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Olympus kündigt spiegellose Systemkamera Pen E-PL7 an

2014-08-28 Erst vier Wochen ist es her, dass Olympus mit der Pen E-PL6 das Nachfolgemodell zur E-PL5 ankündigte, und nun folgt schon die E-PL7. Die E-PL6 allerdings kam erst ein Jahr verspätet nach Deutschland und so geht es nur scheinbar Schlag auf Schlag. Im Gegensatz zur E-PL6, die nur sehr wenige Neuerungen bot, gibt es bei der E-PL7 mehr, was die Käufer locken könnte, denn sie erbt eine Menge Features der teureren Einsteigerkamera OM-D E-M10, etwa den Bildstabilisator oder Live-Composite. Einzigartig an der E-PL7 ist der für Selfies um 180 Grad nach unten klappbare Monitor.  (Benjamin Kirchheim)

Es gibt inzwischen einige Kameras, die den Bildschirm für Selfies um 180 Grad nach oben klappen, hier stört dann aber Aufsteckzubehör wie Sucher oder Blitzgeräte. Olympus löst das bei der E-PL7 anders und klappt den Bildschirm nach unten, bis er den Fotografen "anguckt". Hierbei werden automatisch Selfie-Bedienelemente auf dem Touchscreen eingeblendet und, sofern ein elektronisches Zoom an der Kamera sitzt, auf die Weitwinkelposition gefahren. Nur für das Stativ taugt der nach unten klappende Bildschirm weniger, was bei einem Selfie, das üblicherweise aus der Hand fotografiert wird, nicht stören sollte. Nach oben lässt sich der Bildschirm um 80 Grad klappen, so dass problemlos Aufnahmen aus der Froschperspektive gelingen. Der Monitor bringt es auch 1,04 Millionen Bildpunkte Auflösung, er misst 7,5 Zentimeter in der Diagonale.

Die E-PL7 verfügt über ein edles Gehäuse mit vielen Metallschalenelementen sowie einer hochwertigen Belederung nicht nur auf dem kleinen Griffstück. Der 4/3" Live-MOS-Sensor löst weiterhin effektiv 16 Megapixel auf, Dank des neuen schnelleren TruePic VII erreicht die E-PL7 8 Serienbilder pro Sekunde, auch der 81-Punkt-Autofokus ist sehr schnell und die Einschaltzeit kurz. Der Bildsensor ist zur Bildstabilisierung beweglich gelagert, wobei nicht mehr der alte 2-Achsen-Stabilisator mit Micromotoren zum Einsatz kommt, sondern der magnetisch gelagerte 3-Achsen-Bildstabilisator der OM-D E-M10, der bis zu 3,5 Blendenstufen bringt. Dieser gleicht nicht nur das Verkippen nach oben/unten sowie rechts/links aus, sondern auch ein Drehen der Kamera als dritte Achse. Das Verschieben nach oben/unten sowie links/rechts hingegen wird nur bei der OM-D E-M5, E-M1 sowie der Pen E-P5 ausgeglichen, diese zusätzlichen Achsen bringen aber nur noch eine weitere halbe Blendenstufe, sind also verzichtbar.

Zur Aufnahme stehen 25 Motivprogramme, eine Motiverkennung, Gesichtserkennung sowie 14 Art-Filter, darunter die zwei neuen "Vintage" und "Partielle Farbe", und die klassischen Kreativprogramme P, A, S und M zur Verfügung. Als Besonderheit bietet die E-PL7 Live Time und Live-Bulb. In diesen Modi wird noch während der Langzeitbelichtung die aktuelle Belichtung auf dem Bildschirm angezeigt, so dass der Fotograf sehen kann, wann genug belichtet ist oder wann beispielsweise eine Lichtmalerei fertig ist. Sogar die Funktion Live Composite hat die E-PL7 von der OM-D E-M10 geerbt. Bei dieser Funktion wird eine Basisbelichtung mit Hilfe des elektronischen Verschlusses so lange wiederholt, bis der Fotograf (oder der leere Akku) diese beendet. Anders als bei Live-Time oder Live-Bulb kommt es aber nicht zu einer Überbelichtung, da ab der zweiten Belichtung immer nur die neu hinzugekommenen helleren Bildinformationen gespeichert werden. So lassen sich etwa Sternenspuren am Nachhimmel aufzeichnen, ohne dass ein beleuchtetes Gebäude überbelichtet.

Ebenfalls neu in der Pen E-PL7 ist das eingebaute WLAN. Mit Hilfe der für Android und iOS erhältlichen App OI.Share lassen sich Bilder von der Kamera herunterladen oder aber die Kamera inklusive Livebildübertragung fernsteuern. Es gibt sogar ein Windows-Programm "Camera Control" zur Fernsteuerung, das allerdings nicht von Olympus stammt (siehe Fototipp in den weiterführenden Links).

Ein finales Testgerät befindet sich übrigens bereits in der Redaktion. Ein Testbericht folgt sobald wie möglich, der kostenpflichtige Labortest lässt sich schon jetzt über die weiterführenden Links abrufen. Nachtrag: Außerdem gibt es kostenlose Testbilder in RAW/ORF und JPEG. Ab Ende September 2014 soll die Olympus Pen E-PL7 dann im Handel erhältlich sein. Angeboten wird die Kamera dann in den Farben Weiß, Silber und Schwarz zu einem Preis von knapp 400 EUR. Das Set mit dem besonders kompakten Motorzoom M.Zuiko ED 14-42 mm 1:3.5-5.6 EZ soll knapp 600 EUR kosten, das Set mit dem älteren und größeren M.Zuiko 14-42 mm 1:3.5-5.6 II R kommt auf ca. 500 Euro . Als Zubehör bietet Olympus einen Taschenbody für knapp 60 Euro sowie einen Objektivdeckel mit Leder für 20 Euro an. Unterwasserfotografen dürften sich über das knapp 700 Euro teure Unterwassergehäuse PT-EP12 freuen, außerdem gibt es mit dem UFL-3 einen passenden Unterwasserblitz für knapp 500 Euro. Des Weiteren passt viel Standardzubehör an die Kamera wie über 65 Objektive, diverse Blitzgeräte, elektronische Sucher, ein Stereomikrofonanschlussadapter, LED-Makroleuchten oder das PenPAL.

Die Pen Mini E-PM-2 ist übrigens laut Olympus Deutschland ausverkauft und ein Nachfolgemodell ist auch nicht geplant, womit die Mini-Serie vermutlich nach zwei Modellen schon wieder gestorben ist. Preislich gesehen ist das nicht tragisch, denn die E-PL7 kostet so viel wie die E-PM2 zu ihrer Zeit, bietet aber eine deutlich bessere Ausstattung und Verarbeitung.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.