Preisgünstiger 27-Zoll-Bildbearbeitungsmonitor

Testbericht: BenQ SW2700PT Bildbearbeitungs-Monitor

2015-10-09 BenQ stellte mit dem SW2700PT vor kurzem einen hardwarekalibrierbaren 27-Zoll-Monitor vor. Dieser besitzt nicht nur eine maximale Auflösung von 2.560 mal 1.440 Pixeln, sondern weist auch eine Pixeldichte von 109 Pixel pro Inch (PPI) auf. Wir haben uns den BenQ SW2700PT ein wenig näher angeschaut und berichten, was uns bei dem günstigen Bildbearbeitungsmonitor mit Hardwarekalibrierung aufgefallen ist.  (Harm-Diercks Gronewold)

Der Lieferumfang des BenQ SW2700PT umfasst neben einem OSD-Controller, diversen Netz- und Anschlusskabeln auch eine Lichtschutzhaube, die vor Reflexen auf der semimattierten Monitoroberfläche schützt. Damit der Monitor mit dem Computer kommunizieren kann und die USB-Schnittstellen sowie der Kartenleser am SW2700PT funktionieren, muss der Monitor per USB-Kabel an den Rechner angeschlossen werden. Da der Monitor einen USB-3.0-Hub mit zwei Ausgängen auf der linken Monitorseite besitzt, sollte die Verbindung zum Computer auch über die USB-3.0-Schnittstelle erfolgen. Zudem verfügt der SW2700pt einen SD-Kartenleser unterhalb der USB-Anschlüsse. Die Schnittstellen zur Grafikübertragung umfassen Dual-Link DVI-D, DisplayPort und einen HDMI-Anschluss.

Interessant ist der mitgelieferte OSD-Controller. Dieser sieht aus wie eine kabelgebundene Maus und wird an der Unterseite des Monitors eingesteckt. Dieser OSD-Controller besitzt drei frei belegbare Funktionstasten, einen Omnicontroller (Steuerkreuz) sowie eine „zurück“- und eine „OK“-Taste. Dieser Controller erlaubt es, das übersichtliche und sinnvoll strukturierte On-Screen-Display-Menü, kurz OSD-Menü, zu bedienen. Der Vorteil ist, dass man das OSD nicht per fummeliger Fingerakrobatik mit den Tasten bedienen muss, die an der Unterseite des Gerätes angebracht sind. Zudem bietet der OSD-Controller die Möglichkeit, verschiedene Farbprofile auf die drei Funktionstasten zu legen. Im Werkszustand sind die drei Schnellwahltasten mit den voreingestellten Farbräumen AdobeRGB, sRGB und einem Schwarzweiß-Modus belegt. Für eigene Kalibrierungen stehen dem Anwender insgesamt zwei Speicherplätze zur Verfügung.

Unser Start in die Kalibrierung des BenQ SW2700PT verlief ein wenig „holperig“, da die Kalibrierungssoftware „Palette Master Element“ nicht auf der im Lieferumfang enthaltenen CD-ROM vorhanden ist. Auch in der Bedienungsanleitung des Monitors ist der Hinweis auf die Software recht spartanisch. Ein eigenes Kapitel sucht man im Handbuch vergeblich und auch ein weiterführender Link führt nur auf die Firmenwebsite. Die Software ist im Support-Bereich unter Downloads zu finden (siehe weiterführende Links). Auch auf der sich öffnenden Website muss erst „Software“ ausgewählt werden und dann steht dem Käufer das nur in englischer Sprache vorhandene Programm für Mac OS 10.6.8-10.10 und Windows 7-10 zum Download bereit. Die Software hat eine Downloadgröße von knapp 120 beziehungsweise 125 MByte, je nach Betriebssystem. Wichtig ist, dass vor der Installation Software-Kalibrations-Programme deinstalliert werden, da diese ansonsten zu Konflikten mit der BenQ-Software führen können. Palette Master Element ist zur Zeit kompatibel mit den X-Rite-Colorimetern i1Display Pro, i1Display 2, i1Pro und i1Pro2. Darüber hinaus kann die Spyder4 von Datacolor ebenfalls benutzt werden (nicht aber die ältere Version Spyder3). Die zur Zeit aktuelle Spyder5 wird leider noch nicht unterstützt.

Um ein eigenes Profil anzulegen, bietet Palette Master Element einen Basic- und einen Advanced-Modus an. Während Farbmanagement-Einsteiger mit dem Basic-Modus genug zu tun haben, können Fortgeschrittene und Profis mit mehr Optionen noch tiefer in die Erstellung eines Profils eindringen. Neben dem Umfang der eigentlichen Farbmessungsfelder kann auch eine Validierung vorgenommen werden, und ein Report lässt sich im HTML-Format speichern. Zum Glück ist die Software selbsterklärend, da die herunterladbare Anleitung zur Software nur aus unscharfen Screenshots und wirklich kurzen Texten besteht.

Fazit

Der BenQ SW2700PT ist ein sehr gut ausgestatteter Monitor für Bildbearbeiter und Grafiker. Durch den abnehmbaren OSD-Controller und das wirklich hervorragend strukturierte OSD lässt sich der Monitor nicht nur komfortabel, sondern auch sehr schnell bedienen. Die Kalibrierungssoftware erklärt sich in der Basic-Funktion zwar fast von selbst, für den Advanced-Modus sollte man aber schon wissen, was es mit Farbmanagement auf sich hat. Die Bedienungsanleitung für die Software ist leider ein echter Negativpunkt. Zum einen ist diese ebenfalls nur in Englisch verfügbar und zum anderen sind die Screenschots in der PDF-Datei unscharf und lassen bestenfalls nur erahnen, um was es gerade geht. Hilfreich wären hier umfangreichere Texte, doch auch auf diese muss man leider verzichten. Überzeugen kann der SW2700PT aber vollends durch die Qualität der Darstellung. Diese ist nämlich über jeden Zweifel erhaben. Uns hat besonders die Tatsache gefallen, dass ein stabiler Blendschutz dem Monitor gleich beiliegt und nicht extra gekauft werden muss. Der SW2700PT kostet knapp 800 Euro und ist damit der zur Zeit günstigste 27-Zoll-Monitor mit Hardwarekalibrierung. 

Kurzbewertung

  • Mitgelieferter Blendschutz
  • Gutes und schnelles OSD
  • Komfortabler OSD-Controller
  • Spartanische Softwaranleitung
  • Kein Spyder5-Support
Hersteller BenQ
Modell SW2700PT
Diagonale 27'' (68,58 cm)
Panel-Technologie IPS
Hintergrundbeleuchtung LED
Seitenverhältnis 16:9
Pixelabstand 0,233 mm
Betrachtungswinkel horizontal: 178°, vertikal: 178°
Kontrastverhältnis 1.000:1
Dynamischer Kontrast 20.000.000:1
Leuchtstärke 350 cd/m²
Reaktionszeit 5 ms (Grau zu Grau)
k. A. (Schwarz zu Schwarz)
Farben 1.070 Mio.
Farbraum 100 % (sRGB), 99 % (AdobeRGB)
Auflösung 2.560 x 1.440 Pixel
Hardwarekalibrierbar ja
Farbmessgerät integriert nein
USB-Eingänge 1 x USB 3.0
USB-Ausgänge 2 x USB 3.0
HDMI-Anschluss Eingang: HDMI (Typ A)
Lookup-Table 14 Bit
Anschlüsse Display Port
Netzteil intern, Leistungsaufnahme: 36,7 Watt (Energieeffizienzklasse C)
Abmessungen B x H x T 65 x 57 x 32 cm
Gewicht 8,30 kg
Höhenverstellung ja, 130 cm
Bildschirmneigung ja, von -3° bis 20°
Bildschirm schwenkbar (rechts/links) ja, von -35° bis 35°
Pivot-/Portrait-Funktion ja (drehbar im Uhrzeigersinn)
Lautsprecher eingebaut nein
Anmerkungen internes SD/SDHC/SDXC-Kartenlesegerät, Vesa-Halterung; Kensington-Lock
Mitgeliefertes Zubehör Stromkabel, Monitorblende; Bedienungsanleitung
Preis (UVP) 799,00 EUR

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.