MGI

Testbericht: MGI PhotoSuite 4.0 Platinum

2001-04-06 Die Version 4.0 der Bildbearbeitungs-Software MGI PhotoSuite bietet vor allem noch mehr Internet-Funktionen als die Vorgängerversion. So ist jetzt die Erstellung von animierten GIF-Dateien und interaktiven 360-Grad-Panoramen aus bis zu 48 Einzelbildern möglich. Diese Panoramabilder können vollautomatisch als interaktive Webseite veröffentlicht werden. Der Betrachter benötigt dazu kein "Plug-In".  (Jan-Markus Rupprecht)

   MGI Photosuite 4.0
  
Der Benutzer kann Bilder, Alben, Tondateien, Diashows, Texte mit Animationen, Schattenelemente, Rahmen und Hyperlinks einfügen oder Webseiten-Objekte durch die Anpassung von Transparenz, Größe und Eigenschaften so bearbeiten, dass selbst Einsteiger schnelle Erfolge bei der Webseitenerstellung erzielen können.

In PhotoSuite 4.0 Platinum ist auch die Unterstützung für das Erstellen und Speichern von Ausschnitten möglich, ebenso wie die transparente Gestaltung einzelner Fotodetails mit dem neuen Transparenz-Werkzeug. Ein neuer "Photo-Sprayer" ermöglicht das Malen mit Bildern, und im Effekt-Bereich ist die Unterstützung von "Photoshop-Plug-Ins" neu hinzugekommen. Eine noch leistungsfähigere E-Mail-Funktion, bei der man die Dateigröße und den Komprimierungsgrad für angehängte "JPEG"-Dateien selbst bestimmen kann, sowie die Unterstützung von MP3-Musikdateien zählen ebenso zu den neuen Funktionen.

MGI PhotoSuite 4.0 - neues Photo Sprayer-Feature ermöglicht 'Malen mit Bildern' [Screenshot MediaNord]
  

  

Für die Bildbearbeitung steht dem Benutzer ein umfassendes "Werkzeugset" zur Verfügung. Damit lassen sich Bilder retuschieren, indem man Elemente wie z. B. rote Augen, Flecken und Kratzer entfernt oder grundlegende Einstellungen wie Farben, Helligkeit und Kontrast verbessert. Zu den Bearbeitungsfunktionen gehören auch zahlreiche Zeichen und Malprogramme und -stile, mit denen man Farbfotos in effektvolle Schwarzweiß-Bilder verwandeln oder Farbgebungstechniken anwenden kann. Außerdem umfasst PhotoSuite 4.0 fünf verschiedene Tools zur Markierung einzelner Bildbereiche und ein Transparenzprogramm (Alpha Channel). Damit können beispielsweise bestimmte Teile eines Fotos transparent gestaltet werden. Die Steuerung des Alpha Channel ermöglicht u. a. das Speichern von Ausschnitten. Mit dem Klonprogramm kann der Benutzer die Elemente eines bestimmten Fotobereichs in einen anderen Teil desselben Fotos kopieren. Es eignet sich damit hervorragend zur Beseitigung von unerwünschten Elementen aus einem Bild. Dank unbegrenzter Rückgängig/Wiederherstellen-Schritte kann der Benutzer beliebig herumexperimentieren, ohne dabei ein Foto zu ruinieren.

Die Software hält sich wie viele Einsteigerprogramme nicht an gängige Benutzeroberflächen. So gelangt man über die "Bearbeiten"-Schaltfläche zu Korrekturfunktionen und Effekten, während "Archivieren" zum eingebauten Bildkatalog führt. Klickt man auf "Weitergeben", so erstellt die Suite Schaltflächen für Internet-Elemente. Ein Klick auf "Montieren" verzweigt zu den mitgelieferten Fertigcollagen und über "Internet" entsteht der Zugang zum Web-Design und zur Trickfilm-Produktion. Die Bedienung des Programms ist recht einfach. Die linke Leiste führt schrittweise durch alle Aufgaben. Dabei kann der Anwender jederzeit den Bereich komplett wechseln, z. B. von "Montieren" zu "Internet". Mit einer weiteren Schaltfläche gelangt der Nutzer eine Bedienebene höher. Praktisch ist auch die Bildleiste rechts: Hier zeigt die PhotoSuite in Miniaturform alle geöffneten Fotos, alle Bilder eines Albums oder die Einzelbilder einer Collage bzw. eines Panoramas. Problemlos lassen sich hierbei alle Motive aus der Miniansicht in die aktuelle Montage ziehen. 

Für normale Montagen empfiehlt sich das Programm allerdings nur bedingt, da der Wechsel zwischen einer umfangreichen Fotomontage und der Retusche eines einzelnen Montage-Objektes so kompliziert ist, dass man teilweise das ganze Projekt verliert. Zumindest leert der Vorgang den Wiederrufen-Speicher. Auch ist das Umbenennen der aufgereihten Fotos nicht möglich und der vorhandene Bildkatalog erlaubt nicht das Löschen der Originaldatei.

Erfreulich ist, dass die von der Vorgängerversion bekannte schnelle Arbeitsgeschwindigkeit unter den Erweiterungen der 4er Version nicht gelitten hat. Die Software wird auf zwei CD-ROMs ausgeliefert, von denen eine umfangreiche ClipArt-Vorlagen enthält.

Kurzbewertung

  • umfassende Webseiten, E-Mail, Diashow und Bildschirmschonerfunktionen
  • schnelle Arbeitsgeschwindigkeit auch auf älteren Systemen
  • über 1200 Gestaltungsvorlagen
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • teilweise umständliche Bedienung
  •  Kontrastkorrektur fehlerhaft

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.