OM-D OMG?

Olympus OM-D E-M1 Mark II Flaggschiff schießt 18 Bilder pro Sekunde

Seite 2 von 2, vom 2016-09-20, aktualisiert 2016-11-02 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Sport- und Actionfotografen wird aber nicht nur der schnelle Autofokus begeistern, sondern vor allem die hohe Serienbildrate: Bis zu 18 Bilder pro Sekunde sind bei voller 20-Megapixel-Auflösung inklusive AF-C möglich. Dabei wird zwar der lautlose elektronische Verschluss verwendet, der Rolling-Shutter-Effekt soll jedoch minimal sein, da der elektronische Verschluss innerhalb 1/60 Sekunde über den gesamten Sensor läuft. Ohne Autofokus- und Belichtungsnachführung sind sogar 60 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung möglich. Um die vielen Daten puffern zu können, verfügt die E-M1 Mark II über einen doppelt so großen Pufferspeicher wie das Vorgängermodell. Zudem unterstützt einer der beiden SD-Kartenschächte den schnellen UHS-II-Standard, so dass mit entsprechend schnellen Karten sehr hohe Schreibraten möglich sind. Der neu entwickelte mechanische Verschluss erlaubt maximal 15 Serienbilder pro Sekunde, allerdings dann nur mit S-AF. Der C-AF funktioniert mit mechanischem Verschluss bei bis zu zehn Bildern pro Sekunde. Der Verschluss ist mechanisch von der Kamera entkoppelt, wodurch deutlich weniger Vibrationen übertragen werden, was den Shutter-Shock-Effekt effektiv reduziert. Ein ebenfalls nicht unwichtiges Detail ist die Langlebigkeit des Verschlusses, die Olympus mit 200.000 Auslösungen angibt.

Neben normalen Serienbildern beherrscht die Mark II auch Pre-Capture, bei Olympus "Pro Capture" genannt. Bis zu 14 Bilder vor der Auslösung können dank Loop-Modus des Puffers gespeichert werden. Der Fotograf kann aber nicht nur einstellen, wie viele Bilder vor dem Auslösezeitpunkt gespeichert werden, sondern auch wie viele es danach sein sollen oder ob es keine Grenze geben soll. Somit sollte sich der richtige Moment noch einfacher einfangen lassen. Selbstverständlich beherrscht die E-M1 Mark II auch die Focus-Stacking- sowie die Focus-Bracketing-Funktionen des Vorgängermodells (wurden bei dem teilweise erst per Firmwareupdate nachgerüstet). Focus-Stacking soll dann auch mit fast allen MFT-Objektiven von Olympus funktionieren. Um die Daten schnell auf einen Rechner übertragen zu können, verfügt die Olympus über eine Typ C USB 3.0 Schnittstelle. Auch Tethered-Shooting, also eine Kontrolle der Kamera mittels PC-Software, ist möglich. Zudem bietet die E-M1 Mark II WLAN, um Bilder drahtlos zu übertragen oder die Kamera via App inklusive Livebildübertragung fernzusteuern.

Das Gehäuse der Mark II ist ähnlich kompakt wie beim Vorgängermodell, nur dass Olympus die Grifftiefe für eine bessere Handhabung großer Objektive etwas vergrößert hat. Das Gehäuse ist weiterhin gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub geschützt, zudem ist die Kamera Frostsicher bis -10 °C. Der neue Lithium-Ionen-Akku BLH-1 bietet eine um 40 Prozent erhöhte Laufzeit (7,4 V, 1.720 mAh) bei gleichzeitiger Halbierung der Ladezeit. Zudem wird der Akkustatus nun in Prozentpunkten genau angezeigt. Leider ist der Akku damit nicht mehr kompatibel zu bisherigen Kameras, nicht nur elektronisch, sondern auch physisch, da der neue Akku größer ist. Ein Info-Menü gibt zudem Auskunft über die Zahl der Auslösungen seit der letzten Aufladung. Auch der Alterungsprozess des Akkus wird analysiert und angezeigt, so dass man rechzeitig einen neuen kaufen kann, wenn der alte nicht mehr gut genug ist. Die Informationen werden übrigens im Chip des Akkus gespeichert, nicht in der Kamera.

Der elektronische Sucher arbeitet weiterhin mit einer Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten, bietet nun aber eine höhere Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde und eine sehr kurze Verzögerung von lediglich sechs Millisekunden (0,006 Sekunden). Der Sucher bietet weiterhin eine 0,74-fache Vergrößerung verglichen mit Kleinbild, eine 100-prozentige Bildfeldabdeckung und eine große Austrittspupille von 21 Millimetern. Auch an eine Dioptrienkorrektur von -4 bis +2 dpt. hat Olympus gedacht. Der rückwärtige 7,6-Zentimeter-Touchscreen löst weiterhin 1,04 Millionen Bildpunkte auf. Er lässt sich nun seitlich um 180 Grad schwenken und um 270 Grad drehen, womit er aus praktisch jeder Perspektive sichtbar ist.

Da sich die Olympus OM-D E-M1 Mark II zum Zeitpunkt der Ankündigung noch in Entwicklung befand, sind einige Spezifikationen noch nicht final. So gibt Olympus etwa noch nicht an, für wie viele Serienbilder der Puffer tatsächlich reicht. Der Markteinführungstermin steht mit Dezember 2016 hingegen inzwischen fest. Das Gehäuse soll knapp unter 2.000 Euro kosten, das Set mit dem M.Zuiko Digital ED 12-40 mm 1:2.8 Pro liegt bei rund 2.600 Euro.

Als Zubehör soll es neben dem obligatorischen neuen Hochformatgriff HLD-9 auch ein Unterwassergehäuse PT-EP14 für Tauchtiefen bis 60 Meter geben, das mit den bisherigen Objektivports kompatibel sein soll. Auch einen neuen Zangenblitz STF-8 sowie einen leistungsstarken, spritzwasser- und staubgeschützten Systemblitz FL-900R mit einer Leitzahl von 58 hat Olympus angekündigt. Beide Blitze werden wir im Laufe der Woche noch näher vorstellen. Der Zangenblitz ist ebenfalls spritzwasser- und staubgeschützt und soll sowohl Focus-Stacking als auch Focus-Bracketing unterstützen. Das neue Fernauslösekabel RM-CB2 besitzt einen 2,5mm-Klinkenstecker kompatibel zum neuen Fernauslöseanschluss der E-M1 Mark II. Der Fernauslöseanschluss war bei Olympus bisher in einer Multifunktions-USB-Buchse mit herstellerspezifischem Stecker integriert. Alternativ kann die Kamera aber auch per WLAN fernausgelöst werden, wobei die Einstellungen wie bei einem Kabelfernauslöser weiterhin über die Kamera erfolgen.

Zusammen mit der OM-D E-M1 Mark II kündigt Olympus zudem einen professionellen Service in drei Paketen an. Das Paket Standard Plus entspricht dem bisherigen MyOlympus mit sechsmonatiger Garantieverlängerung bei Registrierung der Produkte. Die größeren Pakete Advancd und Elite sind kostenpflichtig und umfassen beispielsweise eine schnelle Unterstützung via E-Mail, Telefon oder Videoanruf, einen Express-Kundendienst, kostenfreie Reparatursendungen, Leihgeräte während der Reparatur sowie eine regelmäßige Wartung der OM-D-kamera und M.Zuiko-Objektive. Der Profiservice soll in 17 europäischen Ländern verfügbar sein.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.