Autofokus und Serienbilder der Superlative

Mit der Sony RX100 V geht die RX100er-Serie in die fünfte Generation

2016-10-06 Mit der RX100er-Serie feiert Sony große Erfolge, nun stellt der japanische Hersteller turnusgemäß die fünfte Generation vor. Schade allerdings, dass dieses Highlight die Photokina knapp verpasst hat. Während anfangs vor allem die Bildqualität, Lichtstärke und hohe ISO-Empfindlichkeiten im Vordergrund standen, rückt seit der vierten Generation die Geschwindigkeit in den Fokus, ohne die alten Tugenden aufzugeben. So bietet die RX100 V erstmals einen Hybrid-Autofokus mit 315 Phasen-AF-Sensoren sowie 24 Serienbildern pro Sekunde mit AF-C – selbstverständlich bei voller Auflösung von 20 Megapixeln.  (Benjamin Kirchheim)

Möglich macht dies ein neuer Front End LSI, der dem Bionz X Bildprozessor zur Seite steht. Auch der "stacked Exmor RS CMOS-Sensor mit DRAM Chip" wurde komplett neu entwickelt. Er bietet nun 315 auf dem Sensor integrierte Phasen-AF-Sensoren, die einen großen Bildbereich (65 Prozent) abdecken. Mit ihnen ist es möglich, innerhalb von 0,05 Sekunden zu fokussieren. Die Serienbildgeschwindigkeit erreicht 24 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung von 20 Megapixeln und Autofokus-Nachführung. 150 Bilder am Stück sind möglich, egal ob in Raw oder JPEG. Dabei kommt der mechanische Zentralverschluss im Objektiv zum Einsatz. Apropos Objektiv: Es deckt bei einer Lichtstärke von F1,8 bis F2,9 einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 70 Millimeter ab und besitzt einen optischen Bildstabilisator. Der neue Sensor bietet zudem einen bis zu 1/32.000 Sekunde schnellen elektronischen Verschluss, der den Rolling-Shutter-Effekt auf ein Minimum reduzieren soll.

Videografen profitieren ebenfalls von dem neuen Autofokus, dessen Geschwindigkeit und Empfindlichkeit sich einstellen lassen. Bei den Videos erfolgt ein "Full Pixel Readout" ohne Pixel-Binning, was die Bildqualität verbessern soll. 14 Megapixel werden pro Einzelbild ausgelesen. Bei 4K-Auflösung sind bis zu 30 Bilder pro Sekunde möglich, in Full-HD bis zu 120 Bilder pro Sekunde, wobei der Videograf die Bildfrequenz auf Wunsch Bildgenau einstellen kann. Die 40-fach-Superzeitlupe erlaubt sogar bis zu 1.000 Bilder pro Sekunde, wobei allerdings die geringere Aufnahmeauflösung auf Full-HD hochinterpoliert wird. Die Superzeitlupenaufnahmezeiten wurden gegenüber der RX100 IV zudem verdoppelt. Der XAVC S Codec erlaubt bei 4K-Videos bis zu 100 Mbps und bei Full-HD bis zu 50 Mbps für eine hohe Bildqualität der Videos. Videografen finden außerdem Features wie S-Log1/S-Gamut, Zebra, Focus-Peaking etc.

Wie schon das Vorgängermodell bietet die RX100 V einen eingebauten elektronischen Pop-Up-Sucher mit einer Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten auf dem OLED. Auch ein Pop-Up-Blitz fehlt nicht, wohl aber ein Blitzschuh. Der rückwärtige 7,5-Zentimeter-Bildschirm lässt sich sowohl nach unten als auch nach oben klappen, um Aufnahmen aus bodennahen oder Über-Kopf-Perspektiven zu ermöglichen. Die Klappfunktion nach oben geht bis zu 180 Grad, womit auch Selfies kein Problem darstellen. Wer möchte, kann seine RX100 V per WLAN mit seinem Smartphone verbinden, um Fotos zu übertragen oder die Kamera fernzusteuern. Neben NFC steht nun auch ein QR-Code für eine einfache Verbindungsaufnahme zur Verfügung. Auch die Erweiterungmöglichkeit der Kamerafunktionen mittels Apps kann die Sony RX100 V bieten. Neben Automatiken besitzt die RX100 V selbstverständlich auch halbautomatische und manuelle Aufnahmefunktionen, auch der Objektiv-Einstellring ist wieder verbaut.

Ab November 2016 soll die Sony RX100 V zu einem Preis von knapp 1.200 Euro auf den Markt kommen. Damit ist sie nicht teurer als die RX100 IV. Ob letztere demnächst im Preis gesenkt wird, verriet Sony nicht. Bisher sind alle vier Generationen der RX100-Reihe im Angebot und unterscheiden sich in Preis und Ausstattung. Als neues Zubehör will Sony ebenfalls im November das bis 40 Meter Tauchtiefe wasserdichte Gehäuse MPK-URX100A auf den Markt bringen. Alle fünf Generationen der RX100 passen hinein, sogar der Objektivring lässt sich über das Unterwassergehäuse bedienen. Der Preis liegt bei 360 Euro.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.