Kleiner, leichter, schneller
Tamron stellt neues Reisezoom 18-270mm F3,5-6,3 Di II VC PZD vor
2010-12-09 Den 15fachen Brennweitenrekord hat Tamron bereits im Sommer 2008 mit dem 18-270mm F3,5-6,3 Di II VC aufgestellt. Ein Reisezoom mit der Brennweitenabdeckung von 18 bis 270 mm ist also nichts Neues. Trotzdem kann es nach der Meinung von Tamron weiter verbessert werden, z. B. mit einem neu entwickelten Piezo Ultraschallmotor, der dem Objektiv den Namenszusatz PZD verpasst. Mit seiner Hilfe und einer überarbeiteten Vibration Compensation (VC) arbeitet das Objektiv laut Tamron jetzt noch leiser, präziser und schneller, obwohl es insgesamt kompakter geworden und mit nur 450 g verhältnismäßig leicht ist. (Daniela Schmid)
Im Gegensatz zum Antrieb des Tamron 70-300mm USD, das mit einer Wanderwelle arbeitet, bedient sich der Autofokus des neuen 18-270mm F3,5-6,3 Di II VC PZD einer stehenden Welle. Dabei wird eine hochfrequente elektrische Spannung an das piezoelektrische Element angelegt, was es wiederum in stehende Wellenbewegungen versetzt. An der Piezokeramik befindet sich eine Metallspitze, die dadurch in elliptische Rotation versetzt wird und mittels Reibung den Motor antreibt. Durch die Kompaktheit dieses Prinzips gewinnt das neue Objektiv an Kompaktheit. Es misst 96,4 x 74,4 mm (Nikon-Anschluss). Dennoch sind laut Tamron eine hohe AF-Geschwindigkeit, Präzision und ein sehr leises Laufgeräusch realisierbar. Auch an der VC-Einheit hat Tamron gedreht. Während beim ursprünglichen Mechanismus ein sich bewegendes Magnetsystem mit relativ schweren Magneten am VC Linsenelement sitzt, hat die Neukonstruktion an dieser Stelle leichte elektromagnetische Spulen, die den Magneten im Original gegenüber stehen. Dadurch verbessert sich laut Tamron die Impuls-Antwort, sprich die Reaktionszeit auf auftretende Vibrationen. Außerdem werden Größe und Gewicht des Objektivs weiter reduziert.
Der optische Aufbau des 18-270mm F3,5-6,3 Di II VC PZD setzt sich aus 16 Elementen in 13 Gruppen zusammen. Die Naheinstellgrenze liegt bei 49 cm und der dazugehörige Abbildungsmaßstab bei 1:3,8. Das Objektiv wird zunächst mit Anschlüssen für Canon und Nikon auf den Markt kommen. Tamron ändert dabei den Namenszusatz bei Nikon von N und NII auf nur noch N. Die Unterscheidung mit und ohne Motor entfällt in Zukunft, da alle Tamron-Objektive mit Nikonanschluss ab sofort einen eingebauten Motor haben werden. Ein Sony-Anschluss soll folgen, wobei hier die VC-Einheit entfällt. Sony-Kameras verfügen über eine eigene kamerainterne Bildstabilisierung. Laut Tamron soll das Objektiv etwa 860 EUR kosten. Die Canon- und Nikon-Varianten gibt es ab Mitte Dezember 2010 im Handel.