Shortcut

Testbericht: Shortcut PhotoZoom Professional

2005-10-17 Aktuelle Digitalkameras liefern meist Bilder mit 6 bis 8 Megapixeln Auflösung. Für qualitativ hochwertige Drucke mit 300 dpi reicht das für Bildgrößen von ca. 25 x 17 cm. Für größere Bilder muss die Druckauflösung herabgesetzt oder das Bild vergrößert (interpoliert) werden. Bei Ausschnittsvergrößerungen ist dies erst recht notwendig. Wenn man die einzelnen Pixel einfach vergrößert, ergeben sich jedoch hässliche Bilder mit Treppchenmustern. Hier setzt PhotoZoom an.  (Benjamin Kirchheim)

PhotoZoom Professional Arbeitsfläche [Screenshot: MediaNord]]PhotoZoom ist der Nachfolger vom bekannten S-Spline, einer preisgekrönten Technologie zur Vergrößerung von Digitalbildern. Anstatt nur die Pixel zu vergrößern oder einfache Zwischenwerte zu berechnen, werden die Bildstrukturen analysiert und das Bild mit komplexen Berechnungen vergrößert. Das Resultat ist beeindruckend. Zwar kann PhotoZoom keine Details herzaubern, aber trotzdem erscheint das Bild sehr plastisch und detailreich – nicht pixelig. Auf dem Screenshot ist der Unterschied deutlich zu erkennen. In der unteren Hälfte des Vorschaubildes sind die Pixel des Originals vergrößert, in der oberen Hälfte hat PhotoZoom die Vergrößerung mittels S-Spline Algorithmus berechnet.

Das Programm ist in zwei verschiedenen Versionen erhältlich – eine günstige Standard-Version und eine Professional-Version. Letztere hat einige Zusatzfunktionen wie eine Stapelverarbeitung, Werkzeuge zur Fein-Einstellung für noch bessere Bilder und PhotoZoom als Photoshop-Plugin. Der wichtigste Unterschied aber ist, dass die S-Spline Technologie der Professional Version vorbehalten ist. Für diese Rezension lag die Professional-Version vor.

In der Box, die auf Deutsch beschriftet ist, ist neben der Programm-CD auch ein kleines Handbüchlein dabei, das leider komplett in Englisch ist. Auf der CD findet man eine HTML-Hilfe auch auf Deutsch, die allerdings sehr knapp gehalten ist und nicht als Handbuch bezeichnet werden kann. Nach der Installation, durch die vorbildlich geleitet wird, befindet sich im Start-Menü von Windows ein Eintrag „Shortcut“ hinter dem sich PhotoZoom verbirgt. Beim ersten Start sind noch die Registrierungsdaten einzugeben.

PhotoZoom liegt ein Beispielbild mit verschiedenen Motiven bei, das auch auf dem beigefügten Screenshot zu sehen ist. An diesem Beispiel kann man die Funktion des Programms sehr gut testen. Unter der Menüleiste sind große Icons für die wichtigsten Funktionen, wie z. B. Laden und Speichern, angeordnet. Rechts darunter ist das Vorschaubild zu sehen, dessen Zoomstufe man in fünf Schritten zwischen 50% und 400% wählen kann. Ob die Vorschau nach jeder Parameteränderung automatisch oder nach Klick auf das entsprechende Icon berechnet wird, ist frei wählbar. Mittels der Maus kann die Vorschau verschoben oder mit dem roten Rechteck im verkleinerten Bild direkt gewählt werden. Auf der linken Seite sind zahlreiche Parameter eingeblendet. Hier können verschiedene Maßeinheiten wie z. B. Inch oder Zentimeter gewählt werden. Oben stehen die Originalmaße, unten können die neuen frei eingegeben werden – wahlweise mit automatischer Beibehaltung der Seitenverhältnisse oder ohne. Je nach Verwendung (Internet oder Druck) des Bildes wird man hier Größe und Auflösung einstellen.

Unter den Größeneinstellungen sind die Einstellungen für den Vergrößerungsalgorithmus angeordnet. Hinter den Methoden verstecken sich viele bekannte Algorithmen wie z. B. S-Spline, Lanczos, Bikubisch oder Bilinear. Durch Wechsel des Algorithmus sind die Unterschiede in der 100%-Ansicht gut zu erkennen. Weiterhin gibt es für jeden Algorithmus noch einige Parameter für die Feineinstellungen, auf die auch in verschiedenen Voreinstellungen schnell zugegriffen werden kann – bei S-Spline z. B. "Foto – detailliert" oder "Text". Die Feineinstellungsmöglichkeiten sind abhängig vom verwendeten Algorithmus.

Zu guter Letzt verfügt PhotoZoom über eine Stapelverarbeitung (Batch), die es erlaubt, ganze Bildordner automatisch zu vergrößern. Hier können Bilder hinzugefügt und jedes Bild individuell mit Parametern versehen werden. Alternativ lassen sich die Parameter für alle Bilder gleichzeitig verändern, hier bleiben keine Wünsche offen. Was PhotoZoom leider nicht kann, ist drucken. Diese Funktion steht nur mit dem Zusatzprogramm PhotoPrint zur Verfügung, das sich leider nicht mit im Lieferumfang befindet. Das Drucken der Bilder muss also mit einem anderen Programm erfolgen.

Kurzbewertung

  • Bildqualität
  • Übersichtlichkeit und Bedienung
  • Direktdruck nur mit Zusatzsoftware möglich
  •  Handbuch/Direkthilfe

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.