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Testbericht: onOne Plugin PhotoFrame Pro 3.1

2007-09-03 PhotoFrame 3.1 von onOne, ein Plugin für Photoshop (CS2/CS3) und Photoshop Elements, ist ein nützliches Werkzeug für die Nachbearbeitung und Veröffentlichung von Bildern. Es bietet dem Benutzer über 4.000 Rahmen, die – je nach Kontext, in dem das Bild stehen soll – ausgewählt, variiert, mit Spezialeffekten versehen und auch miteinander kombiniert werden können.  (Dr. Bernd Schäbler)

Wenn eines der wichtigsten Instrumente bzw. "Filter-Tools" in der Bild(nach)bearbeitung jenes einfache Werkzeug ist, mit dem man Bilder zuschneidet und damit wesentliche von nebensächlichen Bildinhalten trennt, so steht dem ein Rahmungswerkzeug, mit dem das Verhältnis von Zentrum und Peripherie so gestaltet wird, dass der Blick des Betrachters auf die zentrale Aussage gelenkt wird, in nichts nach.

Bild 1: Arbeitsoberfläche mit Paletten [Foto: Dr. Bernd Schäbler] Nach der Installation und dem Start von Photoshop aus befindet sich der Nutzer von PhotoFrame Pro auf einer eigenen Oberfläche mit einem Arbeitsfenster, einer Menüleiste, Fußleiste und insgesamt drei Paletten. Die Wichtigste, die so genannte Frame- oder Rahmenpalette, zeigt, wenn dies im Dialogfeld entsprechend angewählt wird, alle Frames oder eine bestimmte Gruppe/Kategorie; daneben gibt es eine Suchmaske, ein weiteres Feld, in dem bis zu 32 ausgewählte, aktivierte Rahmen zu sehen sind, sowie zwei weitere Karteireiter für den Zugang zu Palettenansichten von Texturen und bearbeiteten Rahmensets oder "Presets". Die aktivierten Rahmen liegen in PhotoFrame wie Ebenen übereinander, können einzeln sichtbar oder unsichtbar gemacht, ergänzt und gelöscht, beliebig miteinander kombiniert bzw. verschoben werden. Hat man einen geeigneten Rahmen oder ein Set von Rahmen-Ebenen gefunden, das man auch anderweitig einsetzen möchte, kann dieses mit Eingabe eines Titels in den "Presets" gespeichert werden. Man erkennt leicht, dass PhotoFrame zum kreativen Ausprobieren und Kombinieren einlädt. Bild 2: Vorschau-Katalog zum Blättern [Foto: Dr. Bernd Schäbler] Eine Art "Zufallsgenerator" zaubert auf Knopfdruck weitere Kombinationen von Rahmen hervor. Für die anschließende Übertragung eines Rahmens nach Photoshop stehen zwei Schaltflächen zur Verfügung: Mit der einen wird das Bild direkt mit dem Rahmen verrechnet, mit der anderen wird der Rahmen als Ebene hinzugefügt und kann danach separat weiterbearbeitet werden.

Reicht die Liste der Rahmen und kleinen Vorschauen in der Rahmenpalette nicht aus, um eine Auswahl zu treffen, kann man sich in einem ganzseitigen Vorschaufenster mit einstellbarem Raster katalogartig sämtliche Rahmen in Kombination mit dem einzurahmenden Bild zeigen lassen, je nach Vorliebe dann einen ausgewählten, aktivierten Rahmen in der Palette ersetzen oder dieser Liste hinzufügen.

Besonders übersichtlich wird die Auswahl eines Rahmens durch die Einrichtung Bild 3: Arrangement mit leerer Ebenenmaske (Layer Mask Mode) [Foto: Dr. Bernd Schäbler] einer leeren Ebenenmaske in Photoshop (vgl. Kasten in Bild 2) und den anschließenden Start von PhotoFrame, weil man nun beliebig viele Rahmenebenen übereinander schichten, durch Aktivierung von "Layer Mask Mode" sich ganz auf die Gestaltung dieser Rahmenebenen konzentrieren oder durch Betätigung der Tastenkombination [Strg + L] sofort das zu bearbeitende Bild ein- oder ausblenden kann. Auch hier gilt: Alle Möglichkeiten können im Echtzeit-Experimentierfeld von PhotoFrame visuell getestet werden, bevor sie nach Photoshop hinüber transferiert werden.

Über die zahlreichen mitgelieferten Rahmen- und Texturdateien hinaus sind die Rahmendateien des Plugins Photo/Graphic Edges von AutoFX (*.afx) anwendbar. Und auch PhotoFrame selbst bietet mit den "Instant Frames" Grundformen, die über Eingabefelder und Schieberegler verändert und dann wiederum miteinander oder mit anderen Masken kombiniert werden können, und weitere Framevorlagen an. Man kann z. B. mit der Grundform Kreis/Ellipse, der Auswahl einer Kantenform aus der Liste "Edge" und dem Bevel-Tool, das wiederum eine Reihe von Gestaltungsmöglichkeiten in den Bereichen Form und Oberfläche enthält, etwa auch Rahmen ganz anderer Art, nämlich Schaltknöpfe für die Web-Navigation, basteln.

Die ebenfalls mitgelieferten Texturen kann man durch eigene JPEG-Bilder ergänzen, pro Bild können aber nur zwei Texturen  Bild 4: Bildmontagen mit Schattenwürfen [Foto: Dr. Bernd Schäbler] miteinander kombiniert werden, wobei die eine als Hintergrund und die andere als "Bump Map", d. h. als Reliefstruktur, eingesetzt wird; über Schieberegler lassen diese sich beliebig anpassen und bis zur völligen Abstraktheit verfremden.

Zu guter Letzt sei noch die Palette mit Effekten erwähnt: Im Feld "Background" wird der Bildhintergrund mit dem Rahmen verrechnet, mit "Border" wird der Übergangsbereich (auch farblich) gestaltet, und mit "Glow" intensiviert. Über das Feld "Shadow" schließlich werden Schattenwürfe und eine dreidimensionale Tiefenwirkung in das Bild hineingezaubert, indem man den Betrachter durch den Rahmen quasi auf das dahinter liegende Bild schauen oder den eingerahmten Bildausschnitt selbst einen Schatten werfen lässt.

Fazit: PhotoFrame Pro 3.1 bietet durch die Bearbeitungswerkzeuge und Spezialeffekte sowie die zahlreichen mitgelieferten Rahmen- und Texturvorlagen eine schier grenzenlose Fülle von Kombinationsmöglichkeiten, so dass man tunlichst von dem Angebot, erprobte Rahmensets in einer "Favoriten"-Sammlung zu speichern, um sie schnell wieder einsetzen zu können, Gebrauch machen sollte.

Kurzbewertung

  • Echtzeitvorschau
  • viele Kombinationsmöglichkeiten von Rahmenebenen
  • Rahmendateien von AutoFX können übernommen werden
  • zahlreiche Rahmenvorlagen und Texturen
  • Liste der Rahmendateien in Rahmenpalette sollte zweispaltig sein
  • das Fenster mit ausgewählten, aktivierten Rahmen ist zu klein

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