Daniel Lewis

Testbericht: Daniel Lewis Centarsia

2002-06-12 Speziell für eine Funktion ist das Programm Centarsia ausgelegt: Mit ihm kann man ein Foto aus einer Vielzahl anderer Fotos zu einem Mosaik zusammenstellen. Was vor ein paar Jahren noch eine teure Zusatzspielerei professioneller Bildbearbeitungsprogramme war, ist jetzt als Freeware verfügbar.  ( PhotoWorld)

Centarsia - Original und Mosaik [Screenshot: Photoworld]
  
  
In der Antike noch Privileg der Reichen, vor ein paar Jahren eine teure Zusatzspielerei professioneller Bildbearbeitungsprogramme, jetzt als Freeware verfügbar: Die Kunst, anspruchsvolle Mosaike zu erstellen, hat zweifellos einen gewissen Demokratisierungsprozess durchlebt. Besonders gilt dies für jene Mosaike, die ein Foto aus einer Vielzahl anderer Fotos zusammenstellen: Hunderte von kleinen Schmetterlingen etwa, die zusammen das Portrait der Angebeteten formen, oder die Skyline New Yorks als Mosaik aus ihren Urlaubsfotos. Für solch ein besonderes Bild wird weder Schere noch Klebstoff benötigt, sondern nur ein Mausklick. Den Rest erledigt die Freeware "Centarsia". Es setzt aus vielen kleinen Bildern ein Gesamtbild zusammen, in dem beispielsweise Ihre Gesichtszüge erkennbar sind. Ein toller Effekt, der ohne dieses nette Werkzeug nur mit Mühe zu erzielen ist.

Daniel Lewis stellt das Programm kostenlos bereit. Es wird als sogenannte Cardware vertrieben und kann direkt nach dem Download eine Mosaiksteinsammlung von bis zu 400 Bildern verarbeiten. Wem dies nicht ausreicht, kann die Software kostenlos registrieren und danach auf eine unbegrenzte Anzahl von Quellbildern zurückgreifen. Zur Registrierung schicken Sie dem Entwickler einfach eine Postkarte, und Sie erhalten eine Seriennummer per E-Mail.

Benutzen kann man das Programm aber – wie bereits erwähnt – sofort. Haben Sie erst einmal die Setup-Datei heruntergeladen, läuft die Installation weitgehend automatisch ab. Es ist nur notwendig, die Datei centarsia.exe doppelzuklicken und das Zielverzeichnis auszuwählen. Eine kleine Hürde ist allerdings, dass die Anwendung in Englisch gehalten ist. Aber mit unserer Anleitung können Sie sofort loslegen.

   Centarsia [Screenshot: Photoworld]
    

Das Original auswählen  Wenn Sie den Menüpunkt Open Master Image unter File aufrufen, können Sie das Bild auswählen, das als Vorlage für das Mosaik dienen soll. Überlegen Sie aber dabei, dass die Vorlage in ein relativ grobes Raster umgewandelt wird. Zarte Linien und Farbübergänge verschwinden dabei in der Regel. Ein kontrastreiches Foto ohne allzu feine Details erzeugt die besten Ergebnisse. Wenn Sie es vor der Bearbeitung verändern wollen, sind einige grundlegende Funktionen verfügbar. Im Actions-Menü Resize Master Image kann man das Bild beispielsweise skalieren und in Graustufen umwandeln, unter Crop komfortabel in der Größe beschneiden.

Centarsia [Screenshot: Photoworld]
  
  

Die Steinchen werden geklopft ...  Nun können Sie festlegen, wie viele und welche Mosaiksteinchen verwendet werden sollen. Im Menü Actions gibt es dafür den so genannten Queue-Manager. Er kümmert sich darum, welche Bilder zum Einsatz kommen und in welchem Format. Wählen Sie den Menüpunkt Create New Queue und legen Sie die Pixelgröße der Einzelbilder fest. Je kleiner die Pixelgröße, desto feiner wird gerastert - die Vorlage wird dadurch deutlicher erkennbar. Sollten Sie mehr Wert darauf legen, dass die Motive der einzelnen Mosaiksteinchen erkennbar sind, wählen Sie eine höhere Pixelgröße.

Centarsia [Screenshot: Photoworld]
  

... und der Baustoff sortiert  Jetzt müssen Sie noch die Bilder bestimmen, aus denen das Mosaik zusammengesetzt wird. Dazu klicken Sie auf Select Files to Add to Selected Queue. Je mehr unterschiedliche Motive bereitstehen, desto besser fällt in der Regel das Ergebnis aus. Denn wenn Sie viele verschiedene Bilder zur Auswahl haben, kann das Programm besser diejenigen mit passender Farbe und Helligkeit für das jeweils wiederzugebende Motivdetail auswählen, und die Farbübergänge und Kontraste des Originals können so detaillierter nachgezeichnet werden. Einfacher ist es natürlich, ein ganzes Bildverzeichnis auszuwählen und dem Programm zur Verfügung zu stellen. Dies können Sie unter Select Directory to Add to Selected Queue. In einem letzten Schritt fügen Sie die ausgewählten Dateien ein, indem Sie auf Add listet Files to Selected Queue klicken. Die Dateien erscheinen dann in dem linken Fenster. Damit haben Sie alle notwendigen Werte festgelegt und können die Maske mit OK verlassen.

Was tun, wenn die Baustoffe knapp werden?  Um ein möglichst abwechslungsreiches Bild zu erhalten, verbraucht das Programm eine erkleckliche Anzahl von Material – eine Menge, die Sie vielleicht momentan nicht zur Verfügung haben. Trotzdem wollen Sie natürlich die Anwendung austesten. Für diesen Fall hält das Internet ausreichend Bilder bereit.

Unter Images Of The World gibt es beispielsweise Aufnahmen aus aller Welt, die für den nichtkommerziellen Privatgebrauch bestimmt sind. Nach Kategorien geordnet findet man auch bei FreeFoto nahezu alles, was das Herz begehrt. Kostenlos und frei von Copyright sind die Bilder bei PDImages.

Jedoch gibt es Ihrem Mosaik einen persönlichen Anstrich, wenn Sie eigene Motive verarbeiten. Wer sich die mühsame Arbeit des Scannens hunderter oder gar tausender Motive ersparen möchte, kann auf die Angebote des Fotofachhandels zurückgreifen. Für relativ "kleines Geld" bringen entsprechende Dienstleistungen Ihre Filme oder Diasammlungen in digitale Form, die Ihnen dann auf CD ROM zum Experimentieren zur Verfügung stehen.

Größe und Farbmodus festlegen  Zwei Möglichkeiten gibt es noch, um das Kunstwerk Ihren Vorstellungen anzupassen. Sie können die ausgewählten Bilder vor dem Laden in Graustufen umwandeln lassen. Zu finden ist diese Option in Advanced Options – Queue-Setup. Dort muss man das Kästchen Generate Greyscale Queues aktivieren. Etwas versteckt findet sich die Möglichkeit, die Ausgabegröße zu bestimmen. Dann lassen sich die Einzelbilder auch ohne Lupe erkennen. Diese Funktion findet sich unter Actions – Advanced Features – Create Large Pictures. Sollten Sie allerdings das Mosaik für eine Webseite gestalten, überlegen Sie, welche Dateigröße noch eine für den Besucher erträgliche Ladezeit garantiert.

Centarsia [Screenshot: Photoworld]
  
  

Fazit  Jetzt gilt es nur noch, Run Mosaic aus dem Actions-Menü auszuwählen, und vor Ihnen baut sich das Mosaik Schritt für Schritt auf. Die ganze Aktion können Sie mit File – Revert to File wieder rückgängig machen. Dann wird das Master-Image wiederhergestellt und Sie können einen weiteren Durchlauf ausprobieren.

Beim Experimentieren werden Sie feststellen, dass sich in den Menüs noch eine Reihe von Optionen zur Feinabstimmung finden. Wenn Sie erst einmal die Grundfunktionen kennen, ist der Rest allerdings nur noch Kür. Die Ergebnisse lassen sich in jedem Fall sehen. Sie können diese beispielsweise als so genannte "Image Map" für die Navigation von Websites einsetzen, aber auch ihren individuellen Bildschirmhintergrund gestalten oder Poster zum Verschenken kreieren.
  

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