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Testbericht: Ulead Ulead PhotoImpact 10

2005-01-17 Mit der Version 10 führt Ulead die Pflege seines Bildbearbeitungspakets fort. Zahlreiche Funktionen wurden verbessert oder neu hinzuprogrammiert. PhotoImpact 10 ist nicht nur ein Programm, sondern ein Paket, bestehend aus mehreren Programmen zur Bildbearbeitung, Fotomontage, Webdesign, Panoramatool, Explorer- und Albumsoftware sowie GIF-Animator. Die Vorgängerversion wurde bereits vor wenigen Monaten von uns getestet, daher geht dieser Artikel vor allem auf die Neuerungen ein. Die zusätzliche Lektüre der in den weiterführenden Links angegebenen Meldungen ist als Ergänzung sinnvoll.  (Benjamin Kirchheim)

Die Überarbeitung und die Neuerungen betreffen die Programme PhotoImpact und den Photoexplorer. Das gesamte Softwarepaket gibt es nunmehr seit 10 Jahren, daher wohl auch die 10 im Namen. Im Karton befinden sich zwei CDs (eine davon Bonus-CD, die andere mit den eigentlichen Programmen), ein ausführliches, schwarz-weiß gedrucktes Benutzerhandbuch, eine Schnellverweis-Übersicht und ein „Buch“: "Digitale-Fotografie leicht gemacht". Zumindest steht auf dem Karton, dass es ein Buch sei. Es ist aber lediglich eine 16-seitige Broschüre mit den wichtigsten Tipps zur Digitalfotografie. Es dürfte vor allem für Anfänger interessant sein, denn immerhin werden praxisbezogen die wichtigsten Parameter und Aufnahmeeinstellungen beschrieben.

Nach dem Einlegen der CD kann die Installation losgehen, die in eine wahre Orgie ausartet, denn immerhin vier verschiedene Programme (COOL 360, Photo Explorer, PhotoImpact incl. Album und der Autodetector) müssen einzeln installiert werden. Die Programme erfüllen unterschiedliche Aufgaben: PhotoImpact ist ein mächtiges Bildbearbeitungstool für Fotos und Webdesign, Album ist ein leistungsfähiges Verwaltungswerkzeug für Multimediadateien, das u. a. auch die Erstellung von Webgalerien vereinfacht. Der GIF-Animator dient zur komfortablen Erstellungen animierter GIF-Grafiken, der Photo-Explorer zeigt sich für das Kopieren und Verwalten sowie die einfache Bildverbesserung zuständig. Schließlich ist mit COOL 360 ein Panoramatool enthalten.

   Screenshot Ulead Photoimpact 10 XL [Screenshot: MediaNord]

Nach dem Start von PhotoImpact fällt als erstes die überarbeitete Programmoberfläche auf, die nun moderner erscheint und dem Windows-Stil besser angepasst ist. Die im letzten Test noch kritisierte überladene Oberfläche wurde durch einen so genannten Basis-Modus ergänzt. In diesem Modus erscheint die Oberfläche einfach und leicht verständlich und reicht für die Basisfunktionen und Bildverbesserungen aus. Vor allem für Anfänger ist dieser Modus sehr geeignet. Wer mehr will, schaltet in den „Experten-Modus“ um. Neu in der Version 10 sind auch zahlreiche Effekte und verbesserte Schärfungsfunktionen. Auch die Aufnahme von Befehlsfolgen und deren Zugriff über eine Schnellbefehlspalette wurde verbessert. Neu ist ein Werkzeug zur Freistellung von komplexen Objekten mit feinen Strukturen (z. B. Haare), was für Bildmontagen sehr hilfreich ist. Auch das Lasso wurde auf ähnliche Weise verbessert, indem es selbständig Objektränder findet.

Auch die Werkzeuge zur Bildverbesserung und Verschönerung sind erweitert und verbessert worden. So stehen inzwischen über 260 verschiedene Rahmen zur Verfügung, die auch das automatische Hinzufügen von Texten, Logos und EXIF-Daten erlauben. Gänzlich neu sind die Mal- und Künstlereffekte wie z.B. Ölmalerei, Weben, Ätzen, Fingermalerei, Mosaik, Impressionistisch etc.; sie alle verfremden die Bilder auf interessante Weise. Überhaupt ist das Anwenden der Filter sehr einfach: Über ein Fenster befinden sich diese im Schnellzugriff – ein Doppelklick genügt. Fast schon selbstverständlich erscheinen dabei Werkzeuge zum Entfernen roter Augen (mit Farb- und Textureinstellungen für echt wirkende Augen) und zur Verbesserung des Dynamikbereichs (Aufhellen dunkler Bildpartien und Abdunkeln überstrahlter Bildbereiche), ein Ausbesserungswerkzeug zum Entfernen von Hautunreinheiten, Staub und anderen Bildstörungen sowie ein Entrauschfilter.

Auf alle Tools und Möglichkeiten ausführlich einzugehen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Das beigefügte Benutzerhandbuch ist sehr dick und bietet neben einem Schnelleinstieg auch ausführlichere Beschreibungen der einzelnen Programme, Filter usw. Der Funktionsumfang der Softwaresammlung ist enorm und bietet vor allem Einsteigern und Fortgeschrittenen zahlreiche nützliche, einfach zu bedienende Funktionen – nicht umsonst ist das Paket von mehreren Computermagazinen zum Testsieger gekürt worden. Das einzige, was für den fortgeschrittenen Digitalfotografen fehlt, ist ein RAW-Konverter, wie ihn die Konkurrenz (wenn auch teilweise in sehr primitiver Form) bietet. Hier ist als Ergänzung also die Kamerasoftware nötig.

Kurzbewertung

  • Zahlreiche Extras
  • Verbesserte Bedienung
  • Gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • Funktionsvielfalt
  • Etwas umständliche Installation
  •  Fehlender RAW-Konverter

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.