Rubriken: Bildbearbeitung, Studio
Schnelle Farbkorrektur mit dem SpyderCheckr 24
2014-08-25 Kleine und große Farbtafeln, kleine Würfel mit Stativgewinde und viele weitere Dinge wollen dem Anwender helfen schnell zu besseren Farben und Belichtungen zu kommen. Doch wie setzt man diese Gerätschaften und Hilfsmittel ein? Anhand des SpyderCheckr 24 zeigen wir, wie man dieses Hilfsmittel mit Photoshop und der SpyderCheckr Software richtig einsetzt, um Farben, Kontraste und Helligkeit optimal und schnell anzupassen. (Harm-Diercks Gronewold)
Produktfoto vor der Korrektur mit Hilfe des datacolor SpyderCheckr 24. [Foto: MediaNord]
Die nicht vorbereitete Referenzaufnahme in Adobe Camera RAW (ACR). [Foto: MediaNord]
Bei der Vorbereitung muss die Referenzaufnahme ausgerichtet, beschnitten und der Schwarz- bzw. Weißpunkt gesetzt werden. [Foto: MediaNord]
Um die Arbeit mit dem SpyderCheckr 24 zu beginnen, sollte zunächst die dazugehörige Software von der datacolor-Produkt-Website heruntergeladen werden (siehe weiterführende Links). Ist die Software installiert und registriert, ist die Software einsatzbereit.
Die Arbeitsweise bei den Aufnahmen ist relativ einfach. Wird mit künstlichem Licht gearbeitet, so wird das Licht wie gewünscht gesetzt. Beim Fotografieren mit natürlichem Licht kann die Arbeit mit dem SpyderCheckr 24 gleich beginnen. Vorzugsweise sollte im RAW-Format fotografiert werden, da die Qualität der Korrekturen hier genauer ist. Wichtig ist, dass die erste Aufnahme den SpyderCheckr 24 beinhaltet. Der SpyderCheckr sollte parallel zur Kamera positioniert sein und das Licht darf nicht direkt reflektiert werden. Optimal ist ein Beleuchtungswinkel von 45°. Ist die erste Aufnahme mit dem SpyderCheckr im Kasten, so kann das Shooting fortgesetzt werden. Das allerdings nur solange, bis sich die Lichtverhältnisse ändern. Werden die Lichtverhältnisse geändert, so muss erneut eine Referenzaufnahme mit dem SpyderCheckr 24 erstellt werden. Diese gilt dann für alle folgenden Aufnahmen. Bei schwierigen Motiven ist es durchaus sinnvoll, Belichtungsreihen zu erstellen.
Ist das Shooting im Kasten, kann mit der Nachbearbeitung begonnen werden. Zunächst öffnet man die Referenzaufnahmen im Adobe Raw Converter (ACR). Der ACR ist per Standardeinstellungen nicht in der Lage, andere Dateiformate neben RAW zu öffnen. Da für die Verarbeitung von JPEG Referenzaufnahmen aber genau das notwendig ist, muss man dies im Photoshop unter „Bearbeiten“ dann unter „Voreinstellungen“ und „Camera RAW“ auswählen. Danach sind die untersten beiden Dropdown-Menüs ausschlaggebend. Damit wird festgelegt, ob das ACR Aufnahmen im JPEG-Format oder TIF-Format öffnen kann, die Dateien immer im ACR öffnet oder nicht öffnen kann. Empfehlenswert ist es, dem ACR die Möglichkeit zu geben, JPEG- und TIF-Dateien zu öffnen, es aber nicht zwingend notwendig zu machen. Danach kann man aus der Adobe Bridge heraus JPEG- und TIF-Dateien per Rechtsklick oder Tastenkürzel in ACR öffnen.
Zunächst muss die Referenzaufnahme mit dem SpyderCheckr in den ACR geladen werden, um Grundeinstellungen vorzunehmen. Zunächst muss das Bild freigestellt und möglichst genau ausgerichtet werden. Hierzu nutzt man die in ACR zur Verfügung stehenden Werkzeuge. Danach beschneidet man das Bild bis leicht in den schwarzen Rahmen des SpyderCheckr. Als Nächstes folgt das Setzen des Weißabgleichs. Hierzu wählt man das Weißabgleichswerkzeug und klickt in das zweite hellste graue Feld hinein. Damit verändert sich unter Umständen gleich das Aussehen des Bildes. Im nächsten Schritt stellen wir den Weiß- und den Schwarzpunkt ein. Hierzu setzt man sich eine Messpipette in das schwarze sowie das weiße Feld des SpyderCheckr. Die genauen Messwerte sind dann im ACR im oberen Bereich zu sehen. Um den Weißpunkt zu setzen erhöht man die „Belichtung“ per Schieberegler, bis die RGB-Werte jeweils 230 anzeigen. Dies ist ein neutrales Weiß, welches immer noch Belichtungsspielraum nach oben hat ohne Details zu verlieren. Beim Setzen des Schwarzwertes mit dem „Schwarz“-Schieberegler ist darauf zu achten, dass die RGB-Werte jeweils 10 nicht unterschreiten. Sollten die Werte von Anfang an unter 10 liegen, so sollte ein anderes Referenzbild benutzt werden oder man ändert gar nichts am Schwarzpunkt. Ist das erledigt, wird das Bild als 16-Bit TIF-Datei gespeichert und die Vorbereitung in Photoshop sind erledigt.
Nach der Vorbereitung im ACR sieht das exportierte TIF ungefähr so aus. [Foto: MediaNord]
Die SpyderCheckr Software errechnet aus den Farbflächen und der Abweichung mit der Modus-Vorgabe das Korrekturprofil und kann es für verschiedene Anwendungen abspeichern. [Foto: MediaNord]
Produktfoto nach der Korrektur mit Hilfe des datacolor SpyderCheckr 24. [Foto: MediaNord]
Im nächsten Schritt startet man die SpyderCheckr Software und öffnet die zuvor gespeicherte TIF-Datei entweder über das Menü oder per „Drag and Drop“. Die Software öffnet daraufhin das Bild und richtet es selbstständig aus. Die Software legt nun kleine, geringer gesättigte, Prüfquadrate in die einzelnen Farbfelder. Normalerweise befinden diese sich auch in der Mitte der Farbfelder. Sollte dies nicht der Fall sein, so kann man von den Ecken und Kanten die Prüfquadrate nachträglich ausrichten. Ist auch das erledigt, kann das Korrekturprofil angelegt werden. Dazu stehen dem Anwender verschiedene Optionen zur Verfügung. Das farbtreuste Ergebnis bietet dabei der kolometrische Modus. Wird der Modus auf „Sättigung“ gesetzt so werden Farben kräftiger wiedergegeben. Der „Porträt“-Modus hingegen optimiert das Profil auf Hauttöne und ist ideal für Aufnahmen von Menschen.
Möchte man das Korrekturprofil nun speichern, sollte man drauf achten, für welche Software man dies tut. In unserem Fall muss also „Für ACR speichern“ ausgewählt werden. Danach klickt man nur noch auf „Kalibrierung speichern“ und vergibt einen eindeutigen Namen. Um das Korrekturprofil nun im ACR zu nutzen, öffnet man einfach die zu bearbeitende Datei im ACR und klickt auf den rechten Rand auf das Palettenmenü. Dort bewegt man den Mauszeiger aus „Vorgabe anwenden“ und wählt das zuvor in den Spyder Checkr Software erstellte Profil aus. Die Änderungen sind dann sofort zu sehen und können noch verändert werden. Danach kann man das Bild speichern oder im Photoshop weiter bearbeiten. Auch Stapelverarbeitungen sind mit den Vorgaben möglich und gerade bei großen Bildserien sinnvoll.