Gegen Preisdumping

Nikon startet Attacke gegen Grau-Importeure

2008-11-04 Die deutsche Nikon GmbH hat ihre Handelspartner und die Presse darüber informiert, dass sie ab sofort konsequent gegen illegale Geschäfte mit Nikon Ware vorgehen werde. Wie Nikon mitteilt, wurden in der Vergangenheit "vermehrt hochwertige Nikon Produkte vornehmlich im Internet zu 'Schnäppchenpreisen' angeboten". Die zunehmende Globalisierung von Warenströmen und der damit einhergehende Anstieg des Online-Handels führten zu einer immer stärkeren Präsenz von Grauimporten. Gegen dieses Phänomen – Nikon nennt es "Problem" – werde das Unternehmen ab sofort mit einigen neuen Maßnahmen vorgehen.  (Jan-Gert Hagemeyer)

Nikon System Partner Pro Logo [Foto: Nikon]Parallelgeschäfte, also der Einkauf von Nikon Ware außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes EWR (dieser umfasst die EU- und EFTA-Staaten) und die anschließende Einfuhr auf den deutschen Markt, ist nicht zulässig und stellt einen Verstoß gegen geltendes Recht dar. Wie bereits Sigma und auch Tamron in u. a. auf Verlängerung der Garantiezeit basierenden Grauimport-Gegenkampagnen (siehe weiterführenden Link) sieht auch Nikon nicht nur Markenrechte verletzt, sondern auch sein über viele Jahre teuer aufgebautes Markenimage eines First-Class-Anbieters. Die mit den Grauimporten einhergehenden und für den Endverbraucher nicht mehr nachvollziehbaren Preisschwankungen sorgten bei den Käufern für eine starke Verunsicherung und ein negativeres Bild der Marke. Zudem liefen die Verbraucher beim Kauf von Grauimportware oft unwissend in klassische Fallen wie Verlust der Garantie, anderen als den Original-Lieferumfang, keine deutsche Bedienungsanleitung, zu entrichtende Einfuhrumsatzsteuer und mehr.

Auch für den seriös operierenden Fachhandel stellten Grauimporte laut Nikon ein großes Problem dar. Das Verkaufsgespräch im Fachhandel reduziere sich oft auf reine Preisverhandlungen. Nikon sieht sich daher als Hersteller gegenüber seinen Fachhändlern in der Pflicht, konsequent gegen illegale Geschäfte mit Nikon Ware vorzugehen. Dazu gehören ab sofort folgende neue Maßnahmen:

  • konsequente Ausnutzung jeglicher juristischer Mittel gegen Grauimporteure (Unterlassungserklärung, Anzeige, Klage).
  • Durchführung von Testkäufen und Identifikation der Bezugsquelle zur Beweisführung gegen die entsprechenden Grauhändler und Meldung an die Behörden (EAR, Zoll etc.).
  • Anzeige und Download von Benutzerhandbüchern erfordert die Online-Registrierung der Seriennummer des Geräts. Dabei kann auch Nicht-EWR-Ware registriert werden. Kunden werden jedoch auf mögliche Konsequenzen/ Gefahren im Zusammenhang mit dem Erwerb von Grauimportware hingewiesen.
  • Schnellstart-Anleitungen werden nicht mehr zum Download angeboten.
  • Zur Unterbindung der illegalen Vervielfältigung von Benutzerhandbüchern sind alle neu ins System gestellten Benutzerhandbücher nicht mehr druckfähig.
  • Vor dem Download muss der Kunde eine Verpflichtung zur Wahrung der Copyrights eingehen.
  • "Garantie-Reparaturen" von Nikon Geräten aus dem Nicht-EWR sind kostenpflichtig, da sie nicht unter die in Deutschland geltende einjährige Herstellergarantie fallen, bei der die Reparatur kostenfrei durchgeführt wird. Ausgenommen sind hier Nikon Objektive, für die eine einjährige weltweite Garantie gilt.
  • Aufklärung der Endverbraucher über die Gefahren im Zusammenhang mit Grauimporten an allen relevanten Stellen, z. B. auf der Nikon Homepage oder bei der Produktregistrierung.

Wie Uwe Keuchel, General Manager Consumer Products der Nikon GmbH in Düsseldorf, den Handelspartnern mitteilt, sollen alle genannten Maßnahmen dazu dienen, ihnen einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, die Endverbraucher über das Thema Graumarktware und deren mögliche Konsequenzen aufzuklären und das Vertrauen in die Marke Nikon zu stärken.

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