Wie neu geboren

Panasonic Lumix DMC-FZ30 setzt zu neuen Höhenflügen an

2005-07-20 Frisch aus der Entwicklungsabteilung von Panasonic kommt die Lumix DMC-FZ30. Dass die Superzoom-Kamera, die heute zusammen mit den beiden Kompaktmodellen DMC-FX9 und DMC-LX1 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, einer größeren Modellpflege unterzogen wurde, hat sich in den letzten Tagen schon in diversen Foren herumgesprochen, und mit der heutigen Ankündigung können wir bestätigen, dass die Panasonic-Ingenieure ganz ordentlich zur Sache gegangen sind. Während wir in einer separaten Meldung über die FX9 und LX1 berichten, genügt unseren Lesern ein Klick auf das folgende "Mehr", um alle wichtigen Details über Panasonics neuestes Modell der FZ-Serie zu erfahren.  (Yvan Boeres)

   Panasonic FZ 30 [Foto: Panasonic Deutschland]
 
Von allen drei neu vorgestellten Lumix-Modellen (FZ30, LX1 und FX9) ist bei der Lumix DMC-FZ30 die Modellpflege am gründlichsten. Äußerlich ist die Kamera kaum noch wieder zu erkennen. Der von uns im Test der FZ10 und FZ20 geäußerten Kritik an der Ergonomie und Bedienung der zwei Kameras wurde offenbar Rechnung getragen, und die beiden Punkte wurden total überarbeitet. Das fängt bereits bei den Gehäuseformen an, wo man sich vom kantigen Design verabschiedet hat. Die FZ30 besitzt rundlichere Züge, die zum Teil die Handlichkeit verbessern, aber auch einfach nur augenfreundlicher sind. Dazu kommen noch zwei neue Einstellräder (vorne am Handgriff und hinten an der Kamerarückseite), welche die Eingabe diverser Parameter, wie z. B. der Belichtungswerte, wesentlich intuitiver gestalten. Wo man sich bei den bisherigen FZ-Modellen noch mit einer teilweise umständlichen Tastensteuerung herumplagen und des Öfteren einen Ausflug ins Menü machen musste, genügt jetzt in den meisten Fällen ein Dreh am (Einstell-)Rad. Die wichtigste Änderung betrifft aber die Bedienung des Zooms: Die Einstellung der Brennweite und/oder der Schärfe werden nun direkt am Objektiv vorgenommen. Will man zoomen bzw. eine bestimmte Brennweite anwählen oder die Schärfe manuell einstellen, braucht man lediglich den entsprechenden Ring am Objektiv zu drehen – schnell, intuitiv und präzise, wie man es vom Objektiv seiner alten (oder neuen) Spiegelreflexkamera her gewohnt ist. Um die Handhabung der Kamera noch weiter zu optimieren, wurden weitere Bedienelemente neu gestaltet bzw. neu platziert. Endlich ist auch der Makro-Modus mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen kombinierbar; bei der FZ20 war das nicht möglich, da man dort als Motivprogramm darauf zurückgriff.

Einen großen Fortschritt in Sachen Bedienungsfreundlichkeit macht die FZ30 auch mit ihrem neuen, dreh- und schwenkbaren LC-Farbbildschirm. Das ist eine Premiere bei den Lumix-Kameras, und auch wenn die Platzierung des Drehgelenkes (so wie bei der Olympus C-7070 und C-8080 Wide Zoom) etwas unkonventionell ist, darf man sich über das Mehr an Gestaltungsfreiheit freuen. Die Gelenkigkeit geht dabei nicht auf Kosten der Bildschirmgröße, da diese mit einer Bildschirmdiagonale von 2" ähnlich groß ist wie bei den Vorgängermodellen FZ10 und FZ20. Dafür ist der Bildschirm aber in der Auflösung gestiegen. Das Verhältnis zwischen Bildschirmgröße und Auflösung ist jetzt mit 230.000 Bildpunkten ausgeglichener; vor allem die Schärfe kann man dadurch besser beurteilen. Von einem Auflösungsschub profitiert auch der elektronische Sucher (neudeutsch: EVF) der FZ30. Gerne hätte man sich noch mehr Feinheit im Sucher gewünscht, aber mit 235.000 Pixeln ist der EVF der FZ30 immerhin auf PowerShot-Pro1-, DSC-F828- oder Coolpix-8800-Niveau.

Mit diesen Kameras zieht die FZ30 auch in Sachen CCD-Auflösung gleich. Der Bildsensor der jüngsten Superzoom-Lumix weist rund 8 Millionen Pixel auf – allerdings auf einem winzigen 1/1,8"-CCD gepackt. Wer dem 1/2,5"-CCD der FZ20 mit seinen 5 Megapixeln nachtrauert, kann dabei mit der FZ30 "gute alte Zeiten" wieder aufleben lassen: Eine neue Funktion mit dem Namen "Extra Optical Zoom" bewerkstelligt das, indem nur ein Teil des CCDs ausgelesen wird. Die Kamera erfasst bei geringerer Auflösung (5 statt 8 Megapixel) einen kleineren bzw. engeren Bildwinkel; aus dem 35-420-mm-Zoom wird faktisch ein 44-530-mm-Objektiv (Kleinbild-äquivalent). Schraubt man die Auflösung noch weiter auf 3 Megapixel herunter, kommt man sogar auf 55-665 mm (entspr. KB). Bis dahin funktioniert die Sonderfunktion wie ein gewöhnliches Digitalzoom. Doch die FZ30 kann in diesem Modus die Anfangsbrennweite "rekonstruieren", indem die Kamera die Pixelreserven ausnutzt und einen breiteren Bereich als den 5-Megapixel-Ausschnitt ausliest. Anschließend werden die Daten interpoliert und so rechnerisch die Weitwinkel-Position wieder hergestellt.

Weitere Verbesserungen bzw. Neuerungen betreffen die Akkulaufzeit, die Bildformate, die Videoqualität, die Motivprogramme, die Autofokus-Steuerung, die Einschaltzeit und die Bildschirmwiedergabe. So kann man – gemäß CIPA-Standard-Testverfahren – dank neuem CGA-S006-Akku mit einer Akkuladung bis zu 280 Bilder aufnehmen (240 bei der FZ20) sowie auf 5 zusätzliche Motivprogramme und 3 Bildformate (RAW, TIFF, JPEG) zurückgreifen. Zu den 9 Motivprogrammen der FZ20 (Porträt, Sport, Landschaft, Nachtlandschaft, Nachtporträt, Feuerwerk, Party, Schnee, Mitzieh-Effekt) gesellen sich noch die erst kürzlich mit der FX8 ins Leben gerufenen Voreinstellungen "Speisen", "schöne Haut" und "Baby" (die bei unserer Vorstellung der FX8 etwas näher beschrieben wurden – siehe weiterführende Links) sowie die brandneuen Programme "Sternenhimmel" und "Kerzenlicht". Ebenfalls mit der FX8 eingeführt und von dieser übernommen ist die erweiterte Videoaufzeichnung in VGA-Auflösung. Auch hier werden 9 Pixel zu einem großen Pixel zusammengefasst, um auf diese Weise die Empfindlichkeit und das Signal-/Rauschverhältnis der Videoaufnahmen zu erhöhen sowie die Anfälligkeit gegenüber Störmustern (so genannten Moiré-Effekten) zu reduzieren. Von dieser "Pixelbündelung" profitiert bei der FZ30 auch die Bildschirmwiedergabe: Der EVF und der LCD sollen dadurch bei schwachen Lichtverhältnissen ein deutlich helleres Live-Bild liefern. Neu beim Autofokus ist die Möglichkeit, das AF-Feld manuell anzuwählen (die Messfeldanzahl ist mit maximal 9 Feldern unverändert) und die Reaktionsgeschwindigkeit. Im 1-Punkt-Highspeed-Modus soll die FZ30 sowohl im Weitwinkel- als auch im Tele-Bereich schon in 0,21 Sekunden mit der automatischen Scharfstellung fertig sein; die FZ20 benötigte dafür noch 0,4 (WW) bis 0,9 (Tele) Sekunden. Die Einschaltzeit beträgt nur noch 0,97 s (gegenüber 5 s bei der FZ20), weil das Objektiv aufgrund der manuellen Brennweitenverstellung nicht mehr ausgefahren werden muss.

Ansonsten behält die FZ30 alles bei, was den Erfolg der FZ20 und anderer FZ-Modelle ausgemacht hat. Dazu gehören insbesondere das 12-fach-Zoom (bei der FZ30 mit einem KB-äquivalent von 35-420 mm, aber ohne die durchgehende Lichtstärke der FZ20) das auf den Namen Leica DC Vario-Elmarit hört, der optische Bildstabilisator (O.I.S.) zum Ausgleich von Verwacklungen, die Speicherung auf den populären SD/MMC-Karten, der Venus-Engine-Signalverarbeitungsprozessor (Venus Engine II bei der FZ30) für eine bessere Bildqualität und schnellere Reaktionszeiten und die Erweiterungsmöglichkeiten (Blitzschuh, Anschluss für Konverter, Filter u. ä.). Extra an das kleinere Gewindemaß (55 statt 72 mm wie bisher) des Objektivs angepasst sind die neuen Weitwinkel- und Tele-Konverter DMW-LT55 (1,7-fach) und DMW-LW55 (0,7-fach); der elektrische Kabelfernauslöser DMW-RS1 kann weiter verwendet werden. Ergänzende Infos zu Technik, Funktion, Ausstattung und Zubehör der FZ30 finden unsere Leser im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt. Die Panasonic Lumix DMC-FZ30 kommt ab September in Titan-Silber oder Schwarz zu einem Preis von knapp 700 EUR auf den Markt.

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