Praxistest

Monitore kalibrieren mit dem neuen datacolor Spyder3 Elite

2008-02-11 Farbmanagement – Zauberwort aller ambitionierten sowie professionellen Fotografen und gleichzeitig Albtraum für jeden, der sich noch nicht damit beschäftigt hat. Das Farbmanagement steht und fällt mit einem gut kalibrierten Monitor. Die inzwischen von datacolor integrierte frühere Digital Imaging-Unit ColorVision ist nicht nur schon lange an der Entwicklung und Verbreitung kostengünstiger Colorimeterlösungen beteiligt, auch die Software ist bisher immer leicht verständlich und gut bedienbar gewesen. Mit dem aktuellen Spyder3 Elite möbelt datacolor seine Spyder-Line nun erneut auf und will mit der neuen Hard- und Software nun noch weiter in Richtung ambitionierter Amateure und Profis vorstoßen. Ob das dem selbst ernannten "Global Leader Color Management Solutions" gelungen ist, wollten wir in unserem Praxistest herausfinden.  (Harm-Diercks Gronewold)

Datacolor Spyder3 Elite Kalibrationswahl [Foto:MediaNord] Der Spyder3 Elite ist im Gegensatz zum Vorgänger deutlich geschrumpft, besitzt aber wie er sieben Sensoren auf der Unterseite zur Monitorkalibrierung und einen auf der Oberseite für die Messung des Umgebungslichts. Laut datacolor soll der Spyder3 Elite eine um 400 % erhöhte Lichtausbeute haben, da die Sensorfläche um 246 % vergrößert wurde. Die Spyder3 besitzt einen abnehmbaren Saugnapf, um TFT-LCD Monitore zu schützen und damit der Spyder3 Elite plan am Monitor aufliegen kann. Ein inzwischen etwas kleineres und leichteres Gegengewicht am Kabel dient zum Austarieren, wenn man ohne den Saugnapf arbeitet.

Nach der Installation der Software und dem obligatorischen Neustart des Systems wird man von der neu gestalteten Oberfläche der datacolor Kalibrationssoftware begrüßt. Es ist ratsam, seinen Virenscanner zu deaktivieren bzw. die datacolor-Software als "vertrauenswürdig" einzustufen, da ansonsten oftmals Warnungen die Kalibrierung verzögern und behindern. So wurde im ersten Datacolor Spyder3 Elite Expertenkonsole  [Foto:MediaNord] Testlauf z. B. der Kaspersky Virenscanner dauerbeansprucht, obwohl er auf geringer Sicherheitsstufe lief.

Beim Start der Spyder3-Software ist als Standard der "einfache Modus" eingestellt, doch mit einem Ausflug ins Einstellungsmenü kann zwischen "Einfach", "Klassisch" und "Erweitert" ausgewählt werden; außerdem können dort die gewünschten Kalibrierungsintervalle angegeben werden. Im einfachen Modus kann man fast gar nichts auswählen, der klassische Modus gestattet schon ein wenig mehr Detaileinstellungen; so können Gamma, Farbtemperatur, Graubalance und das Umgebungslicht mit in die Messungen einbezogen werden. Erst wenn man den Assistenten deaktiviert, dann erhält man den Überblick auf den Umfang der Einstellungsmöglichkeiten des Spyder3 Elite.

Nach Anschluss des Sensors beginnt dann die eigentliche Messung, ein Statusbalken zeigt den Datacolor Spyder3 Elite Messfeld  [Foto:MediaNord]aktuellen Fortschritt der Kalibration an. Die Messungen sind um einiges schneller als bei den Vorgängermodellen. Besonders interessant ist die Möglichkeit, ein Profil zu prüfen und dann zu entscheiden, ob eine erneute Kalibration nötig ist, das spart Zeit. Anders als frühere Versionen ist Spyder3 auch als permanente Messeinrichtung für Änderungen des Umgebungslichts einsetzbar.

datacolor ist es gelungen, mit Spyder3 die Kalibration in Punkto Genauigkeit und Geschwindigkeit noch zu verbessern, leider bleibt aber die Bedienbarkeit der Software manchmal auf der Strecke. So ist es etwa nicht verständlich, dass Lesefehler von Dateien auftreten, welche eigentlich als Standard vorgegeben sind. Benutzer eines Dualmonitorsystems sollten höllisch aufpassen, denn die Spyder3 Software erkennt den Primärmonitor immer als den ersten Monitor, egal was die Identifizierung im System angibt. So kommt es vor, dass das Messfeld auf dem falschen Monitor angezeigt wird und die Kalibration dann für die Katz ist. Hier besteht auf jeden Fall Nachbesserungsbedarf. Wenn nur ein Monitor kalibriert werden soll, dann funktioniert das Ganze aber denkbar einfach und – was besonders wichtig ist – zuverlässig und schnell.

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Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.