Spiegelreflexkamera, Systemkamera

Testbericht: Canon EOS D60

2002-05-24 Canons EOS D60 ist die Erste einer ganzen "Welle" neuer digitaler Spiegelreflexkameras, die in den nächsten Wochen und Monaten auf den Markt kommen sollen. Für cirka 3.300 EUR bekommt man bei Canon (und bei der zu erwartenden Konkurrenz) eine Sechs-Megapixel-Kamera mit Wechselobjektiven und Spiegelreflex-Technik. Über das, was die EOS D60 auf dem Papier bietet, haben wir schon berichtet; nun, da erste Exemplare im Handel erhältlich sind, haben wir erforscht, was die Kamera in der Praxis taugt.  (Yvan Boeres)

   Canon EOS D60 mit Pop-Up-Blitz [Foto: MediaNord]
 
Canon EOS D60 - oben [Foto: MediaNord]

Auf dem Prismengehäuse des Suchers "thront" der Blitzschuh. Die darauf befindlichen fünf elektrischen Kontakte werden voll ausgenutzt. Mit Betonung auf "voll". Denn während bei der kleinen Schwester PowerShot G2 nur die Basisfunktionen (wie die E-TTL-Blitzsteuerung, die drahtlose E-TTL-Blitzsteuerung und die Ansteuerung des motorischen Zoomreflektors an die eingestellte Brennweite) unterstützt werden, funktionieren bei der D60 auch die erweiterten Funktionen. Endlich kann man auch z. B. das rote AF-Hilfslicht des Blitzgerätes in Aktion sehen und Blitz-Belichtungsreihen sind ebenfalls möglich. Oft verkannt ist der eingebaute Blitz der Kamera, obwohl sich dieser vielfach als nützlicher kleiner Helfer erweist. Mit seiner Leitzahl von 12 (bei ISO 100 und 50 mm-Brennweite) ist der eingebaute Blitz natürlich nicht so leistungsstark wie ein externer Blitz, aber im Notfall immer noch besser als gar kein Blitz. Nur bei voluminöseren Objektiven wird der eingebaute Blitz unbrauchbar, da das Objektiv den Leuchtwinkel des Blitzes teilweise abschattet. Der interne Blitz kann entweder per Knopfdruck oder ganz automatisch aktiviert werden, er springt dann bei Bedarf heraus. Ein gleichzeitiger Betrieb von internem und externem Blitz ist übrigens nicht möglich. Zum Anschluss an Studioblitzanlagen oder an ältere Blitzgeräte verfügt die D60 über eine PC-Synchronbuchse. Sowohl der interne als auch der externe Blitz (natürlich nur bei entsprechend kompatiblen Geräten) arbeiten mit Canons E-TTL-Blitzbelichtungsmessung bzw. -steuerung, die einmal mehr hervorragende Arbeit leistet. Jedenfalls ist die Abstimmung zwischen Blitzlicht und Dauerlicht nahezu perfekt; eine Feinabstimmung des Bildergebnisses ist über die Blitzbelichtungskorrektur (am Blitzgerät oder an der Kamera) möglich.Canon EOS D60 mit Blitzgerät Speedlite 550 EZ [Foto: MediaNord] Wo wir schon beim Thema Belichtungskorrekturen sind: Diese werden – wie die meisten anderen Funktionen – über das Schnell-Einstell-Rad am Kamerarücken eingestellt. Tatkräftige Unterstützung bekommt das hintere Einstellrad durch ein weiteres Einstellrad in unmittelbarer Reichweite des Auslösers. Die grundlegenden Funktionen (Belichtungsmessart, Fokussiermodus, Weißabgleichs-Einstellung, Bildfrequenz, manuelle Wahl des Fokussierfeldes, Belichtungsmesswert-Speichertaste) der Kamera werden durch Kombination eines (selten mehr als doppelt belegten) Funktionsknopfes mit dem vorderen oder hinteren Einstellrad betätigt; die weniger oft benötigten Funktionen sind im Kameramenü "verankert". Das Bedienungsmenü ist, um einen schnellen Zugriff auf die Funktionen zu gestatten, in einer einzigen Ebene gegliedert und farblich in bestimmte Sektionen (rot für Aufnahmefunktionen, blau für Wiedergabefunktionen, gelb für allgemeine Kameraeinstellungen) unterteilt. Trotz der Fülle an Funktionen und Parameter (u. a. 15 benutzerdefinierte Funktionen mit insgesamt 38 Einstellmöglichkeiten) artet die Einstellung aller Funktionen niemals zum "Suchspiel" aus.

Genauso einfach wie die Kameraeinstellung erfolgt die Belichtungssteuerung. Typisch für Kameras der EOS-Serie ist das Programm-Wählrad an der Gehäuseoberseite, das insgesamt elf Belichtungsmodi kennt. Als ob Canon es vorausgesehen hätte, dass auch Leute, die von fototechnischen Grundlagen keinen blassen Schimmer, aber eine gut gefüllte Brieftasche haben, sich zur D60 hingezogen fühlen könnten, hat man der D60 fünf Motivprogramme (Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport/Action, Nachtaufnahme) und eine Vollautomatik spendiert. Die Vollautomatik, im "Volksmund" auch als "grüne Welle" bekannt, nimmt dem Fotografen jegliche Entscheidung ab. Sogar die der Blitzzuschaltung. Die Vollautomatik trennt auch symbolisch die Motivprogramme von den "Experten"-Programmen auf dem Programm-Wählrad. Letztere sind eine "shiftbare" Programmautomatik (der Fotograf kann eine beliebige geeignete Zeit/Blenden-Kombinationen aussuchen), eine Blenden- und eine Zeitautomatik, eine manuelle Belichtungssteuerung und – das ebenfalls EOS-typische – Schärfentiefeprogramm (A-DEP). In den automatischen und semi-automatischen Belichtungsmodi reicht ein Dreh an einem der beiden Einstellrädern (man kann das bevorzugte Rad in den benutzerdefinierten Funktionen festlegen), um die Belichtungsparameter zu ändern. Im manuellen Belichtungsmodus stellt das eine Rad die Verschlusszeit (1/4.000 bis 30 Sek. in 52 Schritten) und das andere Rad die Blende (in drittel oder halben Blendenstufen) ein. Auch hier kann man die Zuordnung der Räder per Spezialfunktion ändern. Canon EOS D60 Rückseite [Foto: MediaNord] Da die D60 – im Gegensatz zu Kompakt-Digitalkameras – einen Schlitzverschluss besitzt, ist im Blitzbetrieb die kürzestmögliche Verschlusszeit bei 1/200 Sekunde erreicht (kürzere Synchronzeiten sind über die High Speed-Synchronisationsfunktion des Blitzes möglich).

Das Schärfentiefe-Programm ist ein besonderes "Schmankerl": Hier versucht die Kamera die Schärfentiefe automatisch so einzustellen, dass der Schärfentiefebereich in dem Bereich liegt, der von den drei Fokussierfeldern im Sucher abgedeckt wird. Leider kann man bei der D60 nicht – wie bei vielen analogen EOS-Modellen – nur ein Fokussierfeld aktivieren und durch anvisieren und speichern (durch leichten Druck auf den Auslöser) das vordere und hintere Ende des Schärfentiefebereiches präziser festlegen. Bei der Belichtungsmessart hat man die Wahl zwischen einer Matrixmessung über 35 Messfelder, einer Selektivmessung (9,5 % des Bildfeldes) und einer mittenbetonten Integralmessung. Bei der Matrixmessung wird die Position des Hauptmotivs im Bild durch Einbeziehung des aktiven Fokussierfeldes mit berücksichtigt, so dass dort der Schwerpunkt der Messung gesetzt wird, wo sich das Hauptmotiv befindet. In der Praxis funktioniert die Belichtungsmessung äußerst präzise: Wer ausschließlich auf korrekt belichtete Bilder – und nicht auf bewusst unter- bzw. überbelichtete Bilder – steht, braucht die Programmautomatik nicht zu verlassen. Unterbelichtete Bilder, wie sie einige unserer Forum-Besucher mit der D60 bekamen, hatten wir nicht. Im Allgemeinen ist die Qualität der von der D60 aufgenommenen Bilder von allererster Güte. Das sollte man bei einer Sechs-Megapixel- bzw. 3.300 Euro-Kamera natürlich auch erwarten. Wenn man aber bedenkt, dass der verwendete Bildwandler kein CCD, sondern ein CMOS ist, sieht man, welches Potential in dieser Technologie steckt. Bei Kameras der untersten Preisklasse ist ein CMOS-Sensor eher ein Grund, die Finger von solchen Kameras zu lassen. Bei der D60 zeigt Canon, dass CMOS auch hochklassige Ergebnisse liefern kann. Die maximal 3.072 x 2.048 Pixel großen Bilder sind nicht nur einwandfrei belichtet, sondern selbst bei höheren Empfindlichkeiten noch weitgehend rauschfrei, frei von Blooming und von einer Farbtreue, die ihresgleichen sucht. Während bei manchen Kompakt-Digitalkameras schon bei Normalempfindlichkeit das Bildrauschen auf den Bildern deutlich sichtbar ist, kann man bei der D60 die Empfindlichkeit ruhig bis auf ISO 400 steigern, ohne dass ein Bildrauschen störend auffällt. Erst ab ISO 800 (die D60 geht bis ISO 1.000) ist Bedachtsamkeit mit den Empfindlichkeiten angesagt. Auch sonstige "Störfaktoren" auf dem Bild, wie zum Beispiel Staubpartikel auf dem Bildwandler, weiß die D60 ziemlich effektiv zu verhindern. Bei der D60 wurde der Abstand zwischen dem Infrarot-/Tiefpass-Filter vor dem CMOS-Bildwandler groß genug gehalten, damit etwaige Staubkörner nicht in der Fokussierebene liegen. Sollte die Ansammlung von Staub auf dem Tiefpass-Filter doch zu groß werden, kann man durch eine weitere Spezialfunktion bei angeschlossenem Netzteil den Spiegel hochklappen lassen, um eine Sensorreinigung durchzuführen.

   Canon EOS D60 - Detail Display [Foto: MediaNord]
  

Wer den Bildern einen persönlichen "Touch" geben will, findet bei der D60 alle denkbaren Feineinstellungen. Das gilt sowohl für die Belichtung (über Belichtungskorrekturen, automatischen Belichtungsreihen usw.) und den Weißabgleich als auch für die kamerainterne Verarbeitung von Bildschärfe, Kontrast, Farbsättigung und Farbbalance. Praktisch ist die Möglichkeit, die zuletzt genannten Parameter in drei verschiedenen Benutzereinstellungen abzuspeichern, allerdings ist die Justierbarkeit dieser Parameter mit jeweils nur drei Stufen recht grob ausgefallen. Wer die totale Kontrolle über das Bild behalten möchte, nimmt die Bilder also lieber im RAW-Rohdatenformat auf und nimmt die Feinabstimmung später über die Software am Computer vor. Eine Bemerkung noch am Rande: Bei der D60 ist standardmäßig die kamerainterne Scharfzeichnung gering eingestellt. So gering, dass manchem die Bilder unscharf vorkommen. Profis schärfen die Bilder jedoch lieber später am PC nach, als der Kamera diese Aufgabe zu überlassen.

Eine tadellose Bildqualität ist sicher eine Voraussetzung für ein gutes Bild. Die andere Voraussetzung ist, den richtigen Moment einzufangen. Dafür muss zuerst einmal die Kamera schnell betriebsbereit sein; die D60 braucht dafür lediglich anderthalb bis zwei Sekunden (je nach verwendeter Speicherkarte). Zweitens muss die Kamera mit einer möglichsten sehr kurzen Verzögerung auslösen. Auch hier erfüllt die D60 alle Bedingungen: Die reine Auslöseverzögerung beträgt gerade mal 0,1 Sekunden. Dazu kommt noch die Fokussierzeit, die bei der D60 selten 0,65 Sekunden überschreitet. Die von uns gemessenen 0,65 Sekunden gelten übrigens bei der Aufnahme in Innenräumen. Draußen, bei Sonnenschein und guten Motivkontrasten, dürfte es sogar noch schneller gehen. Verantwortlich für diese kurzen Fokussierzeiten ist das leistungsfähige AF-Modul der D60. Denn im Gegensatz zu den meisten Kompakt-Digitalkameras wird bei der D60 die Schärfe nicht über den Bildwandler gemessen, sondern durch ein separates Autofokus-Modul. Das AF-Modul der D60 ist eine alte Bekannte. Es handelt sich offenbar um das gleiche Modul, das 1991 (!) in der EOS 10 das Licht der Welt erblickte. Seitdem wurde das AF-Modul ständig weiterentwickelt und verrichtete zuletzt in der EOS 50(e) bzw. EOS 3000N ihren Dienst. Seitdem gibt es aber bei Canon modernere AF-Module. Selbst bei analogen EOS-Modellen der unteren Preisklasse, wie der Einsteiger-Kamera EOS 300 und der Fortgeschrittenen-Kamera EOS 30/33, findet man einen 7-Punkt-AF. Bei professionelleren EOS-Kameras hat man sogar die Wahl zwischen 45 Fokussierfeldern. Canon EOS D60 Unterseite [Foto: MediaNord] Zumindest ein 7-Punkt-AF würde der D60 zugute kommen. Denn mit ihren drei horizontal angelegten AF-Feldern vermag sie nur bei normaler Kamerahaltung Motive zu fokussieren, die außerhalb der Bildmitte liegen. Ein 7-Punkt-AF wäre hingegen kreuzförmig angelegt, so dass auch im Hochformat auf exzentrierte Motive scharf gestellt werden könnte. Ansonsten ist der 3-Punkt-AF der D60 sehr leistungsfähig. Die Empfindlichkeit des AF-Sensors reicht von IL 0 bis IL 18 (bei ISO 100) und der Autofokus arbeit sowohl im Einzelbild-Modus als auch mit Schärfenachführung. In Kombination mit den in den meisten EF-Objektiven eingebauten Ultraschall-Motoren (USM) erreicht die Fokussiergeschwindigkeit im Vergleich zu integrierten Digitalkameras ungeahnte Dimensionen. Und sollte das Licht bzw. der Motivkontrast wirklich zu schwach werden, verfügt die D60 über ein eingebautes AF-Hilfslicht (das auch den Zweck einer Roten-Augen-Korrekturlampe erfüllt) bzw. kann sich des roten AF-Hilfslichtes eines angesetzten Blitzgerätes bedienen. Letztendlich ergeben die kurze Auslöseverzögerung und die schnelle Reaktionszeit des Autofokus Auslösezeiten, die so gut wie immer unter 0,8 Sekunden liegen. Bei Schnappschüssen ist es auch wichtig, dass die Kamera unmittelbar nach dem Auslösen wieder schussbereit ist. Und das ist die D60 – dank üppig dimensioniertem SDRAM-Zwischenspeicher – in jedem Fall, sowohl im Einzelbildmodus (egal, ob im JPEG- oder RAW-Format fotografiert wird) als auch im Serienbildmodus. Im Serienbildmodus vermag die Kamera acht Bilder in Folge bei einer Bildfrequenz von drei Bildern pro Sekunde einzufangen. Dank intelligenter Verwaltung des Zwischenspeichers wird dieser nach und nach wieder für neue Bilder freigegeben; die Speicherung erfolgt währenddessen im Hintergrund. Eine Besonderheit stellt der RAW-Modus der D60 sowieso dar, da die Kamera innerhalb der CRW-Datei eine Kopie des Bildes im JPEG-Format "einbettet", das mit Hilfe der mitgelieferten RAW Image Converter-Software extrahiert werden kann. Somit stehen dem D60-Besitzer sowohl ein unverändertes Original im RAW-Modus und gleichzeitig ein komprimiertes JPEG zur Verfügung.

Ärgerlich wäre es, wenn gerade im entscheidenden Moment einer Aufnahme plötzlich die Batterie den Geist aufgibt. Das braucht man bei der D60 nicht zu befürchten. Da – systembedingt bei digitalen SLR-Kameras – der LCD-Bildschirm als größter Stromverbraucher bei diesen Digitalkameras nicht im Aufnahmemodus im Betrieb ist, kommt man ohnehin auf eine größere Batterieausbeute. 500 Bilder mit einer Ladung des serienmäßigen Lithiumionen-Akkus BP-511 (7,4 V bei 1.100 mAh) sind ein Minimum; 700 Bilder bei schonendem Umgang mit dem eingebauten Blitz und dem LCD-Farbbildschirm auch ohne weiteres möglich. Canon EOS D60 linke Kameraseite [Foto: MediaNord] Und wem das immer noch nicht genug ist, kann sich den Batteriegriff BG-ED3 dazu kaufen, der die Batterieausbeute – dank zweitem Akku – gleich verdoppelt und der Kamera zudem eine bessere Handlage (besonders bei Hochformat-Aufnahmen) sowie einen Hochformat-Auslöser verleiht. Schnittstellenmäßig ist die D60 mit einem umschaltbaren PAL/NTSC-Videoausgang, mit einer PC-Synchronbuchse, mit einem Anschluss für eine elektrische Kabelfernbedienung und mit einer USB-Schnittstelle versehen. Letztere dient nicht nur der Übertragung der Bilder zum PC, sondern ermöglicht auch in anderer Richtung die Steuerung der Kamera vom Rechner aus (PC/Mac mit der beiliegenden Software Remote Capture). Für eine Kamera wie die D60, die im RAW-Modus ungefähr 6-7 MByte große Bilder liefert und einen professionellen Anspruch hat, ist eine gewöhnliche USB 1.1-Schnittstelle jedoch nicht unbedingt Stand der Technik. Leider verfügt die D60 weder über eine USB 2.0-Schnittstelle noch über ein IEEE 1394-Firewire-Interface. Anwender, für die Zeit Geld ist, werden die Speicherkarten also lieber über ein externes Kartenlesegerät mit schnellerer Schnittstelle auslesen. Ansonsten gibt es der D60 kaum etwas entgegenzusetzen.

Fazit: Lohnt es sich, rund 3.300 EUR in die Canon EOS D60 zu investieren? Wer EOS-Zubehör wie EF-Objektive und E-TTL-kompatible Blitzgeräte unbedingt weiterbenutzen möchte bzw. nicht bereit ist, seine alten Gewohnheiten aufzugeben, findet mit der D60 zweifelsohne sein Glück. Wer "Extremsituationen", wie Sport- oder Actionaufnahmen, im (semi-)professionellen Rahmen fotografiert, sollte ebenfalls zur D60 greifen, da die aktuellen Kompakt-Digitalkameras noch in Sachen Auslöseverzögerung und AF-Reaktionszeit zu wünschen übrig lassen. Für alle anderen Aufnahmesituationen, mit denen auch eine Digitalkamera ohne Wechselobjektive klar kommt, sollte man den Kauf abwägen, ob eine preisgünstigere Kamera nicht ausreicht. Dies nicht zuletzt, weil Kompakt-Digitalkameras auch ihre Vorzüge haben (Kompaktheit, "Live"-Benutzung des LCD-Bildschirms und Funktionen wie der Histogrammanzeige oder des Weißabgleichs, Möglichkeit Videoclips aufzunehmen, ggf. schwenkbare Displays usw.). Es kommt also bei der Wahl zwischen einer D60 und einer Kompakten eher auf den Verwendungszweck als auf die Technik an. Für all diejenigen, denen der Zweck die Mittel bzw. eine D60 heiligt, ist die Kamera jedoch die erste Wahl. Mit den kleinen "Schönheitsfehlern", wie der relativ langsamen USB 1.1-Schnittstelle, der nicht wechselbaren Sucherscheibe, dem nicht mehr ganz zeitgemäßen AF-Modul, dem etwas beschränkten Wiedergabezoom, die auf drei Stufen limitierten Bildparameter und dem fehlenden zweiten Betriebsmodus für das Schärfentiefeprogramm kann man jedenfalls ganz gut leben und man kann die meisten davon durch "Tricks" umgehen. Die Canon EOS D60 ist jedenfalls eine absolut praxistaugliche Kamera, die selbst den anspruchvollste Fotografen zufrieden stellen dürfte und das Herz jedes SLR-Fans höher schlagen lässt.

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