Spritzwassergeschützte Reisebegleiter

Tamron kündigt Superzooms mit 16-300 und 28-300 Millimeter an

2014-02-06 Superzooms gehören zu den beliebtesten Objektiven, nicht zuletzt weil die Nutzer von Wechselobjektivkameras in der Mehrheit eher wechselfaul sind. Ein großer Kamerahersteller schätzt gar, dass die Hälfte der Anwender überhaupt kein weiteres Wechselobjektiv besitzt. Da kommt Tamron mit seinem 28-300mm F3.5-6.3 Di VC PZD (für Vollformat) und dem 16-300mm F3.5-6.3 Di II VC PZD Macro (für APS-C) gerade recht. Durch ihren großen Zoombereich eignen sie sich ideal als Reiseobjektive und ersparen den Objektivwechsel.  (Benjamin Kirchheim)

Tamron 16-300 mm F3.5-6.3 Di II VC PZD Macro [Foto: Tamron]Auch wenn die optische Qualität von Zooms immer besser wird, sollte man sich dennoch bewusst sein, dass mit steigendem Zoomfaktor mehr Kompromisse bei der Bildqualität und Lichtstärke eingegangen werden müssen, vor allem im Vergleich zu Festbrennweiten oder qualitativ hochwertigen Zooms mit geringem Zoomfaktor. Zudem ziehen solche Objektive beim Zoomen nicht gerade wenig Luft in die Kamera hinein und pressen sie wieder heraus, was Sensorverunreinigungen begünstigt. In wieweit bei den Tamron-Objektiven Kompromisse bei der Bildqualität eingegangen wurden oder auch nicht, werden spätere Tests offenbaren.

Mit dem 16-300mm F3.5-6.3 Di II VC PZD Macro (Modell B016) bietet Tamron erstmals ein Wechselobjektiv mit fast 19-fachem Zoomfaktor an. Auch die 16 Millimeter Anfangsbrennweite ist eine Premiere, sie entspricht an APS-C einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 24 Millimeter (Sony und Nikon) beziehungsweise knapp 26 Millimeter (Canon). Wer hier Pentax vermisst: Diesen Anschluss plant Tamron aktuell nicht. Auch nicht beim neuen 28-300 mm. Voll gezoomt erreicht das 16-300 mm eine kleinbildäquivalente Brennweite von 450 beziehungsweise 480 Millimeter, wo der Käufer mit einer Canon-DSLR also beim Weitwinkel leicht im Nachteil liegt, wird in Telestellung ein Vorteil daraus. Wie die Abkürzungen VC und PZD signalisieren, verfügt das Objektiv über einen optischen Bildstabilisator (nur für Canon und Nikon, für Sony ohne "VC") sowie einen Piezo Drive Ultraschallmotor für einen schnellen, leisen und präzisen Autofokus. Die optische Konstruktion besteht aus 16 Linsen in 12 Gruppen, drei asphärische Elemente sowie ein Hybrid-asphärisches und zahlreiche Spezialgläser, zwei LD (Low Dispersion), ein XR (Extra Refractive Index) und ein UXR (Ultra-Extra Refractive Index) Glas, sollen für eine hohe Bildqualität mit minimierten Aberrationen sorgen. Neueste Tamron 28-300 mm 3.5-6.3 Di VC PZD [Foto: Tamron]Beschichtungstechnologien sollen zudem Geisterbilder und unerwünschte Streulichteffekte unterbinden, so dass das Objektiv in der Summe jederzeit scharfe und kontrastreiche Bilder liefern soll. Weitere Highlights sind die kompakte Konstruktion, die obendrein gegen das Eindringen von Spritzwasser geschützt ist, sowie die Naheinstellgrenze von 39 Zentimeter, womit ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:2,9 erreicht wird. Das Objektiv wird erstmals auf der CP+ in Japan vom 13. bis 16. Februar 2014 präsentiert, Markteinführungstermine und Preise stehen derzeit laut Tamron noch nicht fest.

Nutzer von Vollformatkameras müssen sich beim Zoombereich etwas beschränken und mit einem 28-300 mm begnügen, also rund einem 11-fach-Zoom. Hierbei kommen sogar 19 Elemente in 15 Gruppen zum Einsatz. Vier LD-Gläser, je ein XR- und UXR-Glas sowie drei asphärische und ein hybrid-asphärisches Element sowie die effektive Anti-Reflex-Beschichtung "BBAR" (Broad-Band Anti-Reflection) sollen für eine hohe Bildqualität sorgen. Die Kreisförmige Blenden sorgt laut Tamron mit ihren sieben Lamellen für ein angenehmes Bokeh, die kreisrunde Forum soll auch beim Abblenden um bis zu zwei EV-Stufen erhalten bleiben. Auch das 28-300mm F3.5-6.5 Di VC PZD (Modell A010) ist gegen Spritzwasser geschützt und verfügt über den PZD-Autofokusantrieb sowie die optische Bildstabilisierung "VC". Auch hier gilt: Da Sony die Bildstabilisierung mittels beweglich gelagertem Bildsensor realisiert, verzichtet Tamron in der Sony-Variante auf den VC. Auch zum 28-300 mm nennt Tamron aktuell weder Preis noch Markteinführungstermin, will das Objektiv aber auf der CP+ zeigen.

Hersteller Tamron Tamron
Modell 16-300 mm F3.5-6.3 Di II VC PZD Macro (B016) 28-300 mm F3.5-6.3 Di VC PZD (A010)
Unverbindliche Preisempfehlung 969,00 € 969,00 €
Bajonett Canon EF, Nikon F, Sony AF Canon EF, Nikon F, Sony AF
Brennweitenbereich 16-300 mm 28-300 mm
Lichtstärke (größte Blende) F3,5 bis F6,3 F3,5 bis F6,3
Kleinste Blendenöffnung F40 F40
Linsensystem 16 Linsen in 12 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
19 Linsen in 15 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat nein ja
Anzahl Blendenlamellen 7 7
Naheinstellgrenze 390 mm 490 mm
Bildstabilisator vorhanden ja ja
Autofokus vorhanden ja ja
Wasser-/Staubschutz ja ja
Filtergewinde 67 mm 67 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 75 x 100 mm 74 x 96 mm
Objektivgewicht 540 g 540 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.