Rubriken: Bildbearbeitung, Bildpräsentation, Sonstige Tipps

Adobe Lightroom kaufen oder mieten?

Seite 2 von 2, vom 2017-06-01, aktualisiert 2017-10-19 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln

Nun aber zur großen Frage: Lightroom kaufen oder Lightroom mit Photoshop mieten? Beantworten müssen Sie sich die Frage selber. Eine detaillierte Tabelle der Unterschiede von Lightroom CC zu Lightroom 6 und Lightroom 5 finden Sie bei Adobe. Die wesentlichen Unterschiede zwischen der Miet-Version Lightroom CC und der Kaufversion Lightroom 6 kann man aber wohl so zusammenfassen:

  • Das mächtige Bildbearbeitungsprogramm Photoshop CC ist nur bei der Miet-Version dabei. Deshalb ist das Abo ja auch so teuer und die Kaufversion von Lightroom so günstig.
  • Die mobile App Lightroom Mobile gibt es zwar kostenlos, aber sie macht hauptsächlich Sinn, wenn man Lightroom CC abonniert hat. Nur dann haben Sie mobil Zugriff auf Smart-Vorschauen Ihrer verwaltete (und in die Cloud geladenen) Fotos, können die Fotos bearbeiten und bewerten (falls Sie mit "Cloud" nichts zu tun haben wollen, ist diese moderne Arbeitsweise für Sie nicht durchführbar und dieser Vorteil nicht relevant).
  • Das Veröffentlichen von Web-Galerien unter lightroom.adobe.com geht nur mit einem Creative-Cloud-Abo.
  • Einige Erweiterungen des Leistungsumfangs innerhalb einer Programmversion gibt es nur im Rahmen des Miet-Modells, beispielweise der neue Dunstfilter. Andere Erweiterungen, wie natürlich die Unterstützung neuer Kameras und Objektive, aber auch bisherige Verbesserungen wie eine Weiterentwicklung beim Zusammenfügen von Panoramabilder oder die Boundary Worp Funktion (automatisches Auffüllen weißer Flächen bei Panoramafotos) hat auch die aktuelle Kauf-Version bekommen. Solche Updates enden für die Kauf-Version nachdem eine neue Version erschienen ist.

Na, haben Sie Ihre Entscheidung getroffen? Falls sie sich fürs Abo-Modell entschieden haben, brauchen Sie hier nicht weiter zu lesen. Nehmen Sie Ihren kostenlosen Probemonat mit und buchen Sie dann das Abo und freuen Sie sich auf Lightroom CC und Photoshop CC inklusive aller Updates.

  • Bild Das schmucklose, aber gut gepflegte Blog 'Lightroom Journal' (nur in englisch) informiert präzise über alle Versions-Updates von Lightroom. [Foto: MediaNord/Adobe]

    Das schmucklose, aber gut gepflegte Blog 'Lightroom Journal' (nur in englisch) informiert präzise über alle Versions-Updates von Lightroom. [Foto: MediaNord/Adobe]

Wenn Ihre Entscheidung für das Kaufmodell (nur Lightroom ohne Photoshop) gefallen ist, stehen Sie nun vor der kniffeligen Frage "Jetzt kaufen (oder von einer Vorgängerversion updaten) oder bis nur nächsten Lightroom-Version warten?" Und damit einher geht natürlich die Frage "Wann erscheint Lightroom 7?". Dass das niemand weiß, kann man natürlich nicht behaupten. Bei Adobe weiß man das, aber man verrät es nicht. Vielleicht werden gerade irgendwo die neuen Programmstart-Grafiken erstellt oder schon die Pressemitteilungen und die Websites erstellt – wer weiß?

Grundsätzlich kann man wohl sagen: Verglichen mit den früheren Produktzyklen ist Lightroom 7 etwas überfällig. Lightroom 5 erschien im Mai 2013, Lightroom 6 im April 2015. Im Grunde ist Lightroom 7 jetzt mal dran. Photoshop CC und Bridge (die Bild- bzw. IPTC-Tag-Verwaltung von Photoshop) wurden schon auf die Version CC 2017 gehoben. Daraus lässt sich aber im Grunde nichts für Lightroom ableiten, denn dass Adobe das Miet-Modell, also Lightroom CC, präferiert ist ja bekannt. Es kann also auch sein, dass Adobe in Lightroom CC noch weitere Änderungen einarbeitet und eine Kaufversion noch weiter hinaus schiebt. Nichts genaues weiß man.

Es wird auch immer wieder gemunkelt, dass die 6er-Version die letzte Kauf-Version von Adobe Lightroom sein würde, da Adobe nur noch das Abo-Modell forciert. Ganz ehrlich: Das glaube – und hoffe – ich nicht. Und falls doch, wird es hoffentlich ein Nur-Lightroom-Abo für günstige 4,99 € im Monat geben für die Leute, die kein Photoshop brauchen und keine 11,89 € jeden Monat ausgeben wollen. Das trifft auf sehr, sehr viele Fotoamateure zu und ich gehe davon aus, dass Adobe das weiß.

Aber zurück zur eigentlichen Frage: Jetzt kaufen oder warten? Blöd ist es ja, wenn man heute zuschlägt und Lightroom 6 kauft und von einer Vorgängerversion updated und morgen erscheint Lightroom 7 oder wird zumindest angekündigt und man muss wiederum kostenpflichtig updaten (Überlegungen übrigens, die einem bei dem Mietmodell gänzlich erspart bleiben). Dann hängt alles von der so genannten "Grace Period" ab, der Gnadenfrist oder Karenzzeit, die ein Softwarehersteller einräumt und die Käufer der alten Version zu einem kostenlosen Upgrade berechtigt, sofern diese die Version ungefähr zu dem Zeitpunkt gekauft haben, in der eine neue Version erscheint. Adobe hat dazu eine Seite (auf Englisch), die aber keine Aussagen dazu macht, wie die Fristen eigentlich sind – man soll beim Support anfragen. Das habe ich einmal gemacht und folgende Antwort bekommen: "Since Lightroom 7 application is not released we are not aware of future terms and conditions." Solange Lightroom 7 nicht veröffentlicht ist, weiß man dazu nichts. War irgendwie auch klar.

Per heute müssten wir also empfehlen: Wenn Sie nicht zur Miet-Lösung greifen möchten (die sie ja immer für 12 Monate bindet, sonst wäre eine kurzfristige Miete jetzt eine gute Lösung), warten Sie mit dem Kauf von Lightroom oder ein Upgrade eher noch, bis die Version 7 angekündigt ist. Die oben genannten günstigsten Schnäppchen wird es dann für die neue Version vermutlich erstmal nicht geben, d. h. die Preise werden sich zunächst dicht an den "offiziellen" rund 130 Euro von Adobe bewegen. Aber das ist immer noch billiger als jetzt eine günstigere 6er-Version zu kaufen und dann in Kürze für ca. 75 € ein Upgrade.


Passende Meldungen zu diesem Thema

Artikel-Vorschläge der Redaktion

Rubrik
Suche nach

Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.