Alles auf "neu" für die Weltleitmesse für Foto, Video und Imaging

Photokina-Messe ab 2018 jährlich und mit vielen weiteren Änderungen

2017-05-23 Neuer Turnus, neue Tagefolge, neuer Termin, neue Themen: Die Photokina stellt sich für die Zukunft neu auf. Neben Innovationen aus den Kernbereichen des Imaging Workflows soll in Köln zukünftig die ganze Bandbreite Imaging-relevanter Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen vorgestellt werden. Ab 2019 findet die Photokina jährlich im Mai statt. In 2018 ändert sich nur die Messelaufzeit: Nächstes Jahr findet die Photokina von Mittwoch, dem 26.09., bis Samstag, dem 29.09., in Köln statt.  (Jan-Markus Rupprecht)

  • Bild Panasonic-Stand auf der Photokina 2016. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

    Panasonic-Stand auf der Photokina 2016. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

  • Bild Eingang Nord der Photokina 2016. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

    Eingang Nord der Photokina 2016. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

Mit der ab 2018 jährlich stattfindenden Leitmesse für Foto, Video und Imaging "bildet sie zukünftig optimal die Schnelllebigkeit und die immer kürzer werdenden Innovationszyklen einer zunehmend digitalisierten Branche ab", heißt es in der Pressemitteilung. Reichlich spät, finden wir. Vor allem mit dieser Argumentation. Sie hätte besser 2007 gepasst, wo die Hersteller auf der Höhe des Digitalkamera-Booms im Halbjahresrhythmus zahllose neue Kameramodelle – teilweise nur mit marginalen Unterschieden untereinander und zu den Vorgängermodellen – vorgestellt haben. Damals haben viele der Kameras niemals Photokina-Luft schnuppern dürfen, weil diese eben nur alle zwei Jahre stattfand, die meisten Produktzyklen aber bei einem Jahr lagen.

2017 hingegen ist die Lage deutlich "ruhiger" (was nicht automatisch schlecht ist), die Produktzyklen wurden in letzter Zeit überwiegend deutlich länger (was ebenfalls eher gut als schlecht ist, auch wenn wir dadurch weniger News haben). Bei Systemkameras gilt das sowieso. Und das untere Kompaktkamera-Segment, das früher für viele der News-Meldungen à la "Canon stellt 14 neue Kameras vor" sorgte, gibt es mittlerweile nicht mehr. Wir hatten auf der letzten Photokina zwar nicht den Eindruck, dass die Hersteller sehr scharf auf eine jährliche Photokina sind. Aber die Hersteller tragen das Konzept nun offenbar mit, denn hinter der Photokina steht ja auch der Photoindustrie-Verband, dem alle relevanten Kamerahersteller angehören, als ideeller Träger der Veranstaltung.

  • Bild Stand "Make it" in Halle 9 der Photokina 2016. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

    Stand "Make it" in Halle 9 der Photokina 2016. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

  • Bild Impression von der Photokina 2016, Passage zwischen Halle 3 und 4. [Foto: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner]

    Impression von der Photokina 2016, Passage zwischen Halle 3 und 4. [Foto: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner]

Zudem bekommt die Messe ab 2019 einen neuen Termin im Mai. Interessant wird besonders die Übergangsphase. Eine Photokina im September 2018 und die nächste dann gleich im Mai 2019 – oha! Den Übergang hätte man mit einem Wechsel auf die jährliche Abfolge ab 2020 auch etwas sanfter hinbekommen können. Zudem: Der Mai ist natürlich zum Start der Fotosaison gut, das wird wohl das Hauptargument für den Wechsel ins Frühjahr sein. Aber der Abstand zu dem absatzstarken Weihnachtsgeschäft ist damit sehr groß. Und im Mai kollidiert die Photokina ganz nebenbei auch noch mit den Feiertagen Himmelfahrt und oft auch mit Pfingsten sowie zusätzlich mit den großen Fotofestivals in Zingst (vor und an Himmelfahrt) und Fürstenfeld (oft im Mai), auf denen viele Kamerahersteller (und deren Kunden!) ebenfalls präsent sind. Alter Schwede! Wer denkt sich sowas aus? Gerade der Mai hätte es vielleicht nicht sein müssen.

  • Bild Nikon-Stand auf der Photokina 2016 in Halle 2.2. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

    Nikon-Stand auf der Photokina 2016 in Halle 2.2. [Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx]

  • Bild Zeiss-Stand auf der Photokina 2016 in Halle 2.2. [Foto: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner]

    Zeiss-Stand auf der Photokina 2016 in Halle 2.2. [Foto: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner]

Für die Veranstaltung 2018 ändert sich lediglich die Tagefolge: Die 2018er Photokina findet von Mittwoch, dem 26.09., bis Samstag, dem 29.09.2018, statt, also vorne und hinten um einen Tag gekürzt. Das folgt dem Trend: Viele große Messen haben sich "gestrafft" (sprich: verkürzt) und damit der Besucherfrequenz angepasst. Interessant finden wir allerdings, dass der Sonntag fallengelassen wurde. Nicht, dass wir als digitalkamera.de am Sonntag noch jemals auf der Messe gewesen werden. Unser Rekord lag bei Montag (= Pressetag) bis Samstag. Danach ist man definitiv "rund". Aber für die Endkunden ist das Wochenende wichtig. Einer "Boot" oder "Hanseboot" oder "Caravan Salon" würde man niemals, niemals ein Wochenendtag streichen. Im Gegenteil: Solche Endkunden-orientierten Messen schließen teilweise zwei komplette Wochenenden und die Woche dazwischen ein. Donnerstag bis Sonntag wäre vielleicht die Endkunden-freundlichere Tagesfolge gewesen. Aber schauen wir mal, was es im Mai 2019 wird. Hier noch, zu Ihrer Information, die Pressemitteilung von heute im Original-Wortlaut:

Die photokina findet ab 2018 jährlich statt. Damit bildet sie zukünftig optimal die Schnelllebigkeit und die immer kürzer werdenden Innovationszyklen einer zunehmend digitalisierten Branche ab. Zudem bekommt die Messe ab 2019 einen neuen Termin im Mai. Neben Innovationen aus den Kernbereichen des Imaging Workflows soll in Köln zukünftig die ganze Bandbreite Imaging-relevanter Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen vorgestellt werden. Mit diesen Änderungen wird der 2016 begonnene Wandlungsprozess konsequent fortgesetzt: Unter dem Dach „Imaging Unlimited“ hatte die photokina im vergangenen Jahr Aussteller wie Besucher begeistert und neue Zielgruppen für die Branche erschlossen.

„Die digitale Transformation der Imaging-Branche schreitet weiter voran und eröffnet damit neue Perspektiven und Wertschöpfungspotenziale. Der neue Termin und der jährliche Turnus sollen die photokina zukünftig noch attraktiver für alle Anbieter des Imaging Ökosystems machen. So können wir dem Fachhandel, den Medien und unseren Anwendern eine noch größere Bandbreite an State of the Art Produkten, Applikationen und Dienstleistungen in Köln zeigen, die vor allem der jungen Imaging-Kultur gerecht wird,“ freut sich Rainer Führes, Vorstandsvorsitzender des Photoindustrie-Verbandes (PIV).

Zum Imaging Ökosystem zählen neben den Kernbereichen aus dem Imaging Workflow heute auch Trendbereiche wie Virtual und Augmented Reality, Cloud Computing, sowie Bilderkennung und Holografie. Die steigende Flut an Bildern und Videos muss verarbeitet und verwaltet werden, sodass Archivierung und Content Management, Social Media und Communities weiter in den Fokus rücken. Apps und Software-Lösungen sind sowohl für den professionellen Einsatz wie auch den Endverbraucher unverzichtbar geworden. Smart Home Anwendungen und Computer-Generated Imaging werden weiter an Bedeutung gewinnen. Die photokina soll zukünftig für all diese Themen als wichtige, internationale Innovationsplattform dienen.

Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH, sieht positiv in die Zukunft der Messe: „Die photokina 2016 hat uns gezeigt, dass diese Traditionsmarke in unserem Portfolio nichts an Strahlkraft weltweit und in der Region verloren hat. Das neue Konzept ist voll aufgegangen. Die photokina hat sich mit der Zeit immer weiterentwickelt, so wie sich die dort gezeigten Produkte, Dienstleistungen und das Marktumfeld weiterentwickelt haben. Jetzt gehen wir den nächsten logischen Schritt, indem wir einem digital getriebenen Produktumfeld jährlich eine attraktive Plattform bieten, die neuesten Innovationen zu präsentieren und mit Händlern, Fachanwendern und Endkunden ins Gespräch zu kommen.“

Für die Veranstaltung 2018 ändert sich lediglich die Tagefolge: Sie findet von Mittwoch, den 26.09. bis Samstag, den 29.09. statt und ermöglicht somit ein kompakteres, intensiveres Messeerlebnis. 

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.