Ausbau des Objektivprogramms
30 mm Makro, 12-100 F4 Pro und 25 F1.2 Pro neu von Olympus
2016-09-19 Mit dem M.Zuiko Digital ED 25mm 1:1.2 Pro und M.Zuiko Digital ED 12-100mm 1:4.0 IS Pro erweitert Olympus seine spritzwasser- und staubgeschützte Pro-Serie mit Micro-Four-Thirds-Anschluss auf nunmehr sieben Modelle. Während das 25mm das bisher lichtstärkste MFT-Objektiv von Olympus ist, handelt es sich beim 12-100mm um das wohl erste professionelle Reisezoom überhaupt, das mit einer durchgehenden Lichtstärke von F4 und einem bis zu 6,5 EV Stufen effektiven Dual-Bildstabilisator punktet. Auch die Premium-Festbrennweiten-Serie erhält mit dem kurzen Makroobjektiv M.Zuiko Digital ED 30mm 1:3.5 Makro Zuwachs. Das Makro punktet mit einer Vergrößerung von 1,25:1. (Benjamin Kirchheim)
Damit vergrößert das Makro mehr als alle anderen üblichen Makroobjektive, die in der Regel einen Abbildungsmaßstab von 1:1 erreichen. Bedenkt man den Cropfaktor im Vergleich zum Kleinbild von 2, so ergibt sich sogar eine 2,5-fache Vergrößerung, das heißt 2,5-fach kleinere Motive können formatfüllend abgebildet werden. Die Naheinstellgrenze liegt bei 9,5 Zentimetern ab Objektivfront, was einem Arbeitsabstand von lediglich rund 1,5 Zentimetern entspricht. Die kleinbildäquivalente Brennweite liegt bei 60 Millimetern. Das Makro eignet sich also eher für nicht flüchtende Motive, der große Bildwinkel bezieht den Hintergrund besser ins Foto mit ein als langbrennweitigere Makroobjektive.
Das Olympus M.Zuiko Digital ED 30mm 1:3.5 Macro bietet mit einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1,25:1 eine bessere Vergrößerung als übliche 1:1-Makroobjektive. [Foto: Olympus]
Der einfache optische Aufbau setzt sich aus sieben Elementen in sechs Gruppen zusammen, wobei ein asphärisches ED-Element, ein asphärisches Glaselement und ein DSA-Element für eine hohe Bildqualität sorgen sollen. Die sieben Blendenlamellen sollen zudem für eine natürliche Hintergrundunschärfe sorgen. Der Innen-Autofokus soll laut Olympus etwa 30 Prozent schneller sein als bei herkömmlichen Makroobjektiven dieser Klasse. Das äußere Design des sechs Zentimeter langen und 5,7 Zentimeter dünnen Objektivs ähnelt stark dem 45mm 1.8 und dem 25mm 1.8, die beide ebenfalls zur Premium-Serie gehören. Auf die Anzeige der Aufnahmeentfernung und des Abbildungsmaßstabs wie beim 60mm Macro, das Olympus trotz des Spritzwasserschutzes ebenfalls zur Premium-Serie zählt, muss man also verzichten. Die beste Nachricht kommt zum Schluss: Das 128 Gramm leichte Olympus M.Zuiko Digital ED 30mm 1:3.5 Makro soll ab sofort zu einem Preis von lediglich knapp 300 Euro erhältlich sein. Das Objektiv ist übrigens mit Unterwasserzubehör von Olympus kompatibel und lässt sich dank des Unterwasser-Fokusrings aus dem Zubehör sogar Unterwasser manuell fokussieren.
Das neue M.Zuiko Digital ED 25mm 1:1.2 Pro ist zwar kein Preis- oder Abbildungsmaßstabskracher, glänzt dafür aber mit einer enormen Lichtstärke von F1,2. Die aufwändige optische Konstruktion setzt sich aus 19 Elementen in 14 Gruppen zusammen. Ein SED-Element, zwei ED-Elemente, ein E-HR-Element, drei HR-Elemente und ein asphärisches Element sollen für eine gleichmäßige Schärfe von der Bildmitte bis zum Bildrand selbst bei Offenblende und minimaler Fokusdistanz von 30 Zentimetern sorgen. Trotz der vielen Linsen muss zur Fokussierung lediglich eine davon bewegt werden, was zu einem enorm schnellen Autofokus führen soll. Dank der neuen Nano-Z-Beschichtung sollen Blendenflecken deutlich reduziert werden. Die Blende setzt sich aus neun Lamellen zusammen und lässt sich bis maximal F16 schließen. Sie soll für ein sehr harmonisches Bokeh sorgen.
Das M.Zuiko Digital ED 25mm 1:1.2 Pro ist das bisher lichtstärkste MFT-Objektiv von Olympus. Als Pro-Objektiv ist es gegen Staub und Spritzwasser geschützt. [Foto: Olympus]
Der optische Aufbau des Olympus M.Zuiko Digital ED 25mm 1:1.2 Pro setzt sich aus 19 Elementen in 14 Gruppen zusammen., Zahlreiche Spezialgläser und die neue Nano-Z-Vergütung sollen für eine hervorragende Abbildungsleistung sorgen. [Foto: Olympus]
Die kürzeste Aufnahmeentfernung ab Frontlinse beträgt 19,5 Zentimeter, der Abbildungsmaßstab beträgt maximal 1:9,1. Also Objektiv der Pro-Serie bringt das 25mm 1:1.2 einen Spritzwasser- und Staubschutz sowie Frostsicherheit mit. Die Festbrennweite ist zudem mit einer frei belegbaren L-Fn-Taste sowie einer Fokuskupplung ausgestattet. Zieht man den Fokusring nach hinten, so kann direkt manuell scharfgestellt werden, zudem gibt der Fokusring eine Fokusskala frei. Kaufinteressenten für das 415 Gramm schwere und 87 Millimeter lange Objektiv müssen sich noch bis zum Oktober 2016 gedulden. Dann soll das 70 Millimeter dicke Olympus M.Zuiko Digital ED 25mm 1:1.2 Pro zu einem Preis von knapp 1.300 Euro erhältlich sein. Die Streulichtblende LH-66B gehört selbstverständlich zum Lieferumfang, das 62 Millimeter messende Filtergewinde erlaubt zudem die Verwendung von optischem Zubehör.
Reisezoomobjektive gingen bisher immer mit optischen Kompromissen beziehungsweise Einbußen einher und glänzten nicht gerade mit ihrer Lichtstärke. Mit dem professionellen Reisezoom M.Zuiko Digital ED 12-100mm 1:4.0 IS Pro will Olympus mit diesen Nachteilen aufräumen und die feuchten Träume von Reisefotografen wahr werden lassen, die mit einem Objektiv ein großes Aufnahmespektrum kompromisslos abdecken wollen. Feuchtigkeit ist dabei das Stichwort: Diese lässt sich auf Reisen oft nicht vermeiden, kann dem abgedichteten Objektiv aber genauso wenig wie Staub und Frost etwas anhaben. Der kleinbildäquivalente Brennweitenbereich von 24 bis 200 Millimeter wird mit einer durchgehenden Lichtstärke von F4,0 abgedeckt. Die minimale Aufnahmedistanz liegt bei lediglich 15 Zentimetern (ca. 2,5 Zentimeter ab Frontlinse), was einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3,3 ermöglicht. Verglichen mit Kleinbild entspricht dies sogar 1:1,7.
Mit dem M.Zuiko Digital ED 12-100mm 1:4.0 IS Pro will Olympus das erste professionelle Reiseobjektiv auf den Markt bringen. Das 24-200mm (KB) glänzt mit einer durchgehenden Lichtstärke von F4,0 und einem 6,5 EV effektiven Hybrid-Bildstabilisator. [Foto: Olympus]
Das Olympus M.Zuiko Digital ED 12-100mm 1:4.0 IS Pro setzt sich aus 17 Elementen in elf Gruppen zusammen, darunter asphärische Elemente und zahlreiche Spezialgläser sowie die neue Nano-Z-Vergütung. Das Objektiv ist zudem abgedichtet. [Foto: Olympus]
Der optische Aufbau des 11,7 Zentimeter langen Objektivs setzt sich aus 17 Elementen in elf Gruppen zusammen. Auch hier kommen wieder zahlreiche Spezialgläser zur Gewährung der hohen Abbildungsleistung zum Einsatz: ein HR-Element, zwei Super HR Elemente, drei asphärische Glaselemente, ein DSA-Element und ganze fünf ED-Glaselemente. Zusätzlich kommt auch hier die neue Nano-Z-Vergütung zum Einsatz, die Blendenflecken und Gegenlichtempfindlichkeit deutlich reduzieren soll. Die Blende setzt sich aus sieben Lamellen zusammen. Ein weiteres der vielen Highlights dieses Reisezooms ist sicherlich der optische Bildstabilisator. Nach dem 300mm 1:4.0 ist es damit das zweite optisch bildstabilisierte Objektiv von Olympus. Mit entsprechend kompatiblen Gehäusen wird der Hybrid-Bildstabilisator aus beweglichem Sensor mit Fünf-Achsen-Bildstabilisierung und dem optischen Bildstabilisator des Objektivs aktiv. Mit dem 12-100mm werden somit bis zu 6,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten als ohne Stabilisator erreicht – ein neuer Rekord!
Das knapp 78 Millimeter dicke Objektiv besitzt ein 72mm-Filtergewinde, die Sonnenblende LH-76B gehört zum Lieferumfang. Wenn das neue Olympus M.Zuiko Digital ED 12-100mm 1:4.0 IS Pro auch nur annähernd die Bildqualität des 12-40 mm 1:2.8 Pro erreicht, dürfte es ein echter Kracher werden. Wir werden das immerhin 561 Gramm schwere Objektiv, wie auch die anderen beiden Neuvorstellungen, möglichst zeitnah zur Markteinführung einem entsprechenden Test unterziehen. Das wird beim 12-100mm im November 2016 der Fall sein. Als Preis ruft Olympus übrigens knapp 1.300 Euro auf.