Spiegelreflexkamera, Systemkamera

Testbericht: Nikon D5500

2015-07-23 Mit der D5500 geht die mit einem Dreh-Schwenkbildschirm ausgestattete Hobby-DSLR-Serie von Nikon schon in die fünfte Generation. Neu sind die Touchfunktion des Bildschirms oder etwa der Näherungssensor am Sucher, der den Bildschirm automatisch ausschaltet, wenn man die Kamera ans Auge nimmt. Aber auch das Gehäuse hat Nikon mit modernsten Fertigungstechnologien, die auch bei der D810 zum Einsatz kommen, neu konstruiert. Ob Nikon Gutes noch besser gemacht hat und wie es um innere Werte, beispielsweise Bildqualität, bestellt ist, zeigt der ausführliche digitalkamera.de-Test.  (Benjamin Kirchheim)

Hinweis

Zeitgleich mit dieser kurzen Version, die ungefähr dem Umfang und Inhalt unserer bisherigen "Kompakt-Tests" entspricht, ist eine ausführliche Version in Form einer PDF-Datei als Bezahlinhalt ("Paid Content") erschienen. Die ausführliche Version erklärt viele Details noch genauer und ausführlicher und enthält darüber hinaus weitere Informationen:

  • viele zusätzliche Fotos
  • 5 Labortest-Diagramme mit erklärenden Bildunterschriften
  • noch umfangreicherer Steckbrief mit vielen weiteren Messwerten (Blitzleitzahl, Serienbildgeschwindigkeit u. a.)
  • einen Vergleich mit drei Konkurrenzmodellen
  • einen Link zu exklusiven Testbildern (ISO-Reihe unseres Testaufbaus, auch im Rohdatenformat)

Die 32 Seiten sind lesefreundlich im DIN-A5-Format gesetzt und eignen sich ideal zum Lesen auf Tablet-Computern ab 7 Zoll Bilddiagonale und können bei Bedarf auch ausgedruckt werden. Das PDF-Dokument ist DRM-frei und kann auf jedem Gerät angezeigt werden, das PDF-Dateien darstellen kann. Wenn Sie sich (z. B. vor dem Kauf) noch genauer oder detaillierter über die Nikon D5500 informieren möchten, sollten Sie unseren ausführlichen Testbericht für 1,89 Euro kaufen. Sie unterstützen damit übrigens auch die Arbeit der digitalkamera.de-Redaktion!

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Ergonomie und Verarbeitung

Beim Gehäuse setzt Nikon auf eine moderne Monocoque-Konstruktion, bei der die Außenschale durch ihre Form für die nötige Stabilität sorgt. Dadurch konnte auf ein stabilisierendes Chassis verzichtet werden, was mehr Platz für den nun ergonomischeren Handgriff schuf. Zudem wirkt das Gehäuse, obwohl es aus Kunststoff besteht, sehr robust. Die SDHC-Speicherkarte wird praktischerweise an der rechten Gehäuseseite im Bereich des Handgriffs entnommen, auch der HDMI-Ausgang (Micro-Buchse) ist hier zu finden. Der Akku sitzt platzsparend komplett im Handgriff und das Metallstativgewinde ordnungsgemäß in der optischen Achse. Zudem blockieren Stativwechselplatten das Akkufach nicht. Als weitere Schnittstellen bietet die D5500 auf der linken Seite hinter einer mit einem Scharnier versehenen Gummiklappe einen Kabelfernauslöseanschluss, einen Stereoklinken-Mikrofoneingang sowie eine kombinierte USB-AV-Schnittstelle mit proprietärem Stecker.

Die D5500 verfügt über ein klassisches Programmwählrad sowie ein großes Daumenrad, über das Belichtungsparameter eingestellt werden. Etwas verwirrend ist das Konzept mit drei Tasten, hinter denen man ähnliche Funktionen vermuten könnte: „info“, „i“ und „?“. Während die „info“-Taste jedoch die Statusanzeigen auf dem Bildschirm an-, um und ausschaltet, aktiviert die „i“-Taste ein Schnellmenü. Die „?“-Taste wiederum blendet je nach Modus oder Menüpunkt eine kurze Erklärung ein. Auf der linken Gehäuseseite am Bajonetttubus befinden sich drei wichtige Tasten: Die Blitztaste ganz oben entriegelt nicht nur den Aufklappblitz, sondern erlaubt auch die Wahl des Blitzmodus und der Blitzbelichtungskorrektur. Die Fn-Taste darunter ist frei belegbar, etwa mit der ISO-Empfindlichkeit. Ziemlich weit unten ist die Taste für die Aufnahmebetriebsart (Selbstauslöser, Serienbildmodus etc.) zu finden. Gut für den Zeigefinger hinter dem Auslöser erreichbar ist die Videoaufnahmetaste. Komplettiert werden die Bedienelemente von der Vierwegewippe, der AEL-Taste, dem Menüknopf und einer Lupentaste. Insgesamt ist die D5500 also nicht üppig, aber doch ausreichend mit Bedienelementen versehen.

Das Menü der D5500 ist zwar mit vielen Einstelloptionen versehen, wirkt aber trotz einer schlüssigen Strukturierung etwas unübersichtlich. Da kommt einem das Menü mit den letzten Einstellungen sehr entgegen, stattdessen lässt sich auch ein individuell belegbares Menü aktivieren. Auf der Rückseite befindet sich der dreh- und schwenkbare 8-Zentimeter-Touchscreen. Er bietet kräftige Farben, eine feine Auflösung und hohe Kontraste, büßt aber bei Sonnenlicht etwas von seiner guten Ablesbarkeit ein. Im Live-View kämpft die Nikon D5500 wie viele andere DSLR mit einem quälend langsamen Autofokus. Empfehlenswert ist die Verwendung des Suchers – dann ist der Autofokus schnell. Der Näherungssensor sorgt dabei für eine automatische Abschaltung des Bildschirms. Die Touchfunktion bleibt wahlweise als zusätzliche Funktionstaste oder zur Wahl des Autofokuspunkts aktiv. Allerdings fällt der Sucher selbst für eine APS-C-DSLR ausgesprochen klein aus.

Fortsetzung auf Seite 2

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.