CeBIT 2004

Polaroid x530 kommt mit Foveon X3-Bildsensor

2004-02-14 Die Firma Plawa-Feinwerktechnik GmbH & Co. KG, Inhaberin der Vertriebsrechte für Polaroid-Digitalkameras und bekannt durch ihre preisgünstigen Spypen-Digitalkameras, hat mit der Polaroid x530 die erste Kompaktkamera mit Foveon X3-Bildsensor angekündigt.  (Jan-Markus Rupprecht)

 

Anders als bei anderen Bildsensoren ist der Sensor des Herstellers Foveon in der Lage für jeden einzelnen Bildpunkt jeden Farbwert für Rot, Grün und Blau zu ermitteln. Andere Sensoren "sehen" pro Pixel jeweils nur eine Farbe und die nachgeschaltete Elektronik errechnet die fehlenden Farbwerte aus den umliegenden Pixeln (sog. Farbinterpolation). Foveon X3-Sensoren waren bisher nur in den Spiegelreflex-Modellen von Sigma zu finden. So ist es schon eine kleine Sensation, dass ein anderer, wesentlich kleinerer X3-Sensor nun Einzug in eine kompakte Digitalkamera hält. Die bisher bekannten technischen Daten sind allerdings sehr spärlich und reichen nicht annähernd für ein digitalkamera.de-Datenblatt.

Den in der Polaroid x530 eingesetzten, in CMOS-Technik gefertigten X3-Sensor gibt Foveon mit 4,5 Megapixeln an. Dabei muss man berücksichtigen, dass X3-Sensoren auch "x3", also "mal drei" angegeben werden dürfen (wie es auch Sigma praktiziert), so dass bei diesem Sensortyp nur 1,5 Millionen für den Schärfeeindruck relevante Sensorelemente neben- bzw. untereinander in der Fläche liegen (sozusagen in drei Schichten übereinander). Neben fertigen JPG-Dateien kann die Polaroid x530 auch 4,5 MByte große RAW-Dateien mit Rohdaten speichern, aus denen sich per Foveon Fill-Light-Software Dateien mit 2.840 x 2.120 Bildpunkten herstellen lassen (entspricht 17,2 MByte unkomprimiertes TIFF), was sich dann doch einigermaßen gewagt anhört. Bekannt ist außerdem, dass die Polaroid x530 ein 3-fach-Zoom-Objektiv von Ricoh besitzt, dessen Brennweitenbereich (Kleinbild-äquivalent) 36 bis 107 mm umfasst. Zur Bildwidergabe und als Sucher (alternativ zum optischen Sucher) dient ein 2"-TFT-Monitor. Videos lassen sich in VGA-Qualität mit 30 Bildern pro Sekunde und inklusive Ton drehen.

Inhaber der Marke Polaroid für digitale Fotokameras ist übrigens seit September 2002 das Unternehmen World Wide Licenses Ltd. (WWL) in Hong Kong, eine Tochtergesellschaft von The Character Group PLC, einem börsennotierten Unternehmen aus London. Etwas mehr zu der Polaroid x530 sollen wir in der kommenden Woche erfahren. Die offizielle Vorstellung der Kamera erfolgt dann ab 18. März auf der CeBIT.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.