Spiegellose Systemkamera, Systemkamera

Testbericht: Pentax Q7

2013-12-17 Die Pentax-Q-Kameras gehören zu den kleinsten Systemkameras am Markt. Die Q7 ist nur einen Tick größer als das Ursprungmodell Q. Unter der Haube der Q7 werkelt indes ein von 1/2,3 auf 1/1,7 Zoll angewachsener Sensor. Damit möchte Pentax den Hauptkritikpunkt an seinem Q-System ausmerzen: Die einer mittleren Kompaktkamera entsprechende Bildqualität. Interessant ist, dass trotz des größeren notwendigen Bildkreises Bajonett und Objektive weiter verwendet werden können. Ob das problemlos und sogar mit Verbesserungen an der Bildqualität einhergeht, haben wir in unserem Labor und im praktischen Einsatz ausgiebig getestet.  (Stefan Meißner)

Pentax Q7 mit Q-Lens 5-15 mm [Foto: MediaNord]Ergonomie und Verarbeitung „Man, ist die klein“ wird so mancher denken, wenn er die Pentax Q7 zum ersten Mal sieht. Auch als Spielzeug könnte sie durchgehen, was aber auf die von uns getestete schwarze Version weniger zutrifft. Den Spielzeug-Eindruck vermitteln eher die diversen bunten Farbvarianten, in denen Pentax seine Q7 anbietet. Nicht nur in den Standardfarben Schwarz, Silber und Gelb, sondern auch in anderen Farbkombinationen kann man sie sich auf der Pentax-Seite konfigurieren und bestellen. Sie erinnert außerdem irgendwie an die Pentax Auto 110, eine Spiegelreflexkamera für das 110er Pocketformat. Das liegt an dem aus Designgründen angedeuteten Prismengehäuse, das aber natürlich bei einer spiegellosen Systemkamera nicht notwendig ist. Auf dem vermeintlichen Prismengehäuse sitzt der Zubehörschuh, der nicht nur Systemblitze sondern auch jeden anderen Standardblitz aufnimmt. So klein die Q7 auch ist, mit angesetztem 5 -15 mm Kit-Zoom passt sie nicht mehr in die Hemd- oder Hosentasche. Allerdings kann man sie durchaus in einer Mantel- oder Jackentasche verschwinden lassen und so überall dabei haben. Wenn es wirklich auf Kompaktheit ankommt, ist das Objektiv Nummer 7, die „Mount Shield Lens“, ein Tipp: Flach wie ein Gehäusedeckel (was Optik Nr. 07 ja letztendlich auch ist) überragt es nicht einmal den Griff der Pentax Q7 mit Q-Lens 5-15 mm [Foto: MediaNord]Q7 und passt damit auch in die Brusttasche eines Hemdes.

In der Hand macht das Kunststoff-Gehäuse der kleinen Pentax einen sehr soliden Eindruck, es ist hochwertig verarbeitet und robust. Das der Größe angemessene Gewicht von aufnahmebereit rund 300 Gramm unterstützt diesen Eindruck. Die Objektive machen solo einen weniger robusten Eindruck. Das 5 – 15 mm Kit-Zoom geht trotz des großzügigen Einsatzes von Kunststoff noch in Ordnung, denn die Zoommechanik lässt sich geschmeidig und ohne schabende Geräusche bedienen. Als hakelig muss dagegen das Telezoom 15 - 45 mm bezeichnet werden. Insbesondere der Widerstand, der überwunden werden muss, um das Objektiv in Aufnahmeposition zu bringen, erweckt wenig Vertrauen in die Langlebigkeit. Sanfte Zoomfahrten kann man mit diesem ungleichmäßig und schabend zu bewegenden Zoomring kaum machen. Der Schärfering ist zudem viel zu leichtgängig und wird beim Zoomen unbeabsichtigt mitgenommen. Bei der Objektivdeckel-Linse gibt es wenig zu meckern, schließlich entbehrt sie als Fixfokus-Objektiv jeder Mechanik. Allerdings muss man sich mit der festen Brennweite von etwa 50 mm (verglichen mit Kleinbild) und der festen Blende 9 zufrieden geben.

Pentax Q7 mit Q-Lens 5-15 mm [Foto: MediaNord]Auf dem winzigen Handgriff finden nur zwei Finger bequem Platz und der kleine Finger stützt das Gehäuse von unten, während der Zeigefinger etwas verkrampft auf dem Auslöser liegt. Auf der Rückseite findet der Daumen erstaunlich gut Halt an einer kleinen mit Noppen besetzten Wulst. Der Platz ist derart gering, dass eigentlich kein Knopf beim Halten der Kamera unbehelligt bleibt. Dennoch hat Pentax das Kunststück fertig gebracht, Fehlbedienungen zu minimieren, indem die Taster sehr klein und flach gehalten wurden. Allerdings wird es dadurch zumindest mit dickem Daumen schwierig, die winzigen Knöpfchen zu treffen. Immerhin thront der Moduswähler direkt über der Griffwulst und kann dadurch sehr bequem mit dem Zeigefinger bedient werden. Genauso geschickt hat Pentax das Rädchen zum Einstellen verschiedener Parameter über der Daumenstütze platziert. Man merkt, dass hier einiges an Hirnschmalz investiert wurde, um die Q7 trotz der geringen Maße bedienbar zu machen.

Den ohnehin geringen Platz auf der Rückseite dominiert ein bei dieser Kamera riesig wirkender Monitor mit einer Diagonalen von 7,5 Zentimetern, der leider fest verbaut ist und mit 460.000 Bildpunkten hinreichend fein auflöst. Das Bild wirkt hell, kontrastreich und klar und ist sogar aus schrägem Winkel nahezu unverändert gut zu betrachten. An Informationen lässt sich alles Notwendige einblenden und darüber hinaus  Überbelichtungswarnung, Histogramm, verschiedene Gitter und sogar eine Wasserwaage, die Pentax Q7 [Foto: MediaNord]sowohl horizontale wie vertikale Schieflage anzeigt, toll! Neben dem Display hat Pentax erstaunlich viele Knöpfe untergebracht. Vier als Kreuzwippe angeordnete Schalter mit  Ok-Taster, unten drunter Info und Menü-Taste und direkt neben der Daumenauflage zwei weitere Tasten für Belichtungskorrekturen und die mit verschiedenen Funktionen zu belegende „grüne Taste“. Mit spitzem Daumen sind alle gut zu erreichen, benötigen aber etwas Zielgenauigkeit und Übung, damit es klappt. Auf der Vorderseite findet man noch einen Drehschalter, auf dessen vier Positionen man individuelle Funktionen legen kann. Einen eigenen Auslöser für Videos gibt es nicht, dazu muss das Filmkamerasymbol auf dem Moduswähler eingestellt und mit dem normalen Auslöser die Aufnahme gestartet werden.

Der Akku, der nicht einmal die Größe einer CF-Karte hat, sowie die SD-Karte werden hinter solide wirkenden Abdeckungen auf der linken beziehungsweise rechten Gehäuseseite versteckt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass trotz des kleinen Gehäuses Pentax Q7 Akkufach [Foto: MediaNord]beides auf dem Stativ gewechselt werden kann. Nur die Gummiabdeckung von AV- und HDMI-Anschluss auf der Unterseite ist dann blockiert. Das Stativgewinde sitzt vorbildlich exakt in der optischen Achse und ist aus Stahl.

Bedienen lässt sich die Q7 spielend leicht. In der Einstellung Auto übernimmt sie alle Aufgaben bis hin zur Motiverkennung und entsprechender Programmwahl alles selber, Eingriffe sind nicht nötig und auch kaum möglich. In den anderen Modi kann über das Daumenrädchen in Blende, Zeit und andere Parameter bequem und schnell eingegriffen werden. Dank der vier Tasten der Kreuzwippe kann ebenso schnell auf ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Verschlusssteuerung und Blitzsteuerung Einfluss genommen werden. Ausflüge ins Menü sind dafür nicht notwendig, zumal mit einem Druck auf die Info-Taste ein Schnellmenü mit allen wesentlichen Parametern aufgerufen werden kann. Aber auch das Hauptmenü hält keine Schrecken bereit. In fünf Hauptgruppen gegliedert enthält es jeweils bis zu vier Bildschirmseiten, die mit maximal sechs Einträgen immer übersichtlich bleiben. Mancher Eintrag geht allerdings noch etwas tiefer, was aber den seltener benötigten Einstellungen vorbehalten bleibt.

Ausstattung Die Q7 verfügt über reichlich Funktionen, die nahezu jeden Spieltrieb befriedigen werden. Zusätzlich zu den üblichen Zeit- Blenden- und Programmautomatiken und der Vollautomatik mit Szenenerkennung gibt es auch eine Szenenautomatik, bei der aus 21 Motivsituationen gewählt werden kann. Darunter zum Beispiel eine Nacht-HDR genannte Mehrfachbelichtung zur Rauschverminderung und eine HDR-Automatik, bei der aus drei unterschiedlich belichteten Fotos eines Pentax Q7 Speicherkartenfach [Foto: MediaNord]mit besserer Lichter und Tiefenzeichnung berechnet wird. Eine weitere HDR-Variante lässt sogar die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Stärken des Effekts, allerdings ist Stufe zwei deutlich überzogen und eher als Effektfilter zu gebrauchen. Bei diesen Reihenbelichtungen kommt der Q7 die recht hohe Serienbildgeschwindigkeit zugute. Mit fünf Bildern pro Sekunde ist sie schnell genug für HDRs aus der Hand, schafft aber auch nur diese fünf Bilder in Folge. Danach geht es sehr ungleichmäßig mit rund einem Bild pro Sekunde weiter. Ein sehr interessantes Ausstattungsmerkmal ist die Intervallfunktion, die direkt über die Verschlussteuerungstaste aufgerufen werden kann. Serien zwischen zwei und 999 Aufnahmen lassen sich mit bis zu 24 Stunden Abstand sofort oder ab einer bestimmten Uhrzeit starten. Außerdem kann per Selbstauslöser oder Infrarotfernbedienung (Zubehör) ausgelöst werden. Ein weites Feld für Kreative bieten die Filter der Q7. Neben normaler Farbdarstellung können gesättigte, gedämpfte oder verschiedenartig verfremdete Farben aufgenommen werden. Dabei zeigt jeweils eine Miniatur des Farbraums, in welcher Weise die Farben beeinflusst werden. Zusätzlich lassen sich die Filter in Sättigung, Farbton, Helligkeit, Kontrast und Schärfe anpassen und speichern. Was der Q7-Fotograf schmerzlich vermissen wird, ist eine Panoramafunktion.

Eine Besonderheit der Q7 ist die Möglichkeit, zwischen elektronischem und mechanischem Verschluss zu wählen. Der elektronische Verschluss erreicht Belichtungszeiten bis zur 1/8.000 Sekunde und arbeitet dabei völlig geräuschlos. Der mechanische Verschluss sitzt wie bei Kompaktkameras üblich als Zentralverschluss im Objektiv. Vorteil dieser Konstruktion ist die sehr kurze Blitzsynchronzeit. Aufhellblitzen bis zur 2.000stel Sekunde ist problemlos möglich! Der Blitz kann wahlweise in ein- und ausgeklapptem Zustand auslösen, wobei Ausklappen bevorzugt werden sollte. Mit einem witzigen an den Disney-Roboter „Wall-E“ erinnernden Mechanismus klappt der Blitzer nämlich so hoch aus dem Gehäuse, dass rote Augen oder Pentax Q7 mit Q-Lens 5-15 mm [Foto: MediaNord]Abschattungen vollkommen vermieden werden. Die Q7 bietet die üblichen Blitzprogramme wie Langzeitsynchronisation auch auf das Belichtungsende, Aufhellblitz und Automatik jeweils mit und ohne Vorblitz. Die Ausleuchtung ist für einen Bordblitz in Ordnung, wenngleich die Leistung nur für kurze Entfernungen reicht. Ist mehr Licht von Nöten, kann ein externes Gerät in den Zubehörschuh geschoben werden.

Kameras mit kleinem Sensor kämpfen mit einer viel zu großen Schärfentiefe, so dass Objekte nur unzureichend vor unscharfem Hintergrund freigestellt werden können. Pentax schafft Abhilfe mit dem Programm „Blur Control“ (BC), bei dem die Q7 mehrere Aufnahmen schießt, dabei den Fokus verschiebt und zu einem Bild kombiniert. Das Ergebnis kann durchaus überzeugen, denn zumindest im Nahbereich bei maximal eingestelltem Effekt erhält man ein schöneres Bokeh, als es mit einer einfachen Weichzeichnung möglich wäre. Die große Schärfentiefe hat aber auch ihr Gutes: Es ist immer fast alles scharf, auch wenn der Autofokus mal daneben liegt. Bei der Q7 passiert das zwar nicht besonders häufig, beim Videofilmen kann man dennoch eine gewisse Trägheit bemerken, die aber aufgrund des kleinen Sensors weniger Schaden anrichtet, als bei Kameras mit größerem Sensor. Übrigens muss beim Filmen der Autofokus per Druck auf die OK-Taste nachgeführt werden, automatisch geht das leider nicht. Ansonsten können die Videooptionen der kleinen Pentax durchaus überzeugen, denn bei der Wahl der Bildrate können nicht nur die typischen 25 oder 30, sondern auch die für den „Kino-Look“ wichtigen 24 Bilder pro Sekunde eingestellt werden. Allerdings produziert die Pentax Q7 einen ausgeprägten Rolling-Shutter-Effekt, der senkrechte Linien bei Kameraschwenks schräg erscheinen lässt. Für experimentierfreudige Filmer bietet der Videomodus die schon weiter oben beschriebenen elf Farb-Pentax Q7 mit Q-Lens 5-15 mm [Foto: MediaNord]Filter zur direkten Verwendung bei der Aufnahme an. Gespeichert wird in FullHD-Auflösung mit dem effektiven H.264-Codec als MOV-Datei, allerdings nur mit Mono-Ton.

Das Bild stabilisiert die kleine Pentax durch Ausgleichsbewegungen des Sensors, was den Vorteil hat, dass alle Objektive stabilisiert werden können. Das funktioniert mit dem Standard-Zoom ordentlich, am langen Ende des 15 - 45 mm Zooms hat der Stabi aber seine liebe Not.

Auch beim Fotografieren ist der Autofokus nicht der schnellste, pumpt bei kontrastarmen Motiven etwas und findet die Schärfe manchmal nicht. Ansonsten bietet die Q7 Gesichtserkennung, Motivverfolgung, Einzel-AF oder automatische Wahl der 49 Messfelder. Dabei konzentriert sich die Verteilung der Fokus-Felder zu sehr auf die Bildmitte. Erstaunlicherweise gibt es keine kontinuierliche Schärfenachführung (AF-C). In die Schärfe kann aber jederzeit manuell eingegriffen werden, auf Wunsch unterstützt durch eine Fokuslupe oder Fokuspeaking. Die Lupe schaltet zwar beim Griff zum Schärfering automatisch auf zwei, vier oder sechsfache Vergrößerung, aber leider nicht wieder zurück, so dass die Wahl des Bildausschnitts etwas erschwert wird.

Die Ausstattungsliste hält auch für aufgenommene Bilder und Videos Einiges bereit. Sämtliche Filter und Effekte, Bildausschnitte und die Bildgröße können direkt in der Kamera auf bestehende Fotos angewendet und als neue Datei gespeichert werden. Videos können zwar nur geschnitten werden, das aber recht bequem und bildgenau. Das Display zeigt im Bearbeitungsmodus immer alle Optionen, auch diejenigen, die gerade nicht angewendet werden können, was etwas verwirrend ist.

Pentax Q7 mit Q-Lens 5-15 mm [Foto: MediaNord]Bildqualität Hauptkritikpunkt an der Q-Serie von Pentax ist die nur einer Kompaktkamera entsprechende Bildqualität. Verwundern sollte das niemanden, denn deren Sensor stammt  aus der kleinen Kompaktklasse. Mit der Q7 möchte Pentax nun mit diesem Problem aufräumen. Immerhin ist der Sensor der Q7 einen Tick größer als der ihrer Vorgänger und verspricht damit auch eine etwas bessere Bildqualität. Der größere Sensor hat noch eine andere Folge: die Wirkung der zum Q-System gehörenden Objektive verschiebt sich ein gutes Stück in Richtung Weitwinkel, was durchaus ein Vorteil ist. Das von uns getestete Pentax Q-Lens 5-15 mm F2.8-4.5 ED AL Kit-Zoom bekommt dank des gesunkenen Cropfaktors verglichen mit Kleinbild eine effektive Brennweite von 23 mm bis 69 mm. Das bringt am kurzen Ende ein ordentliches Stück mehr aufs Bild. In unserem auf DXO-Technik basierenden Labor haben wir der Q7 auf den Zahn gefühlt. Alle Messergebnisse können über den Link am Ende dieses Berichts gegen ein geringes Entgelt angesehen und heruntergeladen werden.

Die Frage, ob ein paar Prozent größerer Sensor tatsächlich eine spürbar bessere Bildqualität ermöglicht, muss eindeutig mit nein beantwortet werden. Auch wenn die Labormessung eine höhere Auflösung zugunsten der Q7 aufweist, so liegt das eher an der aggressiveren Bildaufbereitung. Immerhin klettert die Auflösung in der Bildmitte auf brauchbare 40 Linienpaare pro Millimeter über den gesamten Brennweitenbereich. Mit der höheren Auflösung steigt aber auch die Artefakterate, insbesondere ab mittlerer Brennweite und Blende. Die Schwächen des 5 - 15 mm Zoomobjektivs am langen Ende werden auf diese Weise geschickt ausgeglichen. Überraschend fällt die Messung des Signal-Rauschabstandes aus: Statt einer Verbesserung sinkt dieser bei der Q7 auf deutlich unter 40 dB und unterschreitet die kritische Grenze von 35 dB schon vor Erreichen von ISO 400. Das kann die erste Q deutlich besser. Bei der Texturschärfe punktet wieder die Q7. Bis ISO 800 kann bedenkenlos fotografiert werden, ohne dass Detailverluste störend sichtbar werden. Rauschen und Korngröße halten sich weitgehend im Rahmen dessen, was bei einer Kompaktkamera zu erwarten ist. Nie wird das Korn größer als 2 Pixel, weicht aber bei höheren Empfindlichkeitstufen aquarellartigen Strukturen. Farbrauschen ist nie ein Thema, Luminanzrauschen kann bis ISO 1.600 akzeptiert werden, nimmt Pentax Q7 [Foto: MediaNord]darüber aber stark zu. Die Eingangsdynamik erreicht bis ISO 800 ordentliche zehn Blendenstufen und fällt dann langsam ab, was aber zu verschmerzen ist. In höchsten Empfindlichkeitsregionen sollte die Pentax Q7 sowieso nicht eingesetzt werden.

Mit der Farbtreue hält es die Q7 genauso ungenau wie ihre Vorgängerin: Außer den Grüntönen sitzt keine Farbe an ihrem Platz. Rot- und Lila-Töne gibt sie zu bunt wieder, Orange zu gelb und Himmelblau (Cyan) zu blau, was aber durchaus als angenehm empfunden werden kann. Der Weißabgleich dagegen passt und gibt keinen Grund zu meckern, ebenso die Belichtungsgenauigkeit.

Das Kit-Zoom gibt sich bei der Verzeichnung vorbildlich, die Messkurve erscheint über alle Brennweiten hinweg wie mit dem Lineal gezogen. Dass der neue Sensor einen größeren Bereich des vom Objektiv gezeichneten Bildkreises nutzt, ist kaum als Vignettierung wahrzunehmen. Schade für eine Immer-dabei-Schnappschusskamera ist die etwas lange Auslöseverzögerung von über einer halben Sekunde.

Fazit Wegen ihrer Bildqualität kauft man die Pentax Q7 sicherlich nicht. Da gibt es in dieser Preisklasse viele Kameras, die bessere Bildergebnisse liefern. Wer eine kleine Immer-dabei-Kamera sucht, wird auch hier geeignetere Alternativen finden. Für wen also ist die Pentax Q7 geeignet? Die Kombination aus Kompaktheit mit umfangreicher Ausstattung inklusive der Möglichkeit Objektive zu wechseln ist nicht so häufig anzutreffen. Das macht die Q7 möglicherweise einzigartig. Wer also eine kompakte, gut verarbeitete Systemkamera sucht, die viel Spaß macht und dank der Wechseloptik sogar recht flexibel ist, der liegt hier genau richtig. Insbesondere Experimentierfreudige kommen auf ihre Kosten, denn die kleine Systemkamera bietet reichlich Gelegenheiten dafür. Zudem ermöglicht sie unauffälliges Fotografieren und aufgrund ihrer Größe kann sie überall dabei sein. Und ein Hingucker ist sie allemal.

Kurzbewertung

  • Umfangreiche Intervallfunktion
  • Großzügige Ausstattung
  • Gut verarbeitetes Gehäuse
  • Für eine Systemkamera sehr klein
  • Ambitionierter Preis
  • Geringe Auswahl an qualitativ guten Objektiven
  • Mit Zoomobjektiv deutlich größer als eine Kompaktkamera
  • Bildqualität entspricht nur einer Kompaktkamera
Kommentare

1 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

Fotografikus 2013-12-18

Ähm ... wenn ich mir das Fazit zur Q7 so durchlese ... kann man das als "sehr wohlwollend" bezeichnen. Eigentlich ist die Q7 eine Kamera die der Markt nicht (mehr) braucht. Die anderen machen scheinbar alles schon länger besser.

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Testnoten

Note Anteil  Punkte
Verarbeitung 12,5 % 92 %
Ausstattung 12,5 % 93 %
Handhabung 12,5 % 87 %
Geschwindigkeit 12,5 % 84 %
Bildqualität 50,0 % 81 %
Gesamtnote 85 %

Steckbrief

Steckbrief
Hersteller Pentax
Modell Q 7
Preis ca. 500 EUR*
Sensor Auflösung 12 Megapixel
Max. Bildauflösung 4.000 x 3.000
(Seitenverhältnis) (4:3)
Objektiv F2,8-4,5/5-15 mm
Filtergewinde 40,5
Sucher
  Dioptrienausgleich
LCD-Monitor 3"
  Auflösung 460.000
  drehbar
  schwenkbar
  als Sucher ja
Videoausgang AV und HDMI (PAL/NTSC)
Programmautomatik ja
Blendenautomatik ja
Zeitautomatik ja
manuelle Belichtung ja
  BULB-Langzeit-
  belichtung
ja
Motivprogramme  
  Porträt ja
  Kinder/Baby ja
  Landschaft ja
  Makro ja
  Sport/Action ja
  weitere 16
Belichtungsmessung   Mehrfeld, mittenbetont Integral, Spot
Blitz ja
  Blitzanschluss TTL-Systemblitzschuh
Fernauslöser infrarot
Intervallaufnahme ja
Speichermedium SD/SDHC/SDXC
Videomodus  
  Format MOV
  Codec H.264
  Auflösung (max.) 1.920 x 1.080
  bei Bildfrequenz 30 Bilder/s
Empfindlichkeit  
  automatisch ISO 100-12.800 (Obergrenze einstellbar)
  erweitert
  manuell ISO 100-12.800
Weißabgleich  
  Automatik ja
  Sonne ja
  Wolken ja
  Leuchtstofflampe ja
  Glühlampe ja
  Sonstiges Schatten, Blitz, CTE, WB-Feinkorrektur
  Manuell ja
Autofokus  
  Anzahl
  Messfelder
25
  AF-Hilfslicht orange-rot
  Geschwindigkeit ca. 0,5-0,6 s
Sprachen Deutsch
  weitere 15
Gewicht
(Betriebsbereit)
200 g (nur Gehäuse)
295 g (mit Objektiv*)
Zoom  
  Zoomverstellung manuell am Objektiv
Einhanbedienung
(Zoom und Auslöser)
Auslösung während d. Speicherns mögl. ja
Akkulaufzeit ca. 250 Bilder lt. CIPA

* mit Objektiv Pentax Q-Lens 5-15 mm F2.8-4.5 ED AL
– = "entfällt" oder "nicht vorhanden"

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