Bridge-Kamera, Kompaktkamera

Testbericht: Minolta Dimage 7Hi

2002-11-29 Ganz schön eifrig, die Leute in Osaka! Seitdem Minolta mit der Dimage 7 letztes Jahr ein großartiges Comeback in der Digitalkamera-Szene gefeiert hat, haben die Minolta-Ingenieure ständig am Dimage 7-Konzept weitergearbeitet. Herausgekommen sind dabei die Dimage 7i und zuletzt die Dimage 7Hi. War die Dimage 7 als erste 5-Megapixel-Kamera überhaupt noch mit einigen Kinderkrankheiten behaftet, wurden diese mit der Dimage 7i und durch ein größeres Firmware-Update für die Dimage 7 "auskuriert". Die neue Dimage 7Hi geht im Vergleich zur Dimage 7i andere Wege: Hier werden keine Kinderkrankheiten mehr ausgeheilt, sondern neue, an den semi-professionellen Kunden ausgerichtete Zusatz-Features angeboten. Wir haben diese neuen Funktionen und Ausstattungsmerkmale genauer in Augenschein genommen und untersucht, was diese dem Semi-Profi so bringen.  (Yvan Boeres)

   Minolta Dimage 7Hi [Foto: MediaNord]
 
Von Autos kennt man ja schon unterschiedlich ausgestattete Versionen eines Modells. Da gibt es wenigstens eine Basisversion, eine besser ausgestattete Version und eine Luxus-Version, die sich lediglich in der Ausstattung und in den Extras voneinander unterscheiden sowie in einem Zusatz zur Modellbezeichnung. So auch bei der Minolta Dimage 7i und Dimage 7Hi. Die neue Dimage 7Hi ersetzt insofern nicht die Dimage 7i, sondern ergänzt sie. Deshalb bleiben auch beide Kameras parallel im Verkaufsprogramm von Minolta bestehen. Die Dimage 7Hi soll von der Ausstattung her die Kunden ansprechen, denen die Dimage 7i nicht professionell genug ausgerichtet ist. So wie die Dimage 7Hi die Dimage 7i ergänzt und nicht ersetzt, wird auch dieser Erfahrungsbericht den digitalkamera.de-Erfahrungsbericht zur Dimage 7i ergänzen – und nicht ersetzen. Deshalb werden wir uns hier darauf beschränken, auf die neuen Features einzugehen. Um einen "Gesamteindruck" von der Dimage 7Hi zu bekommen, sollte also der digitalkamera.de-Erfahrungsbericht zur Dimage 7i mit herangezogen werden (siehe weiterführende Links).

Oberflächenverarbeitung  Kleider machen Leute. Hier sieht man, was zwei unterschiedliche Oberflächen für einen Unterschied machen können. Während das glatte silberne Finish der Dimage 7/7i nicht so schmeichelt, suggeriert das mattschwarze Kleid der Dimage 7Hi Robustheit und Qualität. "Suggeriert" deshalb, weil das Gehäuse unterhalb der Lackierung in beiden Fällen praktisch identisch und sowieso größtenteils aus Metall ist. Keine "optische Täuschung" ist allerdings die Abriebfestigkeit des Materials: Bei der Dimage  7/7i treten früher oder später erste Gebrauchsspuren in Form von unschönen Schrammen und abgeriebenen Lackstellen auf. Die Dimage 7Hi zeigt sich nicht so anfällig für Gebrauchsspuren bzw. verrät sie nicht so schnell. Eine Frage stellt sich jedoch: Was für eine Auswirkung hat das schwarze Finish auf das Rauschverhalten der Kameraelektronik bei Benutzung unter direkter Sonneneinstrahlung? Die Farbe Schwarz neigt bekanntlich dazu, Wärmestrahlung zu absorbieren, die der natürliche Feind aller CCD-Sensoren ist. Nun ist die Dimage 7 (in allen Varianten) selbst bei gemäßigten Temperaturen nicht gerade die rauschärmste Kamera. Wir konnten keinen Unterschied im Rauschverhalten zwischen der Dimage 7Hi und der Dimage 7/7i feststellen, aber wir haben ja auch nicht mehr Hochsommer. Nur ein Langzeittest könnte belegen, ob die Dimage 7Hi bei knallender Sonne stärker rauscht als eine silberne Dimage 7/7i.

Handgriff  Die Dimage 7Hi sieht nicht nur besser aus als ihre Vorgängerinnen, sondern ist auch griffiger. Bei der Dimage 7 war der Handgriff noch schmal und glatt, was die Kamera nicht besonders griffig machte. Beim Nachfolgemodell Dimage 7i war schon der Griff ergonomischer geformt (breiter und mit einer kleinen Mulde für den Mittelfinger) und mit einer rauen Oberflächenstruktur versehen. Diese Form für den Handgriff hat man bei der Dimage 7Hi beibehalten, jedoch mit dem Unterschied, dass der Handgriff jetzt mit Gummi überzogen ist. Die Kamera liegt nun nicht nur bequem, sondern auch rutschsicher in der Hand. Obwohl die Gummiarmierung aufgeklebt ist, sieht es nicht so aus, als ob sich diese mittel- oder langfristig lösen würde.

   Minolta Dimage 7Hi - Synchronbuchse [Foto: MediaNord]
 

Blitz-Synchronanschluss  Hier zeigt die Dimage 7Hi eindeutig ihre semi-professionelle Ausrichtung. Wer die Dimage 7/7i im Studio einsetzen und/oder Blitzanlagen an die Kamera anschließen wollte, konnte das bisher nicht ohne Zubehöraufwand bzw. Mehrinvestitionen. Um eine Dimage 7/7i mit einer Studioblitzanlage oder mit älteren Blitzgeräten zu verbinden, muss man sich für rund 100 EUR den Studioblitzadapter PCT-100 zulegen, der die nötige Elektronik enthält, um Kamera (dessen Firmware auch vorher upgedatet werden muss) und Blitzgerät miteinander funktionieren zu lassen. Die Dimage 7Hi verfügt standardmäßig über eine so genannte PC-Synchronbuchse (auch "X-Kontakt" genannt) und die Kamera ist intern (von der Elektronik und von der Firmware her) entsprechend vorbereitet. So wird bei der Dimage 7Hi der PCT-100-Adapter überflüssig. Man braucht also nur die Blitzanlage über das Synchronkabel mit der Kamera zu verbinden.

Verlustarme JPEG-"Extra Fine"-Kompressionsstufe  Eigentlich wollten wir an dieser Stelle zwei Ausschnittsvergrößerungen eines gleichen Motivs veröffentlichen, das mit unterschiedlichen JPEG-Kompressionsstufen aufgenommen wurde. Bei der Dimage 7Hi verschwindet nämlich die stärkste Kompressionsstufe (Basic) zugunsten einer Stufe mit äußerst niedriger Kompression (Extra Fine), die sich mit ihrem Kompressionsverhältnis von 1:2,5 qualitativ zwischen den unkomprimierten Dateiformaten (TIFF und RAW) und der JPEG-"Fine"-Kompressionsstufe ansiedelt. In der Praxis konnten wir jedoch selbst bei genauerer Betrachtung keinen "vorführbaren" Unterschied zwischen dem Fine- und Extra Fine-Modus feststellen. Selbst bei siebenfacher Vergrößerung muss man sich schon anstrengen, um überhaupt mit bloßem Auge beide JPEG-Kompressionsstufen auseinander halten zu können. Nur die Mikrokontraste sind im Extra Fine-Modus etwas höher; ein Bildvergleich hätte an dieser Stelle deshalb nichts gebracht. Da die Dekodierung des RAW-Bilddatenformates durch das Dimage Image Viewer-Utility nicht perfekt arbeitet, sehen die RAW-Bilder nicht unbedingt besser aus als die Fine- und Extra Fine-Bilder. TIFF benötigt hingegen unnötig viel Speicherplatz (knapp 14 MByte) und braucht lange zum Speichern. Man kann also ruhigen Gewissens im Fine-Modus seine Bilder aufnehmen. Alle anderen Modi (RAW, TIFF, Extra Fine) bringen entweder keinen nennenswerten Qualitätsgewinn und/oder kosten nur unnötig Zeit beim Speichern und Platz auf der Speicherkarte.

Minolta Dimage 7Hi - Menü Farbmodus [Foto: MediaNord]
  
  

sRGB- und Adobe RGB-Farbmodi  Minoltas Idee, die Dimage 7/7i-Bilder mit einem erweiterten Farbraum aufnehmen zu lassen, ist grundsätzlich gut. Doch Amateuren und Semi-Profis die Gewohnheit beizubringen, die Bilder nach der Aufnahme erst durch das Dimage Image Viewer Utility laufen zu lassen, bevor die Bilder weiterverarbeitet werden, ist so eine Sache. Für viele ist das zu umständlich. Deshalb bietet die Dimage 7Hi die Möglichkeit an, die Bilder gleich im sRGB- oder Adobe RGB-Farbmodus aufzunehmen. So kann man die Fotos beispielsweise an einem Bildbestellungsterminal abgeben, auf einem Direktdruck-Printer ausgeben oder jemandem weitergeben, ohne sie zuvor konvertieren zu müssen. Im Aufnahmemenü findet man unter "Farbmodi" drei Einstellmöglichkeiten: sRGB verstärkt (d. h. mit hoher Farbsättigung), sRGB natürlich (d. h. mit neutraler Farbsättigung) und Adobe RGB. Auch bei der "sRGB natürlich"-Einstellung wirken die Bilder auf dem Monitor lebendiger, was auf eine etwas höhere Farbsättigung als bei Adobe RGB hindeutet. Ob man sich nun für sRGB oder Adobe RGB entscheidet, ist eine Sache des Geschmacks bzw. der Geräte-Umgebung, in der man arbeitet. Wer die Bilder nicht lange weiterverarbeiten möchte, wird eher zum sRGB-Farbraum neigen, da die Farbsättigung den Bildern schmeichelhafter ist. Wer Agenturen, Verlage oder Druckereien als Kunden hat, die die Bilder von professionellen Grafikern nachbearbeiten lassen, wird sich hingegen eher für den Adobe RGB-Farbraum entscheiden, der auch eine höhere Anzahl darstellbarer Farben besitzt.

Eingebettete ICC-Profile  Ganz bequem bzw. professionell geht es zu, wenn man von der Möglichkeit Gebrauch macht, die im vorangegangenen Punkt erwähnten Farbräume als ICC-Profil in die Bilddatei mit einbetten zu lassen. Ein ICC-Profil beschreibt nämlich den verwendeten Farbraum und ist sozusagen die Visitenkarte der Bilddatei und des dazugehörigen Farbraumes. Professionelle Anwendungen wie z. B. Adobe Photoshop sind beim Öffnen einer so gekennzeichneten Bilddatei in der Lage, automatisch zu erkennen, in welchem Farbraum das jeweilige Bild passt. Dazu muss im Setup-Menü die entsprechende Funktion aktiviert sein. Die Kamera bettet dann – je nach gewähltem Farbraum – das entsprechende ICC-Profil in die Bilddatei ein. Die so "angereicherte" JPEG-Bilddatei erhält anstatt der üblichen JPG-Dateiendung die Dateiendung JPE. Nicht alle Anwendungen kommen mit solchen Dateien klar. So konnte Paint Shop Pro 6.01 zum Beispiel weder die JPE-Dateien als gültige Bilddatei anerkennen, noch etwas (nach Umbenennung der Datei in JPG) mit dem eingebetteten ICC-Profil anfangen. Photoshop hingegen öffnete die JPE-Dateien ohne zu mucken und erkannte sofort das eingebettete ICC-Profil (siehe Screenshot). Wer sich Photoshop nicht leisten kann oder will und wessen Anwendung nichts von eingebetteten ICC-Profilen wissen will, kann auf das Dimage Image Viewer Utility zurückgreifen, das im Lieferumfang der Kamera enthalten ist.

Erweiterte Verschlusszeiten  Hier hat sich seit der Dimage 7 auch einiges getan. Bei der Dimage 7 war die kürzeste Verschlusszeit 1/2.000 Sekunde und die längste Verschlusszeit lag bei 4 Sekunden (bzw. 30 Sekunden im BULB-Langzeitbelichtungsmodus). Das Nachfolgemodell Dimage 7i konnte zwar auch nicht länger als 4 bzw. 30 Sekunden belichten, erreichte aber am anderen Ende der Belichtungszeitenskala unter gewissen Umständen (bei kleinen Blendenöffnungen) eine Verschlusszeit von 1/4.000 Sekunde. Bei der Dimage 7Hi hat man sich wiederum den längeren Verschlusszeiten gewidmet. 1/4.000 Sekunde reichen auch für den "Hausgebrauch", dafür kann man aber nun Verschlusszeiten von bis zu 15 Sekunden vorgeben. Eine solche Zeit konnte man zwar auch mit der Dimage 7 und Dimage 7i im BULB-Modus erreichen, aber im BULB-Modus muss man den Auslöser auch so lange niedergedrückt halten, wie der Verschluss offen sein soll.

Erweiterte Weißabgleichs-Einstellungen  Jede Kamera, die etwas auf sich hält, bietet neben einer Weißabgleichs-Automatik zumindest die üblichen Voreinstellungen (Tageslicht sonnig/bewölkt, Glühlampenlicht, Leuchtstofflampenlicht) und einen manuellen Weißabgleich. Darüber verfügten auch schon die Dimage 7 und Dimage 7i. Bei der Dimage 7Hi hat man die Einstellungen verfeinert. So unterscheidet nun die Voreinstellung für Leuchtstofflampenlicht zwischen normalem und Tageslicht-ähnlichem Leuchtstofflampenlicht und für den manuellen Weißabgleich stehen drei Speicher zu Verfügung. Schade, dass Minolta nicht noch einen Schritt weiter gegangen ist. Minolta Dimage 7Hi - linke Kameraseite [Foto: MediaNord]Eine Weißabgleichs-Feinkorrektur, Weißabgleichs-Belichtungsreihen und/oder eine manuelle Eingabe der Farbtemperatur, wie man sie von anderen semi-professionellen Kameras her kennt, findet man bei der Dimage 7Hi leider nicht.

Erweiterter Pufferspeicher/Serienbildmodus  Mit der Dimage 7Hi ist der interne Pufferspeicher von 32 MByte auf das Doppelte angewachsen. Das kommt dem Serienbildmodus zugute, der nun drei Betriebsmodi kennt. Die Dimage 7 kannte nur einen einzigen Serienbildmodus (ca. 1,3 Bilder pro Sekunde). Bei der Dimage 7i waren es schon zwei Serienbildmodi: eine normale Serienbildschaltung mit 4 Bildern in Folge bei 2 Bildern pro Sekunde und eine UHS-Ultra High Speed-Serienbildschaltung mit 15 Bildern in Folge bei 7 Bildern pro Sekunde. Das sind jedenfalls die Werte, die wir damals im entsprechenden digitalkamera.de-Erfahrungsbericht ermittelten. Die Dimage 7Hi kennt gleich drei Serienbildmodi. Im normalen Serienbildmodus vermag die Dimage 7Hi nach unseren Messungen zwischen 8 und 11 Bildern bei ca. 2 Bildern pro Sekunde zu schießen. Neu hinzu kommt ein "Hochgeschwindigkeits"-Serienbildmodus, bei dem die Bildfolgerate auf 3 Bilder pro Sekunde steigt – aber nur noch mit maximal 9 Bildern in Folge. Der bei der Dimage 7i eingeführte UHS-Serienbildmodus bleibt mit der gleichen Geschwindigkeit (7 Bilder pro Sekunde) und der gleichen Auflösung (1.280 x 960 Pixel) auch bei der Dimage 7Hi bestehen, aber mit dem Unterschied, dass man nun so viele Bilder in Folge machen kann, wie man will bzw. der Platz auf der Speicherkarte es zulässt. Der UHS-Modus ist auch der einzige Serienbildmodus, bei dem die Auflösung herabgesetzt wird; die beiden anderen Modi funktionieren auch bei voller Auflösung ohne Geschwindigkeitseinbusse.

Erweiterter Schnellwiedergabe-Modus  Gerade gespeicherte Bilder im Aufnahmemodus anzusehen und zu löschen, ohne den Aufnahmemodus zu verlassen, war bzw. ist schon – dank QuickView-Modus – seit der Dimage 7 möglich. Bei der Dimage 7i (bzw. der Dimage 7 nach Firmware-Update) kommt noch die Möglichkeit dazu, im Schnellwiedergabemodus das Histogramm zum Bild anzuzeigen. Weder bei der Dimage 7 (mit oder ohne Firmware-Update), noch bei der Dimage 7i ist es allerdings möglich, im Schnellwiedergabemodus die Lupenfunktion zu benutzen. Das funktioniert nun mit der Dimage 7Hi.

Wiederherstellung nach Rückstellung  Was sich etwas verwirrend liest, ist eigentlich eine extrem nützliche Funktion. Bei allen Dimage 7-Modellen ist es möglich, durch Betätigen der P-Taste an der Kameraoberseite, die Kamera schnell mal auf die Grundwerte zurückzustellen. Diese "Panik"-Taste, wie sie gerne scherzhaft genannt wird, ist besonders dann nützlich, wenn man sich in den Einstellungen verheddert hat oder man schnell mal einen Schnappschuss machen will. Die Dimage 7Hi besitzt nun für die Rückstell-Taste eine Art Undo-Funktion. Durch gleichzeitiges Drücken der Steuerradtaste (in der Mitte des oberen Drehschalters an der linken Kameraseite) und der P-Taste werden die Einstellungen wieder hergestellt, die vor der Rückstellung der Kamera auf die Grundwerte eingestellt waren. So kann man zum Beispiel im manuellen Belichtungsmodus und bei eingeschalteter Belichtungsreihenfunktion mal ganz schnell einen Schnappschuss mit den Grundeinstellungen machen und nach dem Schnappschuss wieder auf Knopfdruck den manuellen Modus und die Belichtungsreihenfunktion wieder finden.

Sonstiges  Zu den weiteren neuen Funktionen bei der Dimage 7Hi gehören die Möglichkeit, per Sonderfunktion im manuellen Belichtungsmodus die eingestellte Zeit-/Blendenkombination zu variieren (Shift), die Unterstützung von Print Image Matching II (parallel zu EXIF 2.2) und die Festlegung der Funktion des Einstellrades im manuellen Belichtungsmodus.

Leistungssteigerung  Die Frage, die sich wohl alle stellen, ist, ob sich bei der Dimage 7Hi etwas an der Bildqualität, an der Geschwindigkeit und am Stromverbrauch geändert hat. Was die Bildqualität betrifft, kann man keine verbindliche Aussage treffen, da die Dimage 7Hi ihre Bilder in einem Standard-Farbraum (wahlweise sRGB oder Adobe RGB) aufnimmt, während die Vorgängermodelle Dimage 7/7i einen proprietären Farbraum verwenden. Insofern müsste man Äpfel mit Birnen vergleichen. In puncto Geschwindigkeit hat sich bei der Dimage 7Hi im Vergleich zur Dimage 7i nichts getan. Minolta Dimage 7Hi - Rückseite [Foto: MediaNord]Beide Kameras liefern sich beim Einschalten, Fokussieren und Auslösen ein Kopf-an-Kopf-Rennen; die Unterschiede bei den Messwerten sind so gering, dass diese Unterschiede eher auf feine Differenzen bei den Testbedingungen zurückzuführen sind. Das gilt auch für den Stromverbrauch, der bei der Dimage 7Hi und bei der Dimage 7i in etwa gleich ist. Beim Speichern ergibt sich ein – auf den ersten Blick – merkwürdiges Bild. Egal, ob im JPEG-, RAW- oder TIFF-Format, die Speicherzeiten sind bei der Dimage 7Hi um bis zu 18 Prozent länger als bei der Dimage 7i. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass die Kamera weiterhin mit dem Minolta-eigenen Farbraum ihre Bilder aufnimmt und sie vor dem Schreiben noch in den eingestellten Farbraum (sRGB oder Adobe RGB) konvertiert.

Fazit  Die Minolta Dimage 7Hi stellt die professionelle Variante der Dimage 7i dar. Große Leistungssprünge gibt es definitiv nicht, dafür aber neue Funktionen und Ausstattungsmerkmale, die sich ganz speziell an die Bedürfnisse solcher Fotografen richten, die in einem professionellen Umfeld fotografieren. Dem Freizeitfotografen dürfte der Funktionsumfang und die Ausstattung der Dimage 7i völlig ausreichen. Der Extra-Fine-Kompressionsmodus bringt keinen nennenswerten Qualitätsgewinn; auf eingebettete ICC-Profile von sRGB- oder Adobe RGB-Farbräumen kann man als Nicht-Profi wohl verzichten. Die anderen Neuerungen an der Dimage 7Hi fallen ebenfalls nicht so ins Gewicht, dass sie den Umstieg von der Dimage 7i auf die Dimage 7Hi und/oder den Mehrpreis (immerhin 200 EUR) für einen Amateur rechtfertigen würden. Selbst auf den PC-Blitz-Synchronanschluss kann man als Amateur verzichten; bietet die Dimage 7i doch schon die Möglichkeit der drahtlosen TTL-Blitzsteuerung mit Kompaktblitzgeräten von Minolta und Metz an. Und schneller als die Dimage 7i ist die Dimage 7Hi sowieso nicht. Dafür sieht die Dimage 7Hi in Schwarz todschick aus und wird als High-End-Kamera ihrem Status durchaus gerecht. Was ihr noch fehlt, sind ein AF-Hilfslicht, noch vielfältigere Weißabgleichs-Einstellungen – und vor allem eine bessere Signalverarbeitung, was das Rauschen betrifft. Denn hier wurde seit der Dimage 7 kaum etwas verbessert und die Konkurrenz (Nikon Coolpix 5700, Sony DSC-F717, Olympus E20-P, z. T. auch Fujifilm FinePix S602 Zoom) macht sich in diesem ganz spezifischen Punkt besser. Summa summarum ist die Dimage 7Hi die Kamera, die in allen Punkten an allen anderen Consumer-Digitalkameras "vorbeirauscht". Und das ist durchaus als Kompliment zu sehen.

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