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Geodaten in Fotos der Nikon Z 6 & Z 7 mit externem GPS-Empfänger GP-1A

Seite 2 von 2, vom 2018-09-13 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln

Im Grunde funktioniert die Sache mit dem GP-1A sehr unkompliziert und zuverlässig. Die zeitaufwändige Positionsermittlung ist normalerweise (theoretisch) nur nach der ersten Verbindung mit der Kamera nötig. Danach wird das Gerät weiterhin von der Kamera mit Spannung versorgt und ermittelt laut Bedienungsanleitung mehr oder weniger laufend die Position, zumindest soll der Warmstart beim erneuten Einschalten der Kamera sehr schnell gehen. Das war bei mir auch der Fall, zumindest solange ich mit der Kamera mehr oder weniger aktiv war. Nach Ausschalten der Kamera und Wiedereinschalten nach einigen Minuten blinkt die LED nur ganz kurz und wechselt dann sehr schnell auf grün, normalerweise bevor man ein Foto gemacht hat.

Wenn die Kamera lange aus war und/oder die Kamera lange in einem Gebäude war oder im Auto mitgefahren ist, dauert das erneute Ermitteln der Position mitunter wieder sehr lange. Das ist dann blöd, wenn man mal schnell einen Schnappschuss machen muss. Erst nachdem die LED auf grün gewechselt ist, enthalten die dann folgenden Aufnahmen Positionsdaten. Alle Fotos, die man bei rot blinkendem GPS-Empfänger gemacht hat, haben keine Geodaten. Ein nachträgliches Synchronisieren nach dem Motto "Foto 1, 2 und 3 (ohne Positionsdaten) sollen auch die (vorhandenen) Positionsdaten von Foto 4 bekommen" ist nicht vorgesehen. Das müsste man dann später manuell zuhause in der Bildbearbeitungssoftware (z. B. Adobe Photoshop Lightroom) machen.

Eine andere Sache bei der Verwendung des GP-1A an der Nikon Z 6 und Z 7 ist die Ergonomie bei der Bedienung der Kamera. Ob man das Erscheinungsbild mit dem aufgesetzten GP-1A im Blitzschuh mit der auffälligen Kabelverbindung zur Zubehör-Buchse nun cool und professionell oder eher peinlich findet, mag im Auge des Betrachters liegen. Fakt ist aber, dass sich links oben an der Rückseite der Kamera die beiden wichtigen Tasten "Wiedergabe" und "Löschen" befinden und an diese kommt man wirklich nicht mehr sehr gut ran, wenn der GP-1A im Blitzschuh steckt und per Kabel verbunden ist. Zwar ist das Kabel grundsätzlich lang genug, aber es ist recht dick und einigermaßen steif und es stört einfach bei der Bedienung aller Bedienelemente, die sich im linken oberen Bereich der Kamera befinden. Etwas besser, aber auch nicht wirklich toll, ist die Ergonomie, wenn man den GP-1A an den Kameratragegurt clipst. Der gravierende Nachteil dieser Methode ist, dass man dann die Leuchtdiode am GPS-Empfänger nicht mehr im Blick hat und dadurch die Gefahr, dass man mal versehentlich Bilder ohne Geokoordinaten aufnimmt, zunimmt.

Noch eine Frage, die uns von Lesern gestellt wurde, will ich hier gleich beantworten: Einen eingebauten Kompass hat der GP-1A nicht, so steht es auch in dessen Bedienungsanleitung.

Hinweis:  Eine weitere Möglichkeit die GPS-Daten direkt bei der Aufnahme in die Fotos zu bekommen, ist die Verbindung der Kamera per Bluetooth zum Smartphone mit der kostenlosen Nikon Snapbridge-App. Diese Möglichkeit werden wir später in einem separaten Fototipp vorstellen.

Auf einen Unterschied bei der Arbeit mit dem GP-1A im Vergleich zu dem Bezug der Koordinaten vom Smartphone will ich abschließend noch hinweisen, das kann sicherlich für den einen oder anderen Anwender relevant sein. Nur mit dem angesteckten GPS-Empfänger bekommt man wirklich zu jedem Foto aktuelle Koordinaten, sichtbar an teilweise kleinsten Änderungen in den "Nachkommastellen", aber auch in der stets aktuellen Satelliten-Zeit (in UTC), die mitgespeichert wird. Beim Bezug der Daten vom Smartphone werden diese nicht laufend aktualisiert. Mehrere kurz nacheinander aufgenommenen Fotos enthalten dadurch immer die gleichen Geokordinaten, selbst dann, wenn man sich in dieser Zeit fortbewegt hat. Das kann für bestimmte Anwendungen völlig inakzeptabel sein und ist ein klarer Pluspunkt für ein direkt an die Kamera gestecktes GPS-Gerät.


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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.