Bigger is better

Panasonic stellt Edelkompakte mit 4/3"-Sensor Lumix DMC-LX100 vor

2014-09-15 Mit der Lumix DMC-LX100 stellt Panasonic ein mehr als würdiges Nachfolgemodell der LX7 vor. Die LX100 folgt frei dem Motto "bigger is better" und setzt einen 17,3 x 13 Millimeter großen Four-Thirds-Sensor mit 16 Megapixeln ein. Hinzu gesellt sich ein F1,7-2,8 lichtstarkes Leica-Objektiv mit einem kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24-75 Millimeter. Auch die typische Multiformatfunktion, bei der die Bilddiagonale bei 4:3, 3:2 und 19:9 identisch bleibt, ist wieder mit von der Partie. Der elektronische Sucher gehört mit 2,76 Millionen Bildpunkten zu den höchstauflösenden am Markt, sogar 4K-Video nimmt die LX100 auf.  (Benjamin Kirchheim)

Der Trend der High-End-Edelkompaktkameras geht längst in Richtung großer Sensoren, denn neue Objektivkonstruktionen werden trotz hoher Lichtstärke immer kompakter und die Bildqualitätsvorteile großer Sensoren sind nicht von der Hand zu weisen. Bisher dominierte in diesem Segment der 1"-Sensor von Sony mit 13,2 x 8,8 Millimeter. Doch mit der LX100 setzt nun Panasonic erstmals den aus dem Micro-Four-Thirds-System gut bekannten 4/3"-Sensor ein, der mit 17,3 x 13 mm gut die doppelte Fläche des 1"-Sensors bietet. Noch größer und lichtempfindlicher werden die Pixel, weil auf dem 4/3"-Sensor nur 16 Megapixel statt der 20 Megapixel des 1"-Sensors sitzen. Hinzu gesellt sich ein F1,7-2,8 lichtstarkes 24-75-Millimeter-Zoom mit Leica-Label und Bildstabilisator. Das Objektiv ist Dank einer aufwändigen Konstruktion verhältnismäßig kompakt, ausgeschaltet ist die LX100 insgesamt nur 5,5 Zentimeter dick. Die optische Konstruktion besteht aus elf Linsen in acht Gruppen, davon fünf asphärische Linsen mit acht asphärischen Oberflächen und davon wiederum zwei doppelt asphärische ED-Linsen. Das Objektiv wird in der Profuktion äußerst genau zentriert und erstmals in einer Lumix-Kamera kommen neun Blendenlamellen für eine nahezu kreisrunde Blendenöffnung für ein angenehmeres Bokeh zu Einsatz.

Vom 4/3"-Sensor nutzt Panasonic aber nicht die gesamte Fläche aus, sondern realisiert damit das einzigartige Multiformatkonzept: Egal ob man im Bildseitenverhältnis von 4:3, 3:2 oder 16:9 fotografiert, der diagonale Bildwinkel bleibt immer identisch. Je nach Bildseitenverhältnis beträgt die effektive Auflösung 12,5 bis 11 Megapixel. Nur im 1:1-Bildseitenverhältnis wird der Bildwinkel auf 28-88 Millimeter entsprechend Kleinbild beschnitten. Umgeschaltet wird das Seitenverhältnis über einen Schiebeschalter am Objektiv, es können aber sogar alle Seitenverhältnissse gleichzeitig aufgenommen werden oder im Raw-Format bei der Entwicklung am PC gewählt werden.

Beim Sensor handelt es sich um denselben, der auch in der GH4 zum Einsatz kommt. Das bedeutet: Die LX100 beherrscht auch 4K-Videoaufnahmen. Hier kommt wieder ein Vorteil des Multiformatkonzepts zum Tragen: Bei 4K-Video werden die Sensorpixel 1:1 genutzt, was bei der GH4 zu einem spürbaren Bildwinkelbeschnitt führt. Bei der LX100 ist der Schritt von Foto-16:9 (4.480 x 2.520 Pixel) auf 4K-Video (3.820 x 2.160 Pixel) aber nicht mehr so groß, die kleinbildäquivalente Brennweite verschiebt sich "nur" auf 26-81 Millimeter. Während 4K-Videos mit maximal 25 Bildern pro Sekunde aufgenommen und auf die SD-Karte gespeichert werden können, stehen bei Full-HD auch die Bildraten 24p, 50p und 50i zur Verfügung.

Erstmals in der LX-Serie kommt ein elektronischer Sucher zum Einsatz, und Panasonic verbaut gleich das beste am Markt erhältliche Modell. Es handelt sich im Prinzip um denselben Sucher wie bei der GH4. Er löst 2,76 Millionen Bildpunkte auf (1.280 x 720 Pixel) und deckt 100 Prozent des Bildfelds ab. Der Vergößerungsfaktor liegt bei 0,7 auf Vollformat bezogen, im Prinzip blickt man also auf eine Kinoleinwand mit HD-Auflösung. Beim Bildschirm hingegen kommt Standardkost zum Einsatz: Er ist fest verbaut, misst 7,5 Zentimeter in der Diagonale und löst 921.000 Bildpunkte (640 x 480 Pixel) auf. Die Antireflexbeschichtung sowie die hohe Blickwinkelstabilität gehören dabei schon zum Standard.

Doch die LX100 bricht noch mit mehr bisher üblichen Konventionen der LX-Serie, denn sie setzt erstmals auf eine klassische Bedienung mit Zeitenrad, Blendenring am Objektiv sowie Belichtungskorrekturrad. Passend dazu gibt es die LX100 nicht nur in Schwarz, sondern auch in Silber mit brauner Belederung für einen Retrolook. Die hochwertige Verarbeitung mit Metallgehäuse versteht sich von selbst. Ein zweiter Ring am Objektiv erlaubt die manuelle Fokussierung. Die automatische Fokussierung ist Dank der DFD-Technologie besonders schnell. Mit zwei unterschiedlich fokussierten Bildern ermittelt die LX100 ähnlich einem Phasen-AF blitzschnell, wie weit der richtige Fokus vom aktuellen Punkt entfernt ist, der normale Kontrast-Autofokus sorgt für die Feineinstellung.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.