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Geotagging mit dem Solmeta Geotagger N3 Kompass an Nikon

2012-02-13 Wenn es um Geotagging mit DSLRs geht, hat Nikon nach wie vor die Nase vorn. Als einziger Hersteller stattet Nikon seine gesamte DSLR-Palette mit GPS-Anschlüssen aus. Doch man ist nicht auf das originale Nikon-Zubehör-GPS angewiesen, sondern es gibt preiswerte wie durchdachte Alternativen mit zum Teil größerem Funktionsumfang. Der Solmeta Geotagger N3 Kompass gehört mit knapp 210 Euro nicht zu den preiswertesten, wohl aber zu den Nikon-kompatiblen GPS-Geräten, bei denen sich der Hersteller Gedanken über nützliche Funktionen gemacht hat.  (Benjamin Kirchheim)

Solmeta Geotagger N3-C [Foto: MediaNord]Je nach Kameramodell muss man sich den passenden Geotagger aussuchen, da Nikon seine DSLRs mit unterschiedlichen Anschlüssen ausstattet. Das ist für diejenigen ärgerlich, die mehr als eine Nikon-DSLR ihr Eigen nennen. In unserem Fall wurde der Solmeta Geotagger N3-C Kompass mit einer Nikon D7000 verwendet. Der Geotagger wird auf den Blitzschuh der Kamera geschoben und blockiert dort leider das interne Blitzgerät beziehungsweise den Blitzschuh. Da die Kommunikation mit der Kamera allerdings über ein Anschlusskabel erfolgt, kann man sich auch andere Befestigungslösungen basteln. Über ein Spiralkabel, das für die Verwendung des Geotaggers im Blitzschuh gerne etwas kürzer ausfallen dürfte, wird der Geotagger auch mit Strom aus dem Kameraakku versorgt. Zwar verfügt der Geotagger über pfiffige Energiesparmaßnahmen (dazu später mehr), dennoch ist die einzige Möglichkeit, den Akku der Kamera vollständig zu schonen, das Herausziehen des Kabels. Ansonsten kann es schon vorkommen, dass der sowieso nicht mehr volle Kameraakku bei schlechter Empfangslage über Nacht leer gelutscht wird. Zur Verfügung gestellt wurde uns der Solmeta N3-C übrigens von der MBK GmbH, die selbst eine sehr interessante Website zum Thema Geotagging (nicht nur mit Nikon) betreibt. Die Adresse ist in den weiterführenden Links (siehe unten) zu finden.

Praktischerweise kommt der Solmeta N3-C mit einem Fernauslöseanschluss und einen passenden Kabelfernauslöser, denn die entsprechende Buchse an der Kamera ist durch das GPS bereits belegt. Die Nikon D7000 erkennt den Geotagger ordnungsgemäß als GPS, was sowohl auf dem Infodisplay der D7000 als auch im Kameramenü entsprechend quittiert wird. Dort kann man sich die aktuelle Position und Kompasspeilung anzeigen lassen und die Kamerauhr nach dem GPS stellen lassen. Der elektronische Kompass muss indes kalibriert werden, bevor er genau funktioniert. Dazu befindet sich ein kleiner Knopf hinter dem Kabel (im Bild unten rechts zu erkennen), nach dessen Betätigung die Kamera je zweimal um folgende drei Achsen gedreht werden muss: horizontal (Stativachse), vertikal und zur Seite um die Solmeta Geotagger N3-C [Foto: MediaNord]Objektivachse. Wichtig ist, die Kalibrierung mit jedem neu angesetzten Objektiv erneut durchzuführen, denn metallische Gegenstände in der Nähe des elektronischen Kompasses beeinflussen diesen. Allerdings unterliegt der Kompass einer generellen Einschränkung: Er funktioniert nur bei Querformataufnahmen. Mit Hilfe des Kompasses kann die Aufnahmerichtung in den EXIF-Daten (egal ob RAW oder JPEG) hinterlegt werden. Das ist nicht nur dann interessant, wenn man die Aufnahmerichtung tatsächlich wissen möchte, denn danach richtet sich das Motiv, das man gerade sieht, sondern es lässt sich später beispielsweise anhand des Sonnenstandes bestimmen, woher das Licht kam. Der exakte Sonnenstand wiederum ist anhand des Ortes und der Uhrzeit eindeutig berechenbar.

Das GPS selber verfügt über einen modernen und schnellen Chipsatz Namens "MTK". Dieser braucht zumeist weniger als eine Minute, bis er die aktuelle Position ermittelt hat. Bei einem Warmstart, wenn also die zuletzt bekannte Position nicht zu weit von der aktuellen entfernt ist und auch der Zeitabstand nicht zu groß wird, werden nur ca. 20 Sekunden benötigt. Der Clou ist, dass das GPS sich immer aktiviert, wenn der Belichtungsmesser der Kamera aktiv ist – das gilt unabhängig von der Einstellung im Kameramenü. Es reicht also, die Kamera einzuschalten und den Auslöser anzutippen, um sofort die Position aktualisieren zu lassen. Drei Minuten nach der letzten Aktivität des Belichtungsmessers schaltet sich das GPS wieder aus, um Strom zu sparen. Jedoch aktiviert es sich alle fünf Minuten selbstständig für eine Minute, um die Position zu aktualisieren. Nach einer Stunde aktiviert sich das GPS alle fünf Minuten nur so lange, bis ein 3D-Fix erreicht wurde, so dass noch mehr Energie gespart wird. Nur wenn die Kamera drei Stunden lang nicht verwendet wird, verabschiedet sich das GPS in den Tiefschlaf, um maximal Strom zu sparen. Aber auch dann wird noch etwas Strom verbraucht. Vor allem an einem Ort mit schlechtem oder gar keinem Empfang (etwa einem Innenraum) wird einiges an Akkuleistung gefordert, so dass man gut beraten ist, das GPS-Kabel direkt nach der Verwendung abzuziehen. Sollte man tatsächlich Solmeta Geotagger N3-C [Foto: MediaNord]beabsichtigen an einem Ort ohne GPS-Empfang zu fotografieren, so stellt dies kein Problem dar, denn so lange das GPS an ist und keine neue Position bestimmen kann, wird die letzte bekannte verwendet. Es kann also sinnvoll sein, vor der Tür noch einmal kurz den Belichtungsmesser (und damit das GPS) zu aktivieren.

Über den aktuellen Status informiert die LED auf der Rückseite des Geotaggers. Diese kennt drei Farben und verschiedene Blinkzustände. Wichtig ist nur zu wissen: Wenn die LED grünes Licht zeigt, gibt es eine aktuelle Position. Am besten ist das grüne Dauerlicht, denn grünes Blinken bedeutet nur eine zweidimensionale Position, die nur aus wenigen Signalen abgeleitet wird und daher ungenau sein kann. Abwechselnd grünes und rotes Blinken signalisiert dem Fotografen, dass zwar noch eine Position im Puffer ist, diese aber derzeit nicht aktuell ist und das GPS versucht, neue Signale zu empfangen. Bei Indooraufnahmen ist also auch hier alles in Ordnung. Das einzige, was das GPS nicht kann, ist einen Track aufzuzeichnen. Andere Modelle von Solmeta sind aber dazu in der Lage, falls man das wünscht, es kostet jedoch deutlich mehr Akkuleistung. Mit dem Geotagger N3 ist es kein Problem, einen Tag oder auch ein Wochenende mit dem Beispiel Geotagging mit locr [Foto: MediaNord]Kameraakku auszukommen, gut 300 Fotos sind kein Problem.

Die GPS- und Kompassinformationen landen in den EXIF-Daten der aufgenommenen Fotos, egal ob man sie als RAW oder JPEG gespeichert hat. Die anschließend verwendbare Software ist vielfältig, so unterstützt die neue Version 4 von Lightroom beispielsweise endlich die Darstellung der Fotos in einer Landkarte, die Kompassinformation wird hingegen weiterhin nicht ausgewertet. Sehr zu empfehlen ist auch die GPS-Foto-Community locr, einem der Vorreiter in Sachen GPS-Auswertung von Online-Bildergalerien, hier wird auch die Brennweite und die Kompassinformation in der Karte dargestellt. Facebook wertet Ortsinformationen zwar noch nicht automatisch aus, je nach Anwendungsfall ist dennoch anzuraten, die EXIF-Daten des Fotos vor dem Upload ins Internet aus Datenschutzgründen zu löschen, falls man nicht möchte, dass andere Nutzer den Aufnahmeort einsehen können.


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