Von der Systemkamera zum Systemcamcorder

Sony präsentiert Camcorder NEX-VG10E mit Wechselobjektiven

2010-07-27 Bereits bei der Neuvorstellung des NEX-Kamerasystems war klar: Da kommt mehr, und zwar ein Camcorder. Hier ist er, der Sony NEX-VG10E. Wer also als Fotograf in das NEX-System einsteigt, hat künftig auch die Möglichkeit, nicht nur mit seiner Digitalkamera, sondern mit einem waschechten Camcorder zu filmen und Objektive zu wechseln – mit allen ergonomischen Vorteilen, die ein Camcorder beim Filmen unstreitbar hat. Umgekehrt gilt dasselbe: Der VG10E kann auch fotografieren, oder der "Videograf" wagt sich durch Ergänzung seines Camcorders mit einer NEX-3 oder NEX-5 in das Territorium der Fotografie vor.  (Benjamin Kirchheim)

Sony Handycam NEX-VG10 mit Objektiv Sony SEL 18200 und Stereomikrofon [Foto: Sony]

Auch der dritte Vorteil sollte nicht verkannt werden: Das Wechselobjektivsystem (E-Mount) ermöglicht es, auf verschiedenste Festbrennweiten und Zooms zurück zu greifen, auch wenn das Angebot momentan mit drei Objektiven noch relativ dünn ist. Über Adapter lassen sich bei manueller Fokussierung, die professionelle Filmer sowieso fast ausschließlich einsetzen, eine unüberschaubar große Palette von Objektiven Sony Handycam NEX-VG10 mit 3betreiben. So erschließen sich durch Ultraweitwinkel- oder Superteleobjektive ganz neue "Dimensionen" beim Filmen. Im Lieferumfang des NEX-VG10E befindet sich das SEL 18200, ein Superzoomobjektiv mit einer Brennweite von 18-200 mm (ca. 11facher Zoomfaktor) bei einer Lichtstärke von F3.5 im Weitwinkel bzw. F6.3 im Tele. Es verfügt über einen optischen Bildstabilisator (OSS) und deckt bei Fotos entspr. Kleinbild einen Brennweitenbereich von 27-300 mm ab. Bei Video hingegen entspricht die Brennweite einem 32,4-360mm-Objektiv, was dem Bildbeschnitt aufgrund der unterschiedlichen Seitenverhältnisse (3:2 nativ beim Sensor und 16:9 beim Filmen) und weiteren elektronischen Verwackelungsreduzierungen geschuldet ist.

Gefilmt wird in FullHD-Auflösung (1080i) und es handelt sich beim NEX-VG10E um einen so genannten "Flash Camcorder", d. h. die Filme werden im AVCHD-Format auf Flash-Speicherkarten abgelegt. Es eignen sich sowohl MemorySticks als auch SDHC-Speicherkarten (ab Klasse 4). Auf einer 32-GBytes-Karte sind 3 Stunden FullHD-Aufnahme möglich. Fotos indes kann der Camcorder "nur" in JPEG ablegen, ein Rohdatenformat (RAW) bietet der Camcorder nicht. Der VG-10E bietet ein hoch auflösendes 3"-Display mit 921.600 Bildpunkten (VGA-Auflösung), das frei beweglich ist. Es steht aber auch ein Sucher mit noch Sony Handycam NEX-VG10 mit Wechselobjektiven [Foto: Sony]feinerer Auflösung von 1.152.000 Bildpunkten zur Verfügung (WVGA entspr. 800 x 480 Pixel im 16:9-Format), der ebenfalls winkelverstellbar ist. Die Bedienelemente sollen laut Sony für eine einfache Bedienung auch für Anfänger optimiert sein, während der Fortgeschrittene auch Blende, Verschlusszeit, Signalverstärker (Empfindlichkeit) und Weißabgleich manuell justieren kann.

Für den guten Ton sorgt ein integriertes Raumklang-Mikrofon, das mit vier Kapseln vier verschiedene Soundfelder aufnimmt und zu einem Dolby Digital Stereosignal kombiniert. Hoch entwickelte Soundtechnologien sollen dabei den Eigenklang des Motivs stärken und den Pegel störender Umgebungsgeräusche senken. Für externe Zusatzmikrofone ist ein entsprechender Eingang vorgesehen. Zum Lieferumfang des NEX-VG10E gehören neben dem Objektiv auch ein Li-Ion-Akku, Ladeadapter, Netzteil, Windschutzfilter, Schutzkappen und USB-Kabel sowie eine CD-ROM mit dem Picture Motion Browser von Sony. Als Einführungsangebot liegt zeitlich beschränkt außerdem ein Gutscheincode für den Download einer Videobearbeitungssoftware "Vegas Movie Studio HD Platinum 10" bei, mit der es möglich ist, Videos für YouTube, DVD und Blu-Ray zu produzieren. Daneben bietet Sony ein umfangreiches Zubehörprogramm an, bestehend aus Speicherkarten, Zoommikrofon, 330-Minuten-XXL-Akku und einer Kameratasche. Der NEX-VG-10E soll ab 20. September 2010 erhältlich sein und knapp 2.000 EUR kosten.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.