Nero

Testbericht: Nero Nero 7 Premium Reloaded

2006-11-22 Rund um das Brennprogramm Nero Burning ROM ist eine riesige Menge an Programmen gewachsen, die regelmäßig zu dem günstigen Paket zusammen geschnürt werden. Aktuell geht es in die 7. Generation und nennt sich "Nero 7 Premium Reloaded". Egal ob man Mediendateien verschiedener Art (Foto, Video, Audio) ansehen/hören, bearbeiten oder brennen möchte – das richtige Programm dafür befindet sich im Paket – und das sind nicht weniger als 24 an der Zahl.  (Benjamin Kirchheim)

Nero 7 Premium Reloadad Startscreen [Foto: MediaNord]Es ist schier unmöglich, alle Anwendungen in einem Artikel zu besprechen, deswegen beschränken wir uns auf einen kleinen Überblick und auf für Digitalkamera-Besitzer besonders interessante Komponenten. Um den Überblick über die 24 mitgelieferten Einzelprogramme zu behalten, gibt es eine gemeinsame Startoberfläche "Nero StartSmart", mit deren Hilfe das geeignete Programm aufgabenbasiert geladen werden kann. So gestaltet sich der Zugriff auf 20 Programme des Pakets recht einfach, wenn man nicht weiß, welches Programm welchen Zweck erfüllt. Kernpunkt war und ist die Arbeit mit CDs und DVDs (wozu auch Blu-ray und HD DVD gehören) und allen Aufgaben drum herum. Dies ist zu allererst die Erstellung von Daten-CDs (CDs mag ab diesem Punkt als Synonym für CD, DVD, Blu-ray und HD DVD gelten) jeglicher Art inklusive von Backups bestimmter oder aller Daten sowie Kopien bestehender CDs. Dann kommen neben einfachen Daten natürlich auch Audio- und Videodaten hinzu, was die Vielfalt schon deutlich erhöht, gibt es doch eine Vielzahl an Formaten dazu – und damit sind nicht nur unterschiedliche Audio/Videoformate, sondern auch unterschiedliche CD/DVD-Formate gemeint. Da diese Audio/Video/Foto-Daten oft noch nicht in brenntauglicher Qualität vorliegen bzw. auch hier der Überblick gewahrt werden soll, gibt es eine Menge von speziellen Programmen rund um die Allesbrennerei.

Nero 7 Premium Reloadad – Nero Photo Snap Viewer [Foto: MediaNord]Programme zum Bearbeiten, Konvertieren und Ansehen sind also für jegliche Mediendaten dabei. Dazu gehört auch ein Foto-Viewer namens "Nero PhotoSnap Viewer". Hiermit ist es möglich, durch Bildverzeichnisse zu browsen und die Bilder in beliebiger Größe anzusehen. Hierbei zeigt sich aber auch das erste dicke Minus für ambitionierte Digitalfotografen: Kameraspezifische RAW-Datenformate werden leider nicht unterstützt – das gilt auch für alle weiteren Programme der Suite. RAW-Dateien sind lediglich irgendwelche Daten für Nero, aber keine Bilder. Neben dem reinen Ansehen kann der Viewer aber auch nichts Weiteres. Um ein Bild zu bearbeiten, muss man den entsprechenden Punkt im Menü aufrufen, der das aktuell dargestellte Bild an "Nero PhotoSnap" weiter reicht. Nun stehen dem Fotografen grundsätzliche Bearbeitungsmöglichkeiten offen. Die zur Verfügung stehenden Effekte sind Nero 7 Premium Reloadad – Snap Viewer Werkzugübersicht  [Foto: MediaNord]recht zahlreich und reichen von automatischen Korrekturen bis hin zu einigen Filtern und sogar einer Verzeichnungs- und Vignettierungskorrektur. Hiermit lassen sich also grundlegende Bildfehler leicht beseitigen. Was allerdings nicht möglich ist, ist eine Retusche der Fotos. Kleine Fehler, Staub, störende Bildelemente o. ä. lassen sich nicht korrigieren – hier muss eine ausgewachsene Bildbearbeitung ran. Auch Montagen, Arbeit mit Ebenen und Masken etc. sind nicht möglich. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, schließlich geht es primär um die einfache Bildverbesserung – PhotoSnap ist bei weitem keine Profi-Anwendung.

Nero 7 Premium Reloadad – Nero Vision [Foto: MediaNord]Ein weiteres Programm, das zentral mit Bildern umgehen kann, ist "Nero Vision". Hiermit lassen sich Diashows mit schönen Überblendeffekten, Hintergrundmusik und sogar Videos erstellen. Neben einer Diashow können die Bilder samt Effekten auch als Video-DVD gespeichert werden. Die Bedienung des Programms ist dabei recht einfach, in einer Art Filmleiste können Effekte und Bilder leicht geändert und verschoben werden. Aber auch dieses Programm bietet nur Basisfunktionen – für richtig umfangreiche Photoshows mit vielen Spezialeffekten, Animationen und anderem bietet Nero mit dem separat erhältlichen "PhotoShow Deluxe" ein passendes Programm an. Neben der Arbeit mit den Mediendateien selber bietet Nero 7 Premium noch einige Tools und Werkzeuge wie z. B. ein Programm zum Messen der Geschwindigkeit eines CD-Laufwerks oder Brenners. Auch an das komfortable Erstellen und Drucken von CD-Covern wurde gedacht – dazu gehören selbstverständlich auch die Papiereinlagen für diverse CD- und DVD-Hüllenformate. Für Digitalfotografen am Rande interessant dürften auch die umfangreichen Möglichkeiten sein, mit Videos umzugehen – immerhin zeichnen Kompaktdigitalkameras auch kleine Filmchen auf. Diese können mit Hilfe der im Nero-Paket enthaltenen Programme bearbeitet, konvertiert und auch geteilt oder auf anderen Netzwerkgeräten per Stream zur Verfügung gestellt werden – selbst TV-Karten werden von Nero unterstützt.

Insgesamt kann Nero Premium eine ganze Menge – so viel sogar, dass der Überblick über den gesamten Funktionsumfang verloren gehen kann und in diesem Artikel sicher viele Teilaspekte nicht einmal erwähnt wurden. So wird es in der Praxis wohl normalerweise auch so sein, dass kaum ein Anwender wirklich alle Programme intensiv nutzt und kennt, sondern sich nach den eigenen Erfordernissen die Favoriten heraussucht. Nero Premium kann sehr viel, kann alles recht gut, aber wer in einen Spezialbereich wirklich tiefer einsteigen möchte, wird um das eine oder andere zusätzliche Programm nicht herum kommen.

Kurzbewertung

  • sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • vielseitige Einsatzmöglichkeiten
  • großer Funktionsumfang
  • einfache Bedienung
  • mageres, gedrucktes Handbuch (aber ausführliche Bildschirmhandbücher)
  • teilweise eigene, nicht Windows-konforme, träge Oberfläche
  • keine Unterstützung von Kamera-Rohdaten-Formaten
  • unübersichtliche Vielzahl an Programmen

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.