – von dieser reibt sich die Farbe sehr schnell ab. Darunter kommt die blaue Gummierung zum Vorschein. Da der Reflektorhalter jedoch immer auf dem Kugelkopf sitzt und das Problem die Funktion der Bouce-Wall in keinster Weise einschränkt, ist es zu vernachlässigen. Die Automatik- sowie alle Belichtungsmessfunktionen bleiben mit der Bounce-Wall funktionsfähig, so dass man sogar im Programmautomatikmodus fotografieren könnte, wenn man es denn möchte. Allerdings muss man sich auf einen höheren Stromverbrauch einstellen, da der Blitz mehr Energie aufwenden muss, um das Bild zu belichten.
Die Bildergebnisse mit der Bounce-Wall sprechen für sich: weiches Licht bei wenig logistischem Aufwand und ganz ohne einen Fotoassistenten zu beschäftigen. Bei den Ergebnissen sieht man gerne über kosmetische Mängel an einem nahezu unsichtbaren Teil der Bounce-Wall hinweg und auch die Leichtbauweise lernt man bei längerem Einsatz zu schätzen.
Die Sunbounce Bounce-Wall ist in zwei Sets erhältlich. Das Einsteigerset bestehend aus dem S-förmigen Haltearm, dem Reflektorhalter und einem Silber Reflektor. Das Pro Kit enthält zusätzlich Gold, Zebra Gold/Silber, Zebra Silber/Weiß und Zebra Gold/Weiß sowie den Galaxy Reflektor. Die Kosten für eine Anschaffung belaufen sich auf knapp 100 beziehungsweise 200 Euro. Die Reflektoren sind ebenfalls einzeln erhältlich und kosten zwischen knapp 25 und 30 Euro.