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Fotos auf 4K-Fernsehern: Apple TV 4K

2018-08-20, aktualisiert 2019-12-09 Deutlich teurer als die Konkurrenzprodukte von Google und Amazon, aber auch leistungsfähiger ist das Apple TV 4K Streaming-Gerät. Wir wollten wissen ob und wie man damit Fotos in hoher Auflösung auf einen 4K-Fernseher bekommt und ob das Gerät vorwiegend im Umfeld von iPhones und/oder iPads Sinn macht, oder auch für andere Anwender eine gute Wahl ist.  (Jan-Markus Rupprecht)

Smart-TV nachrüsten  Wie kommen eigentlich die eigenen Inhalte, oder generell 4K-Inhalte, in hoher Qualität auf den 4K-Fernseher? Den Anschluss des eigenen Desktop- oder Notebook-PC haben wir schon in früheren Fototipps besprochen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, anstelle eines Computers ein spezielles Wiedergabegerät an einen der HDMI-Anschlüsse anzustecken, falls der Fernseher nicht schon direkt eine Smart-TV-Funktion eingebaut hat (herstellerspezifisches Smart-TV oder Android-TV). Die bekanntesten Vertreter sind Google Chromecast, Amazon FireTV und Apple TV jeweils in den 4K/UHD-Versionen, die wir jeweils in einem eigenen Fototipp auf die Anwendung für Fotografen hin untersuchen.

Anders als die schon getesteten Konkurrenzprodukte von Google (Chromecast Ultra) und Amazon (FireTV 4K in Anhängerform) wird das Apple TV nicht direkt mittels HDMI-Kabelstummel hinter den Fernseher gehängt, sondern ist als kleine Settop-Box gestaltet. Das Netzteil ist integriert, zur Steckdose führt ein ganz normales, abnehmbares Eurostecker-Kabel. Weitere Buchsen auf der Rückseite des Geräts sind eine RJ45-Netzwerkbuchse und (natürlich) ein HDMI-Anschluss. Die RJ45-Buchse dient dazu, alternativ zum eingebauten WLAN eine Verbindung per Netzwerkkabel zum Heimnetzwerk herzustellen. Angesichts der recht hohen Datenraten bei 4K-Inhalten kann das eine gute Idee sein und für eine schnelle und stabile Verbindung sorgen, besonders wenn das vorhandene WLAN nicht sehr leistungsfähig ist. Ein HDMI-Kabel zur Verbindung mit dem Fernseher wird normalerweise leider nicht mitgeliefert. Ein solches muss in geeigneter Länge also noch separat erworben werden. Apple empfiehlt HDMI-Kabel von Belkin (ein solches lag unserem ausnahmsweise Testgerät bei), aber grundsätzlich sollte es auch jedes andere hochwertige HDMI-Kabel tun. Wenn Sie noch eines herumliegen haben, am besten einfach mal ausprobieren.

  • Bild Wie klein die Apple TV Box ist zeigt sich gut im Vergleich mit der (ja ebenfalls nicht großen) Fernbedienung: Die Grundfläche misst nur knapp 10 x 10 cm bei einer Höhe von knapp 3,5 cm. [Foto: Apple]

    Wie klein die Apple TV Box ist zeigt sich gut im Vergleich mit der (ja ebenfalls nicht großen) Fernbedienung: Die Grundfläche misst nur knapp 10 x 10 cm bei einer Höhe von knapp 3,5 cm. [Foto: Apple]

Fernbedienung

In der Verpackung liegt zwar normalerweise kein HDMI-Kabel, wohl aber ein weißes Apple-Lightning-Kabel – genau so eines, wie es z. B. aktuellen iPhones, iPads oder iPods zum Aufladen und zur Datenübertragung beiliegt. Dieses ist nicht als nettes Giveaway für iPhone-Besitzer gedacht, die sich über ein weiteres Kabel immer freuen, sondern es dient zum Aufladen der ebenfalls mitgelieferten schicken und ultraflachen Fernbedienung. Diese wird also nicht mit schnöden AAA-Zellen betrieben (diese würden in das flache Gehäuse auch gar nicht hineinpassen), sondern hat einen eingebauten Akku, den man (abhängig von der Häufigkeit der Benutzung) zumindest alle paar Monate mal aufladen muss. Das geht dann an einer beliebigen USB-Buchse mit dem weißen Kabel, aber auch natürlich an jedem anderen Kabel und Ladegerät, mit dem man sein vielleicht schon vorhandenes iOS-Gerät auflädt. Die Fernbedienung ist wirklich sehr edel. Die Unterseite besteht aus Aluminium, die Oberseite zum Teil aus hochglänzendem, zum anderen Teil aus matten Kunststoff sowie einigen flachen, aber gut ertastbaren Tasten. Aufgrund derer Form aus Wölbung lässt sich die Fernbedienung auch jederzeit im Dunkeln richtig herum in die Hand nehmen. Das ist nicht nur wichtig, um die richtigen Tasten zu treffen, sondern auch weil der matte Teil der Oberseite ein Touchpad mit gut spürbarer Druckfunktion ist.

Der Daumen bewegt mittels Touchpad also quasi einen unsichtbaren Cursor auf dem Bildschirm. Schaltflächen oder Tasten auf der virtuellen Bildschirm-Tastatur werden jeweils groß hervorgehoben oder wechseln die Farbe, wenn der Daumen sie gerade aktiviert. Ein Druck auf das Touchpad entspricht dann sozusagen dem Maus-Klick. Einen großen Vorteil des Touch-Pads gegenüber konventioneller Cursor-Tasten (wie sie z. B. Amazon beim FireTV verwendet) konnten wir nicht ausmachen. Im Gegenteil: Es kann durchaus schwieriger sein, mit dem Daumen "drei Icons nach rechts" zu wischen als dreimal die rechte Cursortaste zu drücken. Aber etwas "cooler" ist das natürlich auf jeden Fall und sicherlich sind auch Anwendungen denkbar (Spiele vielleicht), bei denen das Touchpad seine Vorzüge ausspielen kann. Versteckte Funktionen wie Multitouch-Gesten konnten wir allerdings in unserem Test nicht entdecken, beispielsweise kann man beim Betrachten von Fotos damit nicht Zoomen.

Die Fernbedienung des Apple TV 4K arbeitet übrigens per Funk, eine direkte Sichtverbindung zum kleinen schwarzen Kasten ist also nicht nötig. Dieser kann auch irgendwo unsichtbar aufgestellt werden. Zusätzlich besitzt die Apple-Fernbedienung einen Infrarot-Sensor. Dieser dient aber nicht zur Steuerung des Apple TV, sondern des Fernsehers. Die Fernbedienung hat nämlich eine Lautstärke-Wippe und man kann diese sehr einfach mit der Lautstärke-Funktion der Fernbedienung des Fernsehers (oder welches Gerät auch immer man zur Wiedergabe des Fernsehtons nutzt) "programmieren" und kommt somit bei der Verwendung des AppleTV auch wirklich mit einer Fernbedienung aus, die dann auch die Lautstärkereglung beherrscht. Da hat Apple wirklich mitgedacht im Sinne des Anwenders (das Fehlen einer Lautstärkeregelung nervt sehr viele Amazon-FireTV-Anwender, die in ihren Bewertungen oft bemängeln, dass Sie nur dafür dafür immer noch ihre TV-Fernbedienung benötigen).

  • Bild Das Apple TV kommt (anders als die kleinen "HDMI-Stecker-Anhänger" von Google oder Amazon) als Set-Top-Box mit integriertem Netzteil, HDMI-Buchse und Netzwerk-Buchse. [Foto: Apple]

    Das Apple TV kommt (anders als die kleinen "HDMI-Stecker-Anhänger" von Google oder Amazon) als Set-Top-Box mit integriertem Netzteil, HDMI-Buchse und Netzwerk-Buchse. [Foto: Apple]

Inbetriebnahme

Wer schon etwas in der Apple-Welt zuhause ist, also zumindest ein iPhone oder iPad besitzt, das zuhause im WLAN angemeldet ist, erlebt die Installation des AppleTV ganz anders als jemand ohne solche Geräte, oder wenn man das Gerät für jemand anderen ohne solche Geräte einrichtet. Bei der Installation fragt das Gerät nur sehr weinige Informationen (wie die Sprache und das Land) ab und fragt dann, ob man ein iPhone oder iPad besitzt. Wenn ja, möge man dieses in die Nähe des AppleTV bringen (also z. B einfach drauflegen). Daraufhin erscheint eine vierstellige Zahl auf dem Fernsehbildschirm, die man sicherheitshalber auf dem iOS-Gerät eintippen muss. Daraufhin zieht sich das AppleTV alle erforderlichen Infos aus dem iOS-Gerät, beispielsweise den WLAN-Zugangspunkt inklusive Passwort und den Apple-Benutzernamen inkl. Passwort. Damit ist die Einrichtung des AppleTV in Rekordzeit so gut wie abgeschlossen. Das Ding ist mit dem Internet und mit dem Apple-Konto verbunden, zieht sich die erforderlichen Updates und dann kann man direkt loslegen.

  • Bild Die Bedienoberfläche des Apple TV ist extrem schlicht und unaufgeregt. Auf Wunsch kann von der standardmäßig hellen Bedien-Oberfläche auf eine dunkle Version umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

    Die Bedienoberfläche des Apple TV ist extrem schlicht und unaufgeregt. Auf Wunsch kann von der standardmäßig hellen Bedien-Oberfläche auf eine dunkle Version umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

  • Bild Hier die alternativ einstellbare dunkle Version der Bedienoberfläche des Apple TV. [Foto: MediaNord]

    Hier die alternativ einstellbare dunkle Version der Bedienoberfläche des Apple TV. [Foto: MediaNord]

Fortsetzung auf Seite 2

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.