Kompatibilität hergestellt

Metz SCA 3202-Adapter für Olympus-Digitalkameras ausprobiert

2002-03-21 Der neue Adapter Metz SCA 3202 ermöglicht jetzt den Betrieb von Metz-Blitzgeräten an Olympus-Digitalkameras, wobei die Automatik-Funktionen erhalten bleiben sollen. Wir haben zwei solcher Kombinationen ausprobiert.  (Jan-Markus Rupprecht)

   Metz SCA-Adapter zum Betrieb an Olympus-Kameras [Foto: MediaNord]
 

Olympus selbst hat mit dem FL-40 zwar ein recht leistungsfähiges und gut ausgestattetes Kompaktblitzgerät mit schwenkbarem Reflektor im Lieferprogramm, das alle Ausstattungsmerkmale der Kameras bedient. Einerseits ist das FL-40 mit rund 450 EUR nicht gerade billig und Besitzer einer Olmypus-Digitalkamera der mittleren Preisklasse könnte der Sinn nach einem preisgünstigeren Blitzgerät stehen, das dennoch den Komfort einer automatischen Steuerung durch die Kamera besitzt. Andererseits gibt es ganz sicher Anwender der Olympus Spiegelreflexmodelle E-10 und E-20P, die noch mehr Blitzleistung benötigen als die maximale Leitzahl 40, die das Olympus FL-40 bei Reflektorstellung 80 mm bietet. Beide Interessentengruppen können sich jetzt aus dem umfangreichen Lieferprogramm des Blitzspezialisten Metz bedienen. Einen weiteren Grund für den Griff ins Metz-Sortiment, könnte für viele Anwender die höhere Kompatibilität sein: Während das Olympus-Bitzgerät sinnvoll mit Olympus-Kameras (analogen wie digitalen Modellen) zusammenarbeitet, besteht bei Metz die Möglichkeit, durch einfaches Auswechseln des SCA-Adapters, ein Metz-Blitzgerät an den Analog-Spiegelreflex- oder Digitalkamera-Modellen diverser Kamerahersteller zu betreiben. Da Metz sein SCA-Adapter-Programm laufend weiterentwickelt, ist es auch um die Zukunftssicherheit ganz gut bestellt. Zwar mahlen die Mühlen bei Metz oft etwas langsam – Kompatibilitätsprobleme mit früheren Canon-Digitalkameras wurden erst nach etlichen Monaten mit einem neuen SCA-Adapter behoben und auch mit der Entwicklung des SCA-Adapters für Olympus haben sich die Metz-Ingenieure ordentlich Zeit gelassen – tatsächlich lassen sich auf diese Weise aber auch ältere SCA-3000-kompatible Blitzgeräte mit aktuellen Kameras nutzen.

Olympus C-4040 Zoom mit Metz mecablitz 32 MZ-3 [Foto: MediaNord]
  
  

Von der problemlosen Zusammenarbeit der Metz-Blitze mit den Olympus-Kameras konnte sich die digitalkamera.de-Redaktion dieser Tage selbst überzeugen. Zu diesem Zweck hatten wir die Blitzgeräte Metz mecablitz 32 MZ-3 und 70 MZ-5 beim Hersteller als Testgeräte angefordert, um sie mit unseren beiden Redaktionskameras Olympus C-4040 Zoom und E-20P auszuprobieren. Die beiden Blitzgeräte sprechen die oben skizzierten Interessentengruppen an: Der mecablitz 32 MZ-3 kostet einschließlich SCA-Adapter nur rund 225 EUR, also genau als die Hälfte des Olympus FL-40 und bietet sich somit als preisgünstige Alternative an. Der große Stabblitz Metz mecablitz 70 MZ-5 hingegen wendet sich an die echten Power-User und ist ein ganzes Stück teurer als die Olympus-Lösung: 625 EUR kostet das Metz-Spitzenmodell zusammen mit dem SCA 3202-Adapter. Was leisten beide Geräte und wie klappt die Zusammenarbeit mit den Olympus-Digitalkameras?

Obwohl nur halb so teuer wie das Olympus-Blitzgerät, unterstützt der Metz mecablitz 32 MZ-3 alle wesentliche Funktionen einschließlich Motorzoomreflektor und liefert mit seiner Leitzahl 37 bei Reflektorstellung 85 mm sogar eine fast ebenso hohe Leistung wie das Olympus-Pendant. Auf eine Olympus-Spiegelreflexkamera mit Systemblitzschuh kann das Blitzgerät direkt montiert werden. Bei den Kompaktkameras ohne Blitzschuh ist hingegen Olympus-Zubehör fällig, für das der Käufer tief in die Tasche greifen muss. Die Blitzschiene Olympus FL-BK01 für rund 100 EUR wird unter der Kamera montiert und besitzt an der Oberseite ihres Handgriffes den erforderlichen Systemblitzschuh. Hinzu kommt noch das Anschlusskabel Olympus FL-CB01 für nochmals rund 60 EUR, das die Verbindung zur Kamera herstellt. Da man an diesen Investitionen nicht vorbeikommt, bleibt es eine teure Tasse Tee, die Olmypus-Kompaktkameras der C-2000- bis C-4040-Serie mit einem TTL-gesteuerten Blitzgerät auszurüsten. Dafür klappt die Zusammenarbeit mit dem Metz-Blitzgerät dann aber einwandfrei. Der Zoomreflektor des 32 MZ-3 fährt zusammen mit dem Zoomobjektiv in die richtige Position und die Bilder gelingen korrekt belichtet. Auch ist es möglich, den kamerainternen Miniaturblitz als Zweitreflektor zu verwenden, beispielsweise, wenn das Zusatzblitzgerät das Motiv indirekt über die Decke beleuchtet. Metz hat also gute Arbeit geleistet und die Olympus-Kamera (hier die C-4040 Zoom) erweist sich wieder einmal problemlos im Alltagsbetrieb.

   Olympus E-20P mit Metz mecablitz 70 MZ-5 [Foto: MediaNord]
  

Der hohe Preis des Metz mecablitz 70 MZ-5 relativiert sich beim näheren Hinsehen. Immerhin wird das Stabblitzgerät mit Akku- und Ladegerät geliefert und besitzt serienmäßig eine robuste Blitzschiene. Der SCA-Adapter wird unter das Steuergerät geschnappt, beides zusammen wird dann im Blitzschuh der Kamera montiert und ein Spiralkabel stellt die Verbindung zum Stabblitz her. Durch diese Bauform eignet es sich nicht für die Kompaktblitzgeräte, denn diese benötigen ja zwingend die Olympus-Blitzschiene. Auch würden diese zierlichen Kameras neben dem gewaltigen Stabblitz geradezu verloren wirken und die Metz-Blitzschiene wäre völlig überdimensioniert. Mit einer Olympus E-10 oder E-20P macht die Kombination hingegen Sinn und mächtig Eindruck. Wer den Metz mecablitz nicht auch noch mit anderen Kameras einsetzen möchte, kann in dieser Kombination übrigens gut auf den Zweitreflektor des 70 MZ-5 verzichten und zur MZ-4-Variante greifen. So lassen sich 100 EUR sparen, denn der eingebaute Pop-Up-Blitz der E-10 oder E-20P klappt gerade soweit auf, dass er noch nicht unter dem Steuergerät anliegt. Auch technisch ist ein Parallelbetrieb von integriertem Blitz und Stabblitz kein Problem, die Bilder in der Regel korrekt belichtet. Zwei Umstände sprechen jedoch für die MZ-5-Ausführung mit integriertem Zweitblitz: Erstens wird der Strom für das Zweitblitzgerät dann aus den Kamera-Akkus entnommen. Das verzögert die Wiederbereitschaft nach einer Blitzaufnahme etwas und die Kamera-Akkus sind schneller leer. Zweitens lässt sich beim 70 MZ-5 die Blitzintensität des Zweitblitzes im Verhältnis zum Hauptblitz mehrstufig einstellen. So kann man mit dem Hauptblitz kraftvoll indirekt blitzen, während man mit dem Zweitblitz nur ein wenig Licht hinzugibt, um die Schatten in den Augenhöhlen oder unter der Nase aufzuhellen oder ein Spitzlicht in die Augen zu zaubern.

Der Hauptblitz selbst besitzt Leistung in Hülle und Fülle. Im Vergleich zu dem Olympus FL-40 oder dem kleinen Metz mecablitz 32 MZ-3 besitzt er eine fünfte Stellung des Zoomreflektors, der 105 mm Brennweite entspricht. In dieser Stellung erreicht das Gerät die in der Typenbezeichnung angegebene Leitzahl 70 in einem Meter Entfernung. Bei Normalbrennweite 50 mm erreicht das Gerät immer noch Leitzahl 50. Die Zusammenarbeit mit unserer Olympus E-20P klappte hervorragend. Die Bilder sind korrekt belichtet und die (begrenzten) Funktionen der Kamera werden gut unterstützt. Der Zoomreflektor verfährt fünfstufig von 24 über 35, 50 und 85 bis 105 mm Brennweite und ist damit sogar ohne die mitgelieferte Weitwinkelstreuscheibe kompatibel zum Olympus Weitwinkel-Konverter WCON-08B. Die Serienbildgeschwindigkeit schafft der mecablitz 70 MZ-5 spielend und geradezu furchterregend ist die Blitzsalve, die der Stabblitz abgibt, wenn die Funktion zur Rote-Augen-Verringerung an der Kamera eingeschaltet ist. Für Hochzeits- oder Pressefotografen ist die Kombination Olympus E-10/E-20P mit Metz mecablitz 70 MZ-5 also erste Wahl.

Fazit: Der Hersteller Metz hat sich mit der Entwicklung des Adapters SCA 3202, der die Kompatibilität seiner Blitzgeräte zu den Olympus-Kameras herstellt, einige Zeit gelassen. Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen und die Auswahl sinnvoll verwendbarer Blitzgeräte erhöht sich für Besitzer von Olympus-Kameras damit auf einen Schlag um etliche SCA-3000-kompatible Blitzgeräte unterschiedlicher Leistungsklassen aus dem umfangreichen Metz-Lieferprogramm.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.