Fotokamera mit Ambitionen zum 4K-Videospezialisten

Panasonic präsentiert mit der Lumix DMC-FZ2000 ein Videoflaggschiff

2016-09-19 Mit der Panasonic Lumix DMC-FZ2000 steht das Nachfolgemodell der Lumix DMC-FZ1000 in den Startlöchern. Die Superzoomkamera mit großem 1"-Bildsensor und 20 Megapixeln Auflösung besitzt ein neues 20-fach-Zoom, das bei einer Lichtstärke von F2,8-4,5 einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 480 Millimetern abdeckt. Besonders auf die Videofunktionen legt Panasonic bei diesem Hybridmodell viel Wert, das somit der GH4 nacheifert. Mit der erstmals in einer Kompaktkamera unbegrenzt langen 4K-Videoaufnahmefunktion hat sie ihrem großen Vorbild sogar etwas voraus.  (Benjamin Kirchheim)

Zwar ist die Lumix DMC-FZ2000 in erster Linie eine Fotokamera, doch viele Ausstattungsmerkmale stammen aus Camcordern, was die FZ2000 mehr zum Hybridmodell macht als alle anderen Digitalkameras zuvor. Die FZ2000 ist offiziell das Nachfolgemodell der FZ1000. Statt 25-400mm F2.8-4 16-fach-Zoom kommt nun ein neu gerechnetes 20-fach-Zoom zum Einsatz, das sowohl im Weitwinkel als auch im Telebereich erweitert wurde. Es deckt nun einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 480 Millimetern ab, die Anfangslichtstärke bleibt bei F2,8, die Telelichtstärke sinkt leicht auf F4,5. Selbstverständlich ist ein optischer Bildstabilisator genauso an Bord wie das Leica-"Gütesiegel". Weitere Besonderheiten des Zooms sind die interne Zoom- und Fokusfunktion, die Baulänge ändert sich nach dem Einschalten nicht mehr. Zudem sorgen Führungsschienen im Zoom für eine präzise Geradeführung wie bei professionellen Videokameras. Unschärfen im Bild sollen damit gegenüber dem Vorgängermodell um 80 Prozent reduziert worden sein. Die Blende arbeitet mit neun Lamellen für einen weichen Unschärfeverlauf. Dank des Einsatzes eines Galvanometers beim Blendenantrieb kann diese wie bei professionellen Videokameras blitzschnell auf plötzliche Veränderungen der Helligkeit reagieren. Ein integrierter ND-Filter erlaubt zudem die Helligkeitsreduzierung in unterschiedlichen Stufen mit bis zu -6 EV. Zur Bedienung besitzt das Objektiv einen Multifunktions-Objektivring sowie einen Zoomhebel.

Der rückwärtig belichtete 1"-CMOS-Sensor bringt es weiterhin auf eine Auflösung von 20 Megapixeln. Der DFD-Autofokus soll innerhalb von 0,09 Sekunden fokussieren und selbst bei sieben Serienbildern pro Sekunde noch den Autofokus nachführen können. Ohne AF-Nachführung werden sogar zwölf Serienbilder pro Sekunde erreicht. Die 4K-Foto-Funktionen erlauben sogar 30 Bilder pro Sekunde bei 8,3 Megapixeln Auflösung und sollen so jeden Moment einfangen können. Die Post-Focus-Funktion erlaubt zudem eine Aufnahme, bei der man nachträglich die Schärfe verlagern kann. Auf Wunsch fügt die neue Focus-Stacking-Funktion die Aufnahmen zu einer Gesamtaufnahme mit erweitertem Schärfebereich zusammen.

Besonders die Videofunktionen können sich sehen lassen. Cinema 4K (4.096 x 2.160, 17:9) beherrscht die FZ2000 mit 24 Bildern pro Sekunde, QFHD 4K (3.840 x 2.160) mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und Full-HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Professionelle Videografen können die Frequenz zwischen 59,94, 23,98, 50 und 24 Hz wählen. Weitere professionelle Features sind etwa Dolly Zoom, VFR (variable Bildrate) oder die Zeitraffer- und Stop-Motion-Funktionen. In Full-HD-Auflösung kann die Bildrate freu zwischen 2 und 120 Bildern pro Sekunde gewählt werden. Über HDMI ist eine Ausgabe in 4:2:2 10 Bit möglich, allerdings ohne parallele interne Aufzeichnung. Diese funktioniert nur bei 4:2:2 8 Bit. Gespeichert wird im MOV/MP4-Format. Bei Bedarf können sich professionelle Filmemacher zudem ein kostenpflichtiges Firmwareupdate mit V-Log L Videoaufzeichnung kaufen. Ein 3,5 mm Stereo-Mikrofonanschluss fehlt natürlich genauso wenig wie ein 3,5 mm Kopfhörerausgang zur Live-Tonkontrolle.

Der rückwärtige 7,5 Zentimeter große Touchscreen der FZ2000 löst über eine Million Bildpunkte auf und lässt sich um 180 Grad seitlich schwenken und um 270 Grad drehen, um ihn aus jeder denkbaren Richtung betrachten zu können. Dank eingebauten WLANs kann die Lumix zudem via App samt Livebildübertragung ferngesteuert werden. Auch die drahtlose Bildübertragung auf Smartphones und Tablets ist kein Problem. Der OLED-Sucher bringt es auf eine 0,74-fache Vergrößerung verglichen mit Kleinbild, ist also ähnlich groß wie die Sucher von Vollformat-DSLRs. Die Sucherverzögerung beträgt lediglich 0,01 Sekunden. Dank großer Austrittspupille von 20 Millimetern soll der Sucher auch für Brillenträger geeignet sein. Der OLED-Sucher bietet nicht nur eine hohe Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten, sondern auch ein großes Kontrastverhältnis von 10.000:1.

Die betriebsbereit inklusive Lithium-Ionen-Akku und SD-Karte knapp ein Kilogramm schwere FZ2000 verfügt sowohl über einen integrierten Pop-Up-Blitz, als auch über einen TTL-Systemblitzschuh, auf dem sich Micro-Four-Thirds-kompatible Systemblitzgeräte betreiben lassen. Als Aufnahmeprogramme stehen neben der intelligenten Automatik auch Motivprogramme, Halbautomatiken und ein manueller Modus zur Verfügung. Die ISO-Empfindlichkeit lässt sich zwischen ISO 125 und 12.800 regeln, mit aktivierter Erweiterung stehen ferner ISO 80, 100 und 25.600 zur Verfügung. Ab November 2016 soll die Panasonic Lumix DMC-FZ2000 in Schwarz zu einem Preis von knapp 1.250 Euro erhältlich sein.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.