Super-Trumpf

Vollformatler EOS 5DS und 5DS R rücken dem Mittelformat auf die Pelle

2015-02-06 Gerüchte um eine 50 Megapixel auflösende Vollformat-DSLR von Canon geistern schon eine Weile durchs Internet, und sie sind wahr! Mit der EOS 5DS und 5DS R (ohne Tiefpassfilter) stellt Canon die "nur" 36 Megapixel auflösenden DSLRs von Nikon in den Schatten und schließt – zumindest auflösungstechnisch – zum Mittelformat auf. Damit setzt Canon einen neuen Standard im Kleinbildbereich und es muss sich zeigen, ob die Objektive dem auch gerecht werden können.  (Benjamin Kirchheim)

Die beiden Modelle EOS 5DS und EOS 5DS R unterscheiden sich nur beim Tiefpassfilter vor dem Sensor, auf den die EOS 5DS R verzichtet. Damit nutzt sie die hohe Auflösung des Sensors zwar noch besser auf, ist dafür aber anfälliger für Moiré. Wenn im Folgenden also von der 5DS geschrieben wird, so gilt das auch immer für die 5DS R. Zwar klingt die Auflösung von 50,6 Megapixeln zunächst nach entsprechend kleinen Pixeln, doch da es sich um einen Vollformatsensor handelt, entspricht die Pixeldichte einem 19,6 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor. Wer möchte, kann den Bildausschnitt auf 1,3- oder 1,6-fachen Crop einstellen, sogar das normalerweise 100 Prozent des Bildfelds abdeckende Sucherbild wird dabei abgedunkelt und zeigt den entsprechenden Bildausschnitt. Mit 1,3-fachem Crop liegt die Bildauflösung bei 30,5 Megapixeln.

Um die großen Datenmengen zu verarbeiten, besitzt die EOS 5DS einen Dual Digic 6 Bildprozessor, der fünf Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung verarbeiten kann. Spezielle Mechanismen sollen für einen sanften Spiegelschlag und gedämpfte Auslösegeräusche sorgen, beides vor allem, um Erschütterungen zu verhindern. Die Mechanik verhindert ein abruptes Anhalten von Spiegel und Verschluss und bremst diese sanft, was für eine entsprechende Dämpfung sorgt. 

Nur weil die EOS 5DS sehr hoch auflöst, muss man nicht auf einen leistungsfähigen Autofokus verzichten. Im Gegenteil: Die hohe Auflösung erfordert sogar eine besonders präzise Fokussierung. Das Autofokusmodul der DSLR arbeitet mit 61 Messpunkten, von denen 41 als Kreuzsensoren ausgeführt sind. Die EOS iTR Technologie (intelligent Tracking and Recognition) soll für eine präzise Schärfenachführung selbst auf Gesichter oder andere bewegte Motive sorgen. Der Belichtungsmesser arbeitet mit 150.000 RGB+IR-Pixeln, sogar eine Flacker-Erkennung gibt es, die für eine konstante Belichtung bei wechselndem Licht sorgen soll. Um die 50,6 Megapixel direkt aus der Kamera ohne Umweg über einen Raw-Konverter nutzen zu können, hat Canon den neuen Bildstil "Details" entwickelt, der feinste Details besonders gut herausarbeiten soll. Aber auch Modi wie Mehrfachbelichtung, HDR, ein integrierter Timer und eine Zeitrafferaufnahmefunktion sind an Bord. Auf der Rückseite besitzt die EOS 5DS einen 8,2 Zentimeter großes Display mit einer verstärkten Schutzglasoberfläche. Das robuste Gehäuse besteht zum Teil aus einer Magnesiumlegierung, Dichtungen sollen einen wetterunabhängigen Einsatz ermöglichen. 

Weitere Details sind unseren ausführlichen Datenblättern zu entnehmen. Im Juni 2015 sollen die Canon EOS 5DS für 3.500 Euro und die tiefpassfilterlose Variante EOS 5DS R für rund 3.700 Euro auf den Markt kommen.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.