Sucher aufsteckbar statt eingebaut

Mit der Canon EOS M6 bekommt die M5 ein Schwestermodell

2017-02-15 Mit der EOS M6 stellt Canon der EOS M5 ein deutlich preiswerteres Schwestermodell an die Seite, das abgesehen vom fehlenden Sucher, der als optionales Zubehör angeboten wird, praktisch identisch ist. Selbst wer den externen Sucher hinzukauft, spart gegenüber der M5 zumindest laut der UVP sogar noch etwas Geld. Als kompakte spiegellose Systemkamera ist die EOS M5 mit einem 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor ausgestattet, der Autofokus arbeitet mit Canons Dual-Pixel-AF-System. Als Sucher dient der rückwärtige, klappbare Touchscreen.  (Benjamin Kirchheim)

Aber wo ist der Haken, wenn die M6 samt Aufstecksucher billiger ist also die M5? Bei der M5 können Sucher und Systemblitzgerät gleichzeitig benutzt werden, bei der M6 nicht. Der integrierte, mit einer Leitzahl von fünf allerdings schwachbrüstige Pop-Up-Blitz der M6 lässt sich immerhin neben dem Sucher verwenden. Der neue elektronische Aufstecksucher EVF-DC2 löst 2,36 Millionen Bildpunkte auf und besitzt eine hohe Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde. Die Suchervergrößerung gibt Canon leider wie so oft nicht an, immerhin ist die Austrittspupille mit 22 Millimetern nicht allzu klein. 100 Prozent des Bildfelds deckt der Sucher ab, und er verfügt über einen Näherungssensor, der den Sucher automatisch aktiviert. Knapp 270 Euro soll der 29 Gramm leichte EVF-DC2 kosten, und er ist nicht nur mit den EOS-M-Modellen kompatibel, sondern auch mit einigen PowerShot-Kameras, die über einen entsprechenden Anschluss verfügen.

Doch zurück zur EOS M6. Diese verfügt über den DigiC 7 Bildprozessor, der für einen hohen Detailreichtum der 24-Megapixel-Fotos sorgen soll. Bis zu sieben Bilder pro Sekunde mit AF-C beziehungsweise neun Bilder pro Sekunde ohne Autofokus-Nachführung kann die M6 aufnehmen. Videos nimmt die Canon maximal in Full-HD-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Eine digitale Bildstabilisierung auf fünf Achsen soll dabei Verwackelungen effektiv entgegenwirken, wobei ein zusätzlicher optischer Bildstabilisator im Objektiv für ein noch ruhigeres Bild sorgen soll.

Die Bedienung der EOS M6 mit Tasten und Daumenrad wird vom rückwärtigen Touchscreen ergänzt. Dieser misst 7,5 Zentimeter in der Diagonale und lässt sich um 180 Grad nach oben, womit er sich für Selfies eignet, sowie um 45 Grad nach unten klappen. Die Auflösung des 3:2-Bildschirm liegt bei 1,04 Millionen Bildpunkten. Damit gibt es beim Bildschirm leichte Unterschiede zur EOS M5, die mit acht Zentimetern und 1,62 Millionen Bildpunkten das größere und höher auflösende Display besitzt, das sich für Selfies um 180 Grad nach unten klappen lässt statt nach oben, wo bei 85 Grad Schluss ist. Für die Aufnahme stehen bei der M6 neben einer Vollautomatik mit Motiverkennung auch wählbare Motivprogramme sowie die Kreativmodi P, A, S und M zur Verfügung, mit denen der Fotograf auf Wunsch volle Kontrolle über die Belichtung erlangt.

Für die Konnektivität sorgen das aktive NFC (funktioniert auch bei ausgeschalteter Kamera), WLAN sowie Bluetooth. Die stromsparende Bluetooth-Verbindung kann dauerhaft aktiv bleiben und sorgt in Verbindung mit einem Smartphone für die Übertragung der Standortdaten auf die Kamera, auch eine Fernauslösung ist darüber möglich. Fotos lassen sich via WLAN blitzschnell in sozialen Netzwerken teilen und auch eine Fernsteuerung der Kamera samt Livebild auf dem Smartphonebildschirm ist mit der entsprechenden App für Android und iOS möglich.

Ab April 2017 soll die Canon EOS M6 zu einem Preis von knapp 800 Euro wahlweise in Schwarz oder Silber-Schwarz im Handel verfügbar sein. Zusammen mit dem 270 Euro teuren Aufstecksucher EVF-DC2 liegt der Preis damit bei 1.070 Euro, während die EOS M5 eine UVP von 1.130 Euro besitzt.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.