Über Kamera-Familien und Familien-Kameras

Neue Lumix-Modelle DMC-LS3, DMC-LZ3 und DMC-LZ5 von Panasonic

2006-01-04 Die Consumer Electronics Show in Las Vegas ist keine traditionelle Foto-Messe. Noch stärker als die CeBIT und die IFA ist die CES auf den Unterhaltungselektronikbereich ausgelegt, und demnach ist die Besucherschaft auch nicht so professionell bzw. anspruchsvoll wie die Photokina- oder PMA-Besucher. Kein Wunder also, dass anlässlich der CES vorwiegend Kompaktdigitalkameras der Einsteigerklasse vorgestellt werden. Und zu dieser Klasse gehören zweifelsohne die neuen Lumix-Modelle DMC-LS3, DMC-LZ3 und DMC-LZ5 von Panasonic.  (Yvan Boeres)

Panasonic Lumix LS3  [Foto: Panasonic]Das will aber nicht bedeuten, dass die neuen Panasonic-Kameras nicht auch gewisse Ansprüche erfüllten. Ganz im Gegenteil: Bei den drei Lumix-Neuheiten bekommt man ordentlich was fürs Geld. So zum Beispiel bei der "Familienkamera" (Wortlaut: Panasonic) Lumix DMC-LS3. Zum Preis einer Discounter-Kamera, nämlich knapp 230 EUR, erhält der LS3-Käufer eine deutlich besser ausgestattete Digitalkamera mit ausreichend viel Auflösung (5 Megapixel für max. 2.560 x 1.920 Pixel große Bilder), schnellen Reaktionen (AF, Auslösung, Speicherung usw.) und einem allgemein ausgezeichneten Preis-/Ausstattungsverhältnis. Denn welches Discounter-"Schnäppchen" bietet zum Beispiel einen eingebauten, optischen Bildstabilisator an? Bei Panasonic ist das Standard – und die Modelle der untersten Preisklasse (wie sie die LS3 darstellt) machen da keine Ausnahme. Und sind die Taiwan-Klones vom Wühltisch auch nicht gerade für zügige Scharfstell- und Auslösezeiten bekannt, sorgt die Venus Engine Plus in der LS3 für ordentliches Tempo. Der flinke kleine Signalprozessor sorgt u. a. dafür, dass der LS3 – neben dem 5-Feld-AF, dem Breitfeld-AF und dem Spot-AF – zwei Highspeed-AF-Modi mit wahlweise 3 oder 1 AF-Messfeld(ern) für schnellste Scharfstellzeiten zur Verfügung stehen. Im 1-Feld-Highspeed-AF-Modus soll die LS3 so zum Beispiel um 50% schneller scharf stellen als das bisherige Einsteigermodell LS1.

Der Venus Engine Plus ist auch zu verdanken, dass die LS3 Serienaufnahmen mit bis zu 3 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann, in nur 0,009 Sekunden auslöst (reine Auslöseverzögerung ohne AF/AE) und mit nur 2 AA/Mignon-Zellen um die 250 Bilder (bei Verwendung der mitgelieferten Oxyride-Einwegbatterien) schafft. Der Serienbildmodus kann auch so eingestellt werden, dass beliebig viele Bilder in Folge geschossen werden können; ist einem der eingebaute 14-MByte-Speicher der Kamera dafür zu knapp bemessen, kann man die LS3 auch mit (vorzugsweise schnellen) SD/MMC-Karten größerer Kapazität bestücken. Die LS3 dürfte auch eine wesentlich bessere Bildqualität als die Discounter-Kameras liefern. Der Venus Engine Plus wird nachgesagt, dass sie einen positiven Einfluss auf die Bildqualität hat (vor allem was die diagonale Auflösung und das Bildrauschen betrifft) – was die guten Messergebnisse aus unserem Messlabor bzw. in unseren DCTau-Messprotokollen bei anderen Lumix-Kameras durchaus schon bewiesen haben. Und da selbst die leistungsfähigste Elektronik nichts ohne eine gute Optik ist, verfügt die LS3 über ein – zumindest am Weitwinkel-Ende – lichtstarkes Zoomobjektiv (35-105 mm/F2,8-5,0 entspr. KB).

Panasonic Lumix LS3  [Foto: Panasonic]Zu den weiteren Funktionen und Ausstattungsmerkmalen der LS3 gehören u. a. ein 5-cm-Farbbildschirm (TFT-LCD) an der Kamerarückseite, ein integrierter Miniaturblitz, verstellbare Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 100-400), eine Makro-Funktion (Nahgrenze von 5 cm in WW-Stellung), die Mehrfeld-Belichtungsmessung, 13 Motivprogramme (darunter so ungewöhnliche wie "schöne Haut", "Sternenhimmel" oder "Speisen"), die mehrsprachige Menüführung, eine Vollautomatik (bzw. ein Einfach-Modus) und ein Videomodus ohne feste Begrenzung der Aufnahmezeit (bei einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln und einer Bildwiederholrate von wahlweise 30 oder 10 Bildern pro Sekunde). Für eine Kamera dieser Preisklasse eher ungewöhnlich sind solche besonderen Funktionen bzw. Ausstattungsmerkmale wie die Belichtungsreihen-Automatik (Bracketing), die Feinkorrekturmöglichkeit für den Weißabgleich (+/- 1.500 K in Stufen von 300 K), das Echtzeit-Histogramm, die Einblendmöglichkeit für Gitterlinien sowie die Parametriermöglichkeiten für Farbsättigung und Farbton.

Panasonic-typisch sind solche Features wie der Extra-Optische-Zoom (eine ausführliche und exakte Beschreibung dieser Zoomerweiterungsfunktion finden unsere Leser im unten verlinkten digitalkamera.de-Test der Lumix DMC-FZ30), die Bildschirmaufhellung per Knopfdruck und das Motivprogramm "Baby". Neu hinzugekommen sind ein zweites Baby-Programm (für ein weiteres Kind) und die so genannte High-Angle-Funktion. Während das Baby-Programm die Bildeinstellungen für die Aufnahme von Baby-Fotos optimiert sowie nach einmaliger Eingabe des Geburtstages eines Kindes bei jedem neuen Foto desselben Kindes dessen Alter ausrechnet und auf dem Bild bzw. Ausdruck festhält, bewirkt das Einschalten der High-Angle-Funktion eine Neuausrichtung der Flüssigkristall-Moleküle im LC-Farbbildschirm, so dass der Monitor auch bei Überkopf-Aufnahmen gut lesbar bleiben soll (diese Ersatzlösung für einen dreh- und schwenkbaren Monitor konnte uns bei der Vorstellung des LS3-Prototyps nicht so wirklich überzeugen). Da nicht nur die LS3, sondern auch die beiden anderen Lumix-Neuheiten von Panasonic von all diesen neuen Funktionen profitieren, ist dieser Satz ein guter Übergang zur Beschreibung der LZ3 und LZ5.

Die Lumix-Modell DMC-LZ3 und DMC-LZ5 treten in die Fußstapfen der aus der digitalkamera.de-Reise-Verleihaktion her bekannten (siehe weiterführende Links) Lumix-Kameras DMC-LZ1 und DMC-LZ2. Auf den ersten Blick hat sich bei den beiden neuen LZ-Modellen kaum etwas im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen geändert. Wer sich einen Überblick über die gemeinsamen Grundeigenschaften der Kameras aus der LZ-Serie verschaffen möchte, dem empfehlen wir die Lektüre des ausführlichen digitalkamera.de-Testberichtes zur LZ2, der im Mai vergangenen Jahres veröffentlicht wurde (siehe weiterführende Links). Zu diesen grundlegenden Eigenschaften gehören unter anderem eine 6-fach-Zoomoptik (37-222 mm/F2,8-4,5 entspr. KB), eine – für diese Zoomstärke – kompakte Bauweise, der O.I.S.-Bildstabilisator, ein Mehrpunkt-Autofokus, ein Venus-Engine-Plus-Signalprozessor, die Stromversorgung über 2 handelsübliche AA/Mignon-Zellen (Oxyride-Batterien werden mitgeliefert), eine Serienbild-Option mit unbegrenzter Bildzahl und eine einfache Bedienung (Einfach-Modus, Motivprogramme usw.). Hinzu kommen bei der LZ3 und LZ5 die oben beschriebenen Neuerungen wie der zusätzliche Baby-Modus und die High-Angle-Displayfunktion.

Panasonic Lumix LZ5  [Foto: Panasonic]Bei der LZ3 und LZ5 kann man – wie schon bei den Vorgängermodellen LZ2 und LZ1 – zwischen 5, 3 oder 1 AF-Messfeld(ern) wählen. Nur mit dem Unterschied, dass nun ein Highspeed-Betrieb in den beiden letzten Einstellungen (3-Punkt- und 1-Punkt-AF) möglich ist. Im Highspeed-Modus wird dem Autofokus mehr Prozessorkapazität zugeteilt, was geringfügig zu Lasten der Auffrischungsrate für den LC-Bildschirm geht. Die so beschleunigte Fokussierung kann bei bewegten Objekten zu einer minimal verzögerten Darstellung auf dem Monitor führen. Falls dieses bei schnell bewegtem Motiv doch einmal stört, kann auf den absolut verzögerungsfreien Normalmodus (mit 5 Messfeldern oder 1 Messfeld) zurückgeschaltet werden. Auch wurde die Zahl der Motivprogramme von 8 auf 14 erhöht. Neu dabei sind die zwei Baby-Programme, Speisen (für Food-Aufnahmen), schöne Haut (gegen kleine Imperfektionen), Sternenhimmel, Kerzenlicht und hohe Empfindlichkeit. Bei der letzten Einstellung können – durch eine Zusammenfassung von Pixeln – höhere Empfindlichkeiten (ISO 800 und ISO 1.600) erzielt werden, wobei aber konsequenterweise auch nicht mehr die volle Auflösung genutzt werden kann. Auf dieselbe Weise (d. h. durch Pixel-Koppelung) bringen es die LZ3 und LZ5 fertig, Videos in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) aufnehmen zu können, während sich die LZ2 und LZ1 beim Filmen mit QVGA-Auflösung (320 x 240 Pixel) begnügen mussten. Die Aufnahme erfolgt aber weiterhin ohne feste Zeitbeschränkung und bei der LZ5 sogar mit Ton. Weitere Errungenschaften der LZ3 und L5 sind – im Vergleich zur LZ2 und LZ1 – die von der LX1 und FZ30 her bekannte Extraoptikzoom-Funktion und ein leicht verringerter Stromverbrauch. Die LZ3 schafft so mit einer Akkuladung um die 250 Bilder (die LZ5 kommt ihrerseits trotz höherer Auflösung und größerem LCD auf dieselbe Bildzahl wie die frühere LZ2) und macht so 15 Bilder mehr als die LZ2 (235 Aufnahmen) bzw. 35 Bilder mehr als die LZ1 (215 Aufnahmen).

Allerdings kann die LZ3 keinen Ton aufnehmen. Grob vereinfacht ausgedrückt, ist die LZ3 eine "Kreuzung" aus der LZ2 (von der sie die Auflösung übernimmt) und der LZ1 (die keinen Ton aufnehmen konnte), "angereichert" mit den weiter oben erwähnten neuen Funktionen und Ausstattungsmerkmalen. So besitzt die LZ3 letztendlich einen 5-Megapixel-CCD, einen 2"-LCD und kein Mikrofon. Die LZ5 hebt sich mit ihrem 6-Megapixel-CCD, dem mit 2,5" Bildschirmdiagonale größten LCD aller LZ-Modelle und der erhaltenen Möglichkeit zur Tonaufnahme stärker von dem Schwestermodell LZ3 und den Vorgängermodellen LZ2 bzw. LZ1 ab. Wer jetzt den Überblick verloren oder kein Interesse für die Unterschiede zu den Vorgängerkameras hat, sollte spätestens jetzt ganz einfach nur die digitalkamera.de-Datenblätter für die LZ3 und LZ5 abrufen, wo alle Kameramerkmale stichpunktartig und schön übersichtlich aufgeführt sind. Wir schließen unsererseits die Meldung mit dem Markteinführungstermin und dem offiziellen Listenpreis der beiden Panasonic-Neuheiten aus der LZ-Serie ab: Während die LZ3 im März (2006) zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 280 EUR an die Händler ausgeliefert wird, kommt die LZ5 zeitgleich für rund 330 EUR auf den Markt.

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