Photokina 2018

Photokina lockt dieses Jahr offenbar besonders viele Besucher an

2018-09-27 Die Hallen sind dieses Jahr rappelvoll, selbst vom ersten Tag an, der früher eher etwas ruhiger war. Auch am zweiten Messetag das gleiche Bild. Die Stände aller Kamerahersteller sind voll, Canon musste Absperrbänder aufstellen, hinter denen sich die Besucher in einer Schlange anstellen, um die neue Canon EOS R anzufassen. Auch bei Nikon sind die neuen spiegellosen Systemkameras stark umringt, nach kurzer Wartezeit bekommt aber jeder eine Z 7 in die Hand.  (Jan-Markus Rupprecht)

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Auch bei Fujifilm am Touch-and-Try-Stand dichtes Gedränge, dort gibt es zwar tolle Vorführungen, aber viel zu wenig Kameras für all die Besucher. Ein wenig ruhiger, auch akustisch, geht es bei Panasonic zu. Dafür lockt dort eine phantastische Ausstellung über das Design und die Entwicklung der neuen Vollformat-Kamera. Aber auch das Micro Four Thirds System und die Kompaktkameras kommen nicht zu kurz und können bei Tanz- und Akrobatik-Vorführungen ausprobiert werden.

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Wer meint, bei Sony, die zu dieser Photokina außer eines neuen Objektivs ja nichts Neues gebracht haben, könnte es ruhiger sein, traut seinen Augen nicht: Auf dem riesigen Sony-Stand ist die Hölle los! Auch hier gibt es gleich mehrere Bühnen mit Vorführungen, bei denen die Features der Kameras ausprobiert werden können, beispielsweise der Augen-Autofokus. Nicht anders bei den Objektiv- und Zubehör-Herstellern: Die Stände aller bekannten Marken sind voller Besucher. Und auch bei den meisten weniger bekannten Marken ist ordentlich etwas los.

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Workshops und Vorträge haben auf der Photokina immer schon eine Rolle gespielt. Mein Eindruck ist aber, dass sich dies in den letzten Jahren noch erheblich ausgeweitet hat. Fujifilm beispielsweise bietet gleich zwei Bühnen, wo Vorträge gehalten und Fotografieren live gezeigt wird. Gefühlt drei Viertel des Tamron-Stands ist eine riesige Bühne mit reichlich Sitzplätzen davor. Panasonic geht noch einen Schritt weiter und hat für Workshops sogar einen geschlossenen (und damit akustisch abgeschirmten) Raum mit großen Glasscheiben davor, durch die man sieht, was drinnen passiert.

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Und nicht nur fast jeder Hersteller hat Raum für eigene Vorträge und Workshops, auch die koelmesse als Veranstalter der Photokina betreibt mehrere große Bühnen, auf denen fortlaufend hochkarätige Vorträge laufen. Wer will, könnte im Grunde den ganzen Tag nur Wissen tanken, ohne ein einziges Produkt angeschaut zu haben (was natürlich niemand macht).

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Zumindest dieses Jahr dürften Besucher wie Aussteller höchst zufrieden sein. Wie das wohl nächstes Jahr aussieht, da darf man allerdings gespannt sein. Die Messegesellschaft ist ja dabei, den Rhythmus der Photokina von 2-jährlich auf 1-jährlich umzustellen, was schon allein vielen nicht schmeckt, denn nicht jeder Aussteller kann oder möchte das Budget für seine Photokina-Präsenz verdoppeln. Es wird also zwangsweise zu deutlich kleineren Ständen kommen, oder man ist halt nur jedes zweite Mal mit dabei. Zudem wechselt die Messe vom Spätsommer ins Frühjahr. Auch darüber gehen die Meinungen auseinander. Wir haben aber in etwa so viele positive wie ablehnende Meinungen um den neuen Termin gehört. Ungeschickterweise kombiniert die Messegesellschaft aber beide Veränderungen auf einen Schlag, sodass die nächste Photokina schon wieder in acht Monaten stattfinden soll, nämlich im Mai 2019.

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Wir haben bei unseren Treffen mit den großen Herstellern alle gefragt, ob sie auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein werden und die Antworten lassen nichts Gutes hoffen. Ich werde an dieser Stelle keine Namen nennen, auch keine von denen, die sicher dabei sind, denn dann wäre ja klar, welche Firmen vielleicht nicht dabei sind. Die meisten Entscheidungen sind noch nicht endgültig gefallen, aber es steht derzeit zu befürchten, dass die nächste Photokina eine Mini-Photokina wird. Hoffentlich wird dann die Photokina 2020 wieder so schön, bunt und vielfältig wie dieses Jahr.

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Allen, die noch überlegen, ob sie dieses Jahr noch nach Köln zur Photokina fahren, kann ich nur wärmstens empfehlen: Macht es, es lohnt sich! Am Freitag hat die Messe bis 21 Uhr geöffnet und am Samstag bis 18 Uhr. Jeden Tag ist bis spät in den Abend der Olympus Playground in Halle 1 geöffnet. Achtung: Der Sonntag ist dieses Jahr (anders als in früheren Jahren) kein Messetag mehr! Nachfolgend noch ein paar weitere Fotos, alle von heute Nachmittag.

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.